Erster Monat und fünfte Woche: jeweils Kaufüberhang
Der Umsatz in der fünften Berichtswoche in Höhe von 2,19 Mio. Euro verteilte sich auf Anleihen (1,31 Mio. Euro), Aktien (0,82 Mio.) und Fonds (0,05 Mio.).
Vom Umsatz im ersten Monat des Jahres in Höhe von 10,36 Mio. Euro entfielen 6,84 Mio. auf Aktien, 3,08 Mio. auf Anleihen, 0,38 Mio. auf Fonds und 0,05 Mio. auf Zertifikate. Das heißt in mehr Worten, dass die von uns erfassten Vermögensverwaltungen im Januar das relativ gesehen größte Umsatzvolumen im Aktiensegment erzielten. Man könnte nun vermuten, dass dies vor allem auf Aktienverkäufe zurückzuführen sei. Das ist aber falsch. Denn über den ersten Monat betrachtet waren Aktienkäufe mit 3,54 Mio. Euro sogar etwas voluminöser als Aktienverkäufe mit 3,31 Mio. Euro.
Klarer war allerdings der Kaufüberhang im Januar bei Anleihen: 2,94 Mio. wurden in Festverzinsliche neu investiert, Transaktionen im Gesamtwert von nur 0,13 Mio. standen in diesem Segment in der Verkaufsliste. Allein bei Fonds (0,14 vs. 0,24 Mio.) und bei Derivaten (0,03 vs. 0,04 Mio.) ergab sich ein Verkaufsüberhang.
Insgesamt überragte im Januar das Kaufvolumen mit 6,65 Mio. Euro das Verkaufsvolumen mit 3,71 Mio. Euro deutlich. Auch in der Berichtswoche lag der Kaufumsatz mit 1,63 Mio. Euro über dem Verkaufsumsatz mit 0,55 Mio. Euro. Dies war das Ergebnis eines Kaufüberhangs nur bei Anleihen, wie unserem Schaubild unschwer zu entnehmen ist.
1-Monats-Favoriten
Eine Klassenfrage
Bildung, so sagen Soziologen, sei immer noch eine Klassenfrage. Manches Indiz spricht dafür. So gibt es beispielsweise in den neueren ICE-Zügen in der ersten Klasse Leselampen, in der zweiten Klasse hat man darauf verzichtet. Dort scheint die bibliophobe Lichtgestaltung aber kaum jemand zu stören. Das Smartphone erzieht zur Genügsamkeit. Die Bahn behauptet ihrerseits, nur das Wohl ihrer Kunden im Sinn zu haben.
Am 1.2.2022 schrieb die FAZ unter „Das ist der neue ICE“ über den sogenannten ICE 3 Neo: „Die Deutsche Bahn bestellt weitere 43 Fernzüge der ICE-3-Baureihe für 1,5 Milliarden Euro beim Zugbauer Siemens. ‚Mit dem neuen ICE schaffen wir nicht nur mehr Kapazität in unseren Zügen, sondern erhöhen auch Qualität und Komfort für unsere Fahrgäste‘, sagte Bahnchef Richard Lutz am Dienstag.“
Nicht nur aufgrund dieses Auftrags läuft es bei Siemens zur Zeit ziemlich rund. „Analysten sind größtenteils optimistisch. Von den 31 bei Bloomberg erfassten Experten empfehlen 23 das Papier zum Kauf und nur zwei zum Verkauf. Dabei haben sie Ziele aufgerufen, die dem Kurs aktuell noch viel Spielraum nach oben lassen. Das durchschnittliche Kursziel liegt mit etwas mehr als 170 Euro fast 30 Prozent über dem aktuellen Niveau“ (dpa-AFX/ak; börse online, 7.2.2022).
3-Monats-Favoriten
Schlechter Rutsch
In der Vorwoche bedauerten wir an dieser Stelle, dass die neuesten Quartalszahlen von Paypal erst kurz nach Fertigstellung des Woche-4-Newsletters veröffentlicht würden. Manchmal wäre es aber besser, wenn das kollektive Gedächtnis in einem Gnadenakt des Vergessens über einen solchen Veröffentlichungs-Termin taktvoll hinweggehen würde.
Niemand dächte daran, niemand vermisste die fehlenden Quartalszahlen jemals, und weise würden die Aktionäre den Philosophen zitieren: „Worüber man nicht sprechen kann, darüber muss man schweigen“. Was sich wie der Wunschtraum eines Kindes liest, das vor der schwierigsten Aufgabe des Schuljahres steht, den anspruchsvollen Eltern sein miserables Zeugnis vorzulegen, könnte auch mancher Führungskraft von Paypal am Dienstagabend der Berichtswoche durch den Kopf gegangen sein.
Im Quartals-Zeugnis des am Covid-Boom-Entzug leidenden Zahlungsdienstleisters standen miserable Zahlen und ein halbierter Gewinn; die Erwartungen der Analysten wurden massiv enttäuscht. Sofort reagierten die Kurse mit einem schlechten Rutsch von rund 25 Prozent und später noch ein wenig mehr. Nur gut, dass es Facebook gibt, mögen manche von Paypal gedacht haben. Denn einen Tag später folgte ihnen Meta mit ungefähr gleicher prozentualer Fallhöhe.