Top-​​Käufe

nach Umsatz­größe WKN
1.Church & Dwight Co. Inc. 864371
2.Broad­com Inc. A2JG9Z
3.Amphe­nol Corp. A 882749
4.Con­stel­la­tion Soft­ware Inc. A0JM27
5.Uni­le­ver PLC A0JNE2

In der Berichts­wo­che Nr. 49 belief sich der Kauf­um­satz auf 2,45 Mio. Euro, wovon 2,25 Mio. auf Aktien und 0,20 Mio. auf Anlei­hen ent­fie­len.

Der wesent­lich in einem Schüt­zen­gra­ben bis Ende 1918 ver­fasste Trac­ta­tus logico-​​philosophicus von Lud­wig Witt­gen­stein besteht aus 7 Haupt-​​Sätzen und vie­len, aber nicht allzu vie­len wei­te­ren Sät­zen von meist lako­ni­scher Kürze, die ver­schie­de­nen logi­schen Untere­ta­gen ange­hö­ren. Der bekannte erste Satz des Trac­ta­tus lau­tet: „1.) die Welt ist alles, was der Fall ist.“ Der zweite Satz des Trac­ta­tus gehört einer Sub­e­bene der nähe­ren Bestim­mung von „Welt“ an, er lau­tet „1.1) Die Welt ist die Gesamt­heit der Tat­sa­chen, nicht der Dinge.“

Man könnte Satz 1.1. auch wie folgt for­mu­lie­ren: „Die Welt ist die Menge der Tat­sa­chen, nicht die Menge der Dinge.“ Statt „Menge der Tat­sa­chen“ könnte man auch ver­kürzt sagen: „Tat­sa­chen­menge“.

In Cam­bridge, wo Witt­gen­stein lehrte, würde man es einem Deut­schen viel­leicht nach­se­hen, wenn er Tat­sa­chen­menge mit „Fact­set“ über­set­zen würde. Das hätte den Vor­teil, dass wir damit ganz uner­war­tet bei einem Titel ange­langt wären, der auf unse­rer Kauf­liste der Berichts­wo­che ver­zeich­net ist: der Aktie von Fact­set. Genauer: von Fact­set Rese­arch Sys­tems.

Fact­Set Rese­arch Sys­tems ist ein bör­sen­no­tier­tes US-​​amerikanisches Finanz­da­ten– und Soft­ware­un­ter­neh­men mit Sitz in Nor­walk (Con­nec­ti­cut), USA. Das Unter­neh­men stellt Infor­ma­tio­nen und Ana­ly­se­werk­zeuge für Ana­lys­ten, Port­fo­lio Mana­ger, Ver­si­che­rungs­un­ter­neh­men und Invest­ment Ban­ker bereit. Es kon­kur­riert haupt­säch­lich mit Bloom­berg und Thom­son Reu­ters.“ Wir hof­fen sehr, dass die­ses Zitat aus dem ein­schlä­gi­gen Wikipedia-​​Artikel über eine echte Teil­menge der Menge aller Tat­sa­chen berich­tet. Die Aktie von Fact­set, die seit 2021 im S&P 500 ent­hal­ten ist, hat im letz­ten hal­ben Jahr ins­be­son­dere auf­grund der Kurs­zu­wächse im August und Sep­tem­ber um rund 18 Pro­zent zuge­legt, der S&P 500 um knapp 13 Pro­zent. Zur Menge der Tat­sa­chen gehört aber auch, dass im 1-​​Jahreszeitraum der S&P 500 mit einem Plus von 31 Pro­zent klar vor Fact­set mit 9 Pro­zent liegt. Ähn­li­ches gilt für den 3-​​Jahres-​​Zeitraum. Und auch über 5 Jahre liegt der Index (mit plus 93 %) immer noch vor dem Unter­neh­men mit einer gewis­sen Wittgenstein-​​Affinität (Kurs-​​Zuwachs: 80%). Wo wird der Kurs in einem Jahr lie­gen? Dar­auf soll­ten wir viel­leicht am bes­ten mit Satz Nr. 7 des Trac­ta­tus, dem berühm­ten Schluss­satz ant­wor­ten: „Wovon man nicht spre­chen kann, dar­über muß man schwei­gen.“

Erst schwei­gen darf der Ver­fas­ser des News­let­ters, wenn er noch einige pas­sende Zei­len zu den Käu­fen in der Berichts­wo­che hin­zu­ge­fügt hat.

Unter den first­five der Top­käufe ist auch die Aktie der unter ande­rem auf Software-​​Unternehmen fokus­sier­ten kana­di­schen Betei­li­gungs­ge­sell­schaft Con­stel­la­tion Soft­ware. Wohl u.a. auf­grund ihres lang­fris­ti­gen Enga­ge­ments wird die Gesell­schaft häu­fi­ger in die Nähe von Berk­shire Hat­ha­way gerückt. In den letz­ten 3 Jah­ren hat die zuge­hö­rige Aktie um fast 100 Pro­zent zuge­legt, über 5 Jahre um annä­hernd 230 Pro­zent (vgl. wei­ter oben Fact­set und S&P 500).

In der Schwei­zer „Finanz und Wirt­schaft“ schrieb am 10.12. Sieg­mund Ska­lar einen Arti­kel über Con­stel­la­tion Soft­ware, in dem er das Unter­neh­men als eine der erfolg­reichs­ten akqui­se­ge­trie­be­nen Betei­li­gungs­ge­sell­schaf­ten welt­weit beschrieb, die für 2025 als Top Pick für den nord­ame­ri­ka­ni­schen Akti­en­markt gelte. Der Arti­kel steht unter der Über­schrift: „Die grösste nord­ame­ri­ka­ni­sche Soft­ware­ge­sell­schaft, die aber kei­ner kennt.“ Das ist offen­sicht­lich ein selbst­wi­der­sprüch­li­cher, ein sich selbst negie­ren­der Satz. Er hätte damit, wenn er nicht rhe­to­risch gemeint wäre, durch­aus Ähn­lich­kei­ten mit dem Trac­ta­tus logico-​​philosophicus, der sich im vor­letz­ten Satz 6.54 gleich­falls sel­ber negiert: „Meine Sätze erläu­tern dadurch, dass sie der, wel­cher mich ver­steht, am Ende als unsin­nig erkennt, wenn er durch sie – auf ihnen – über sie hin­aus­ge­stie­gen ist. (Er muss sozu­sa­gen die Lei­ter weg­wer­fen, nach­dem er auf ihr hin­auf­ge­stie­gen ist.) Er muss diese Sätze über­win­den, dann sieht er die Welt rich­tig.“ Was kann der Bericht­er­stat­ter da noch tun, außer Satz 7 (siehe oben) zu beher­zi­gen?

Top-​​Käufe

nach Depot­ge­wichtWKN
1.Church & Dwight Co. Inc. 864371
2.Amphe­nol Corp. A 882749
3.Fact­Set Rese­arch Sys­tems Inc.901629
4. Con­stel­la­tion Soft­ware Inc. A0JM27
5.1,75% Rci Ban­que 19/​26 MTN A2RZ8L