Top-​​Käufe

nach Umsatz­größe WKN
1.Con­stel­la­tion Soft­ware Inc. A0JM27
2.0.125 TenneT32 EMTN A285AP
3.Church & Dwight Co. Inc. 864371
4.E.ON SE ENAG99
5.Atlas Copco AB A A3DLE9

In Woche Nr. 6 sum­mierte sich der Kauf­um­satz unse­res Depo­t­aus­schnit­tes auf 2,47 Mio. Euro. Davon ent­fie­len 2,21 Mio. auf Aktien, 0,24 Mio. auf Anlei­hen und 0,03 Mio. auf (einen) Fonds.

Die mit wei­tem Abstand größte Inves­ti­tion in der Berichts­wo­che war ein Kauf von Aktien des kana­di­schen Software-​​Unternehmens Con­stel­la­tion Soft­ware Inc. (CSI). Der inves­tierte Betrag machte 77 Pro­zent des Kauf­vo­lu­mens aus.

Das Geschäfts­mo­dell von CSI basiert haupt­säch­lich auf dem Erwerb und dem Hal­ten von Ver­ti­cal Mar­ket Soft­ware (VMS). Das bedeu­tet, dass CSI Soft­ware­un­ter­neh­men kauft, deren Pro­dukte für Nischen bzw. Spe­zi­al­an­wen­dun­gen ent­wi­ckelt wer­den. Man könnte mit dem berühm­ten Sozio­lo­gen Niklas Luh­mann sagen, dass CSI sich für Unter­neh­men inter­es­siert, die gesell­schaft­li­che Sub­sys­teme, Sub-​​Subsysteme usw. mit funk­ti­ons­spe­zi­fi­scher Soft­ware aus­stat­ten:

Das Bil­dungs­sys­tem; das Gesund­heits­sys­tem; das Rechts­sys­tem; das Mili­tär­sys­tem; das Ver­wal­tungs­sys­tem usw. Man könnte es mit Bezug auf Luh­mann sagen, aber man muss es nicht – und man sollte es viel­leicht auch gar nicht, um unsin­ni­ges Name­drop­ping zu ver­mei­den.

Die VMS-​​Strategie von Con­stel­la­tion, auf Nischen­lie­fe­ran­ten zu set­zen, hat den Vor­teil darin, dass Spe­zi­al­soft­ware nur sehr schwer und mit hohen Kos­ten her­aus zu kon­kur­rie­ren ist. CSI ver­zich­tet offen­bar weit­ge­hend dar­auf, die auf­ge­kauf­ten Unter­neh­men groß umzu­bauen oder sie orga­ni­sa­to­risch in die eigene Struk­tur rein­zu­pres­sen. Auf­ge­kauft wer­den nur Fir­men, die sta­bile Cash­flows ver­spre­chen. CSI ist dabei auf die lang­fris­tige Wert­ent­wick­lung fokus­siert, nicht auf kurz­fris­tige Gewinne. Die auf­ge­kauf­ten Unter­neh­men lässt man ansons­ten weit­ge­hend auto­nom ope­rie­ren.

Wer sich trotz der oben geäu­ßer­ten Beden­ken dort den­noch für Luh­mann ent­schie­den hat, wird es an die­ser Stelle mög­li­cher­weise nicht mehr bereuen. Denn auch Luh­mann glaubte, dass Sub­sys­teme auto­nom, sogar auto­po­ie­tisch ope­rie­ren. Und so könnte, zumin­dest ober­fläch­lich betrach­tet, der schräge Gedanke auf­kom­men, dass Luh­mann CSI in der Grün­dungs­phase bera­ten hat. Das ist aber eher unwahr­schein­lich. CSI wurde 1995 von einem Venture-​​Kapitalisten namens Mark Leo­nard gegrün­det. Eher wahr­schein­lich ist, dass Leo­nard sich von Berk­shire Hat­ha­way und War­ren Buf­fett hat beein­dru­cken las­sen, denn damit wird CSI häu­fi­ger ver­gli­chen.

2023 schrieb Nucleus AI auf der Platt­form Your­story „The Untold Story of Mark Leo­nard and Con­stel­la­tion Soft­ware”. Die Über­schrift des noch online zugäng­li­chen Arti­kels lau­tet: “Mark Leo­nard: The Soft­ware Bil­lio­naire who Purchased 500 Com­pa­nies and sold none”. Dar­un­ter ist ein Foto Leo­nards abge­bil­det, dem zufolge er auch bei der Bewirt­schaf­tung sei­nes Bar­tes eine Art buy-​​and-​​hold-​​Strategie fährt. Das könnte ein Indiz dafür sein, dass diese Lang­frist­stra­te­gie eine breite ästhetisch-​​philosophische Ver­an­ke­rung hat, was wie­derum das Ver­trauen in die Sta­bi­li­tät die­ser Stra­te­gie stär­ken sollte. Bis­her ist sie jeden­falls auf­ge­gan­gen, auch nach dem Urteil der Aktienmarkt-​​Teilnehmer.

Die Aktie von Con­stel­la­tion Soft­ware hat in den letz­ten 12 Mona­ten in Euro­no­tie­rung um rund 32 Pro­zent zuge­legt, über 5 Jahre sind es fast 230 Pro­zent.

In der Top­käu­fe­liste befin­det sich auch die A-​​Aktie von Atlas Copco. Das 1873 gegrün­dete schwe­di­sches Indus­trie­un­ter­neh­men ist einer der füh­ren­den Her­stel­ler von Indus­trie– und Bau­ma­schi­nen, ins­be­son­dere aber von Kom­pres­so­ren und Vaku­um­tech­nik. Am 28. Januar ver­öf­fent­lichte Atlas Copco die Zah­len für das Schluss­quar­tal und damit auch für das Gesamt­jahr 2024. Die Ergeb­nisse fie­len sowohl für das vierte Quar­tal wie auch für das Jahr bes­ser aus als erwar­tet. Das lag vor allem an stär­ke­ren Auf­trags­ein­gän­gen und infol­ge­des­sen höhe­ren Gewin­nen als pro­gnos­ti­ziert. Die Aktie ist in die­sem Jahr in Euro­no­tie­rung rund 9 Pro­zent im Plus, über 1 Jahr sind es rund 10 Pro­zent.

Top-​​Käufe

nach Depot­ge­wichtWKN
1.Xt II TMS 2033 1DD DBX0VD
2.4.125 Suedz 32 Nts A3L7YF
3.0.125 TenneT32 EMTN A285AP
4.Comp. de Saint-​​Gobain S.A. 872087
5.Con­stel­la­tion Soft­ware Inc. A0JM27