Aktien domi­nant – mode­ra­ter Ver­kaufs­über­hang

Der Umsatz in der 2. Woche vom 10. bis 14. Januar 2022 in Höhe von 3,24 Mio. Euro ver­teilte sich Aktien (3,08 Mio. Euro), Anlei­hen (0,15 Mio.) und Deri­vate (0,01 Mio.).

Damit waren Aktien die domi­nie­rende Wert­pa­pier­ka­te­go­rie. Sie steu­er­ten 95 Pro­zent zum Wochen­um­satz bei.

Wie schon in der Vor­wo­che sahen wir auch in Woche Nr. 2 einen mode­ra­ten Ver­kaufs­über­hang: Ver­wal­tun­gen fuh­ren mit Ver­käu­fen von Aktien die Ernte ein, die Kurs­ge­winne bedeu­ten.

Wäh­rend kauf­sei­tig bei Aktien der Schwer­punkt bei euro­päi­schen Titeln lag – auch deut­sche Akti­en­ge­sell­schaf­ten waren dar­un­ter –, domi­nier­ten bei den abge­ge­be­nen Anteils­schei­nen US-​​Papiere.

Einer­seits scheint sich von der Struk­tur her darin die unter­schied­li­che Ent­wick­lung der Akti­en­märkte dies– und jen­seits des Atlan­tiks zu wider­spie­geln: US-​​Indizes per­form­ten 2021 deut­lich bes­ser (und moti­vie­ren daher aktu­ell zu Gewinn­mit­nah­men) als euro­päi­sche Indi­zes oder gar die hin­ter­her­hin­ken­den deut­schen Märkte (die even­tu­ell noch mehr Poten­tial haben).

Ande­rer­seits betrei­ben die von uns beob­ach­te­ten Ver­wal­tun­gen eine Ein­zel­ti­tel­aus­wahl inner­halb eines ihnen ver­trau­ten Uni­ver­sums von Unter­neh­men. Sie inves­tier­ten in der Berichts­wo­che schließ­lich nicht in Aktien-​​ETFs.

Aber beide Per­spek­ti­ven schlie­ßen sich nicht aus, son­dern ergän­zen sich: die breite Sicht auf die Märkte (d.h. auf sys­te­ma­ti­sche oder Markt­fak­to­ren der Ren­dite) und der selek­tive Blick auf Ein­zel­ti­tel (d.h. auf idio­syn­kra­ti­sche Rendite-​​Faktoren).

1-​​Monats-​​Favoriten

Ver­si­che­run­gen im Auf­wind?

Käufe in der Berichts­wo­che scho­ben die Aktie von Assa-​​Abloy (siehe Käufe) in bei­den Favo­ri­ten­ta­bel­len ganz nach oben. Auf Platz 5 der Akti­en­fa­vo­ri­ten steht der in der Vor­wo­che letzt­mals gefragte fran­zö­si­sche Ver­si­che­rer Axa, des­sen Aktie sich in den ver­gan­ge­nen 12 Mona­ten um rund 45 Pro­zent ver­teu­erte. Der Kurs liegt aktu­ell bei über 28 Euro.

HSBC hob am 17.01.22 in einer Bran­chen­stu­die das Kurs­ziel für Axa rela­tiv kräf­tig von 25,30 auf 32,60 Euro an. Offen­bar war das not­wen­dig, um nach den Kurs­stei­ge­run­gen der ver­gan­ge­nen Monate die „Buy“-Empfehlung bei­zu­be­hal­ten.

Als Grund wird einer­seits die erwar­tete geld­po­li­ti­sche Zins­wende ange­führt, von der die Asse­ku­ran­zen pro­fi­tie­ren soll­ten. Zum ande­ren benen­nen die HSBC-​​Analysten als Posi­tiv­punkte: „attrak­tive“ Bewer­tung; sehr gute bis gute Noten für Kapi­tal­aus­stat­tung, Ergeb­nis­wachs­tum und Divi­den­den­ren­dite.

3-​​Monats-​​Favoriten

EUV-​​Monopol

Im Jahr 2021 zeigte sich deut­lich am Bei­spiel der Halb­lei­ter­bran­che, wie sich in einer zuerst (2020) syn­chron aus dem Tritt gekom­me­nen, dann sich syn­chron erho­len­den Welt­wirt­schaft schnell Fla­schen­hälse der Pro­duk­tion bil­den kön­nen, die eben­diese Erho­lung behin­dern und dazu bei­tra­gen, sie zu asyn­chro­ni­sie­ren.

Dafür ist jedoch nicht immer eine Pan­de­mie erfor­der­lich. Wenn man über ein Mono­pol ver­fügt, reicht auf einer etwas klei­ne­ren Wir­kungs­skala even­tu­ell schon ein Brand einer Fabrik. So gesche­hen in der Nacht vom 2. auf den 3. Januar 2022 in Berlin-​​Britz.

Bei dem Brand in einem dor­ti­gen Werk des Halbleiterhersteller-​​Ausrüsters ASML wurde die Pro­duk­tion von Deep-​​Ultraviolet (DUV)-Lithographiesystemen sowie auch von Waver­klem­men für Extrem-​​Ultraviolett-​​Lithographieanlagen (EUV) – bei denen ASML Mon­po­list ist – tem­po­rär beein­träch­tigt.

Wich­ti­ger als diese nega­tive Nach­richt wer­den aber für die Aktie die Zah­len für das abge­lau­fene Quar­tal sein, die am Mitt­woch, dem 19.01., bekannt­ge­ge­ben wer­den.