Käufe

Die Ver­mö­gens­ver­wal­tun­gen unse­rer Depot­aus­wahl kauf­ten in der 46ten Woche Wert­pa­piere in Höhe von 0,66 Mio. Euro. Davon ent­fie­len 0,46 Mio. auf Aktien und 0,20 Mio. auf Anlei­hen.

Es gab vor lan­ger Zeit manch­mal Tage, an denen die meis­ten Schü­ler männ­li­cher Les­art im Klas­sen­zim­mer den Kampf gegen den Schlaf bereits in der ers­ten Schul­stunde durch KO ver­lo­ren. Es waren Tage wie der Mitt­woch der Berichts­wo­che Nr. 44 vor 50 Jah­ren. Die Nacht zu die­sem Mitt­woch, es war der 30.10.1974, hörte auf den Namen „Rum­ble in the Jungle“. Der Gong zur ers­ten Runde erklang um 4.30 Uhr Orts­zeit (Kin­shasa), das war Prime Time in den USA (29.10.), jedoch auch 4.30 Uhr für Schü­ler in Deutsch­land, die sich in fach­kun­di­ger Beglei­tung durch Brü­der, Vater oder Groß­va­ter vor dem Fern­se­her ver­sam­melt hat­ten.

Irgend­wann war das von Muham­mad Ali geprägte gol­dene Zeit­al­ter des Box­sports vor­über, das öffent­li­che Fern­se­hen in Deutsch­land ver­lor das Inter­esse an die­ser Sport­art gene­rell. Die Pri­va­ten, die in den 90ern einen neuen Hype ent­fach­ten, gab es noch nicht. Es folgte ein dunk­les Zeit­al­ter, in dem WM-​​Boxkampf-​​Bilder in Deutsch­land das Lau­fen ver­lern­ten. Just in die­ser Zeit, ab Mitte der 1980er Jahre, ver­dich­te­ten sich Gerüchte über eine unglaub­li­che Hochgeschwindigkeits-​​Knock-​​Out-​​Kampfmaschine in den USA. Fotos der­sel­ben in Medien lie­ßen kei­nen Zwei­fel am Wahr­heits­ge­halt die­ser Berichte auf­kom­men. Die beste Zeit des furcht­er­re­gen­den Blitz-​​KO-​​Muskelberges endete jedoch bereits, als sich das dunkle Zeit­al­ter dem Ende zuneigte und sich ein glit­zern­des Zeit­al­ter für Box­über­tra­gun­gen in Deutsch­land ankün­digte. Daher war hier­zu­lande Tyson mehr Mythos als Boxer – aber die Kar­riere des Michael Ger­ard Tyson war damit noch lange nicht been­det. Das wären jedoch einige Kapi­tel für sich. Daher sprin­gen wir schnell in die Gegen­wart der Berichts­wo­che.

Eine von uns erfasste Ver­mö­gens­ver­wal­tung kaufte in Woche 46 /​ 2024 Aktien von Net­flix. Aber welch eine Fügung: Dank Net­flix übte am Sams­tag der­sel­ben Woche Mike Tyson wie­der sei­nen erlern­ten Beruf gegen den 31 Jahre jün­ge­ren Jake Paul aus. Am Ende stand eine Nie­der­lage nach Punk­ten für Tyson. Er erin­nerte einer­seits an den alten Tyson: Runde 1 sei ziem­lich gut gewe­sen, der Rest ganz schlecht. Ande­rer­seits sah man einen alten Tyson: Reak­tion und Schnell­kraft haben bei dem 58-​​Jährigen natur­ge­mäß nach­ge­las­sen, auch wenn das Mao-​​Tattoo auf dem rech­ten Tyson-​​Bizeps der­zeit viel­leicht sogar grö­ßer ist als je zuvor. Bei Spox war zu lesen (17.11.): „Wütende Fans ver­las­sen den Kampf: Presse zer­legt Mike Tyson und Net­flix nach Sieg von Jake Paul … Zu allem Über­fluss machte auch noch Strea­ming­an­bie­ter Net­flix mäch­tig Pro­bleme. Die erste Live-​​Übertragung eines Box­kampfs des Unter­neh­mens fror regel­mä­ßig ein, wäh­rend der Vor­kämpfe stimm­ten Bild und Ton nicht über­ein. Dazu war die Auf­lö­sung teil­weise mehr als dürf­tig. Als der Haupt­kampf dann end­lich um 6 Uhr deut­scher Zeit begann, bra­chen die Ser­ver kom­plett zusam­men.“ Posi­tiv anzu­mer­ken ist, dass 6 Uhr und unscharfe Bil­der für deut­sche Box­fans der Boomer-​​Kohorte laut Kind­heits­er­in­ne­run­gen stan­des­ge­mäß sind. Der Rest scheint eine Col­lage von dunk­lem Zeit­al­ter (ste­hende Bil­der, Zeit­ver­set­zung) und glit­zern­dem Zeit­al­ter (lau­fende Bil­der, Syn­chro­ni­tät) zu sein.

Hatte die sub­op­ti­male Per­for­mance von Net­flix auch nega­tive Aus­wir­kun­gen auf den Kurs der Netflix-​​Aktie? Dafür gibt es keine star­ken Anzei­chen. Die Aktie ver­lor zwar zu Beginn des Han­dels am Mon­tag ein wenig, klet­terte aber im Tages­ver­lauf deut­lich über das Start­ni­veau. Der­zeit steht der Kurs bei 847 USD, das ist ein Plus über einen Monat von nicht ganz 11 Pro­zent, über 6 Monate beträgt die Stei­ge­rung 32 Pro­zent und seit Jah­res­be­ginn ging es um 75 Pro­zent gen Him­mel.