Dif­fe­ren­zie­rung per ETF

In der ers­ten Berichts­wo­che des Jah­res 2022 vom 3. bis 7. Januar betrug der Umsatz im zu kom­men­tie­ren­den Depo­t­aus­schnitt 1,09 Mio. Euro. Davon waren 0,56 Mio. Euro Käufe und 0,53 Mio. Ver­käufe.

Die­ser leichte Kauf­über­hang ist das Ergeb­nis von Fonds­in­ves­ti­tio­nen. Denn bei Aktien sahen wir einen Ver­kaufs­über­hang. Gehan­delt wur­den sowieso nur Aktien (im Wert von 0,97 Mio. Euro) und Fonds­an­teile (0,12 Mio.). Auf­fäl­lig ist die hohe Zahl von Kauf­trans­ak­tio­nen im Fonds­seg­ment bei doch rela­tiv klei­ner Gesamt­in­ves­ti­ti­ons­summe. Das bedeu­tet, dass die meis­ten Käufe in die­sem Seg­ment nur ein klei­nes Volu­men hat­ten.

Der durch­schnitt­li­che Anla­ge­be­trag pro Aktie war deut­lich höher als pro Fonds­in­vest­ment. Aller­dings gehen die vie­len gering­vo­lu­mi­gen Fonds­käufe haupt­säch­lich auf nur eine Ver­mö­gens­ver­wal­tung unse­res Aus­schnit­tes zurück. Sie inves­tierte sowohl in Aktien– wie auch in Ren­ten­fonds, und dabei in der Regel in sehr spe­zi­fi­sche Markt­seg­mente, häu­fig mit einer tech­no­lo­gi­schen Vor­rei­ter­funk­tion oder einem Nach­hal­tig­keits­be­zug. Bei den Fonds han­delt sich über­wie­gend um ETFs.

1-​​Monats-​​Favoriten

Zah­lungs­sys­teme, Teil 1

Dem ers­ten Krypto-​​Zahlungssystem Bit­coin ging – für die­ses Genre stil­bil­dend – eine Pro­gramm­schrift, genannt White Paper, vor­aus. Die­ses 2008 unter dem bis­lang unge­hack­ten Pseud­onym Sato­shi Naka­moto ver­öf­fent­lichte Papier baut auf einem Pro­blem, einem Dogma und einem Denk­feh­ler auf.

Das Pro­blem ist Dou­ble Spen­ding bei elek­tro­ni­schen Zah­lungs­sys­te­men, wobei z.B. ein bereits für einen Kauf ver­wen­de­ter Euro vom Käu­fer für einen wei­te­ren Kauf benutzt wird. Die­ses Pro­blem kann man „zen­tral“ lösen, etwa im Rah­men einer hier­ar­chi­schen Orga­ni­sa­tion, wie sie bei­spiels­weise Pay­pal dar­stellt. Oder man kann das Pro­blem dezen­tral lösen. Dezen­tra­li­tät ist das Dogma, auf­grund des­sen Naka­moto eine spe­zi­elle Pro­blem­stel­lung for­mu­liert und eine inge­niöse Lösung vor­legt.

Der Denk­feh­ler im Papier ist nicht tech­ni­scher Natur, son­dern liegt in der ideo­lo­gisch moti­vier­ten Behaup­tung, eine zen­trale Lösung setze Ver­trauen (bzw. mensch­li­che Inter­ak­tion /​ Kom­mu­ni­ka­tion) vor­aus, eine dezen­trale, wie sie Bit­coin dar­stellt, aber nicht …

3-​​Monats-​​Favoriten

Zah­lungs­sys­teme, Teil 2

… Der Grund für die ver­meint­li­che Erlö­sung vom brech­ba­ren Ver­trauen besteht darin, dass Naka­moto meint, seine Lösung erfolge rein maschi­nell durch nicht­brech­bare Kryp­to­ver­fah­ren. Warum schreibt er dann aber ein White Paper, kom­mu­ni­ziert also mit Men­schen, die sei­nen Aus­füh­run­gen ver­trauen sol­len – oder die ihnen eben miss­trauen?

Die Fehl­an­nahme, Bit­coin setze kein Ver­trauen vor­aus, wurde schnell bemerkt, aber es reicht hier der tri­viale empi­ri­sche Hin­weis: die Mehr­heit der Euro­päer ver­traut offen­bar dem Euro immer noch mehr als dem Bit­coin. Aber sei‘s drum.

Man kann auch zentrale(re) Lösun­gen mit Kryp­to­an­sät­zen kom­bi­nie­ren. Und daran arbei­tet zur Zeit auch Pay­pal – eines der Zah­lungs­sys­teme, gegen deren „Hier­ar­chie­prin­zip“ das krypto-​​anarchische Ur-​​Bitcoin-​​Dogma vor allem anren­nen wollte. Pay­pal möchte näm­lich sel­ber eine Kryp­to­wäh­rung – einen Sta­ble­coin, der an eine Wäh­rung oder einen Roh­stoff gekop­pelt ist – kre­ie­ren, wie Medien in den letz­ten Tagen berich­te­ten.

Wird das der seit Som­mer 21 gebeu­tel­ten Paypal-​​Aktie Auf­wind geben?