Käufe

In der 50. Woche betrug der Kauf­um­satz 0,25 Mio. Euro, ver­teilt auf Aktien (0,16 Mio. Euro) und Anlei­hen (0,09 Mio.).

Ganz oben auf unse­rer Topkäufe-​​Liste steht eine Inves­ti­tion in Aktien der Bank of Ame­rica. Das Geld­haus legte kürz­lich die Zah­len für das dritte Quar­tal und damit auch für die ers­ten drei Vier­tel des Jah­res 2022 vor.

Markt­be­ob­ach­ter sehen in den Zah­len Licht und Schat­ten. Einer­seits stei­gerte die Bank ihre Brut­to­ein­nah­men in den ers­ten neun Mona­ten des Jah­res um 5,1 Pro­zent auf 70,4 Mrd. USD. Ande­rer­seits ging der Gewinn um 19,4 Pro­zent auf 19,1 Mrd. USD zurück und das ope­ra­tive Ergeb­nis (EBIT) redu­zierte sich um 11,6 Pro­zent auf 23 Mrd. Dol­lar.

Die Zin­sei­nah­men stei­ger­ten sich zwar um 20 Pro­zent (auf 38 Mrd. USD), ins­be­son­dere auf­grund der stei­gen­den Zin­sen. Und die Erträge aus dem Wert­pa­pier­ge­schäft klet­ter­ten eben­falls um 13 Pro­zent nach oben (auf 4,1 Mrd. USD). Aber die Ein­nah­men aus Pro­vi­sio­nen gin­gen zurück und im Invest­ment­ban­king zeigte der Dau­men der Einnahmen-​​Hand eben­falls nach unten.

Gleich­wohl wurde bekannt­ge­ge­ben, dass die Divi­dende um 12,20 Pro­zent erhöht werde. Aus­be­zahlt wer­den nun 0,64 USD pro Aktie. Der Kurs der Bank­ak­tie steht momen­tan bei 32 USD. Sie hat in die­sem Jahr (in USD) rund 28 Pro­zent ein­ge­büßt, damit ent­wi­ckelte sie sich schlech­ter als der S&P 500, der bis­lang rund 20 Pro­zent ver­lor.

In unse­ren Käu­fe­lis­ten der Woche 50 steht auch die Aktie des IT-​​Systemhauses Bechtle.

Felix Schrö­der von der DZ Bank hat sich die Aktie des Kon­zerns aus Neckar­sulm unter die Lupe genom­men („Tur­narounds: Bechtle AG – Digi­ta­li­sie­rung und Über­nahme sichern lang­fris­ti­ges Wachs­tum“; 16.12., dzbank​-deri​vate​.de). Die Aktie von Bechtle hat in die­sem Jahr rund 48 Pro­zent ver­lo­ren. Schrö­der argu­men­tiert nun, dass die Corona-​​Pandemie den Druck auf viele Unter­neh­men erhöht habe, die Digi­ta­li­sie­rung wei­ter vor­an­zu­trei­ben.

Dar­aus wür­den sich für Bechtle enorme Wachs­tums­po­ten­ziale erge­ben, da, so Schrö­der, „der deut­sche IT-​​Markt einer der größ­ten und dyna­mischs­ten in Europa ist.

Laut Schät­zun­gen betrug der Gesamt­wert des deut­schen IT-​​Marktes im Jahr 2021 etwa 200 Mil­li­ar­den Euro. Dies ent­spricht einem Wachs­tum von etwa 6 % im Ver­gleich zum Vor­jah­res­zeit­raum.

Die Bran­che wird vor allem von gro­ßen, inter­na­tio­nal täti­gen Kon­zer­nen wie SAP und Micro­soft domi­niert, aber auch zahl­rei­che mit­tel­stän­di­sche Unter­neh­men wie Bechtle haben sich erfolg­reich im Markt eta­bliert.“

Für 2022 erwar­tet Schrö­der bei Bechtle einen Anstieg des Umsat­zes, wor­auf auch die Q3-​​Zahlen hin­deu­te­ten: „Beson­ders auf­fäl­lig war das Umsatz­wachs­tum in den aus­län­di­schen Märk­ten.

Hier konnte Bechtle um 17,4 % zule­gen. Vor allem Ost­eu­ropa, aber auch Spa­nien und Por­tu­gal sowie Groß­bri­tan­nien und Irland zeig­ten hohe zwei­stel­lige Wachs­tums­ra­ten.“ Schrö­der geht von einer wei­ter zuneh­men­den Nach­frage vor allem bei IT-​​Security, Mana­ged Cloud Ser­vices und Multi-​​Cloud-​​Architekturen aus. Auch von der Akqui­si­ti­ons­stra­te­gie, die Bechtle fährt, glaubt Schrö­der, dass sie im Erfolgs­fall den Gewinn je Aktie wei­ter stei­gen lässt. Kein Wun­der bei so viel Lob, dass DZ-​​Bank-​​Analyst Thors­ten Reig­ber bereits am 15.12. die Bechtle-​​Aktie zu sei­nem Favo­ri­ten für 2023 kürte.

Er sieht den fai­ren Wert bei 50 Euro und plä­diert folg­lich für „Kau­fen“. Der aktu­elle Kurs steht bei 33 Euro (20.12.).

Ähn­lich wer­ten wei­tere Ana­lys­ten. Einige sind jedoch weni­ger opti­mis­tisch: Nicole Wink­ler von Hauck Auf­häu­ser Invest­ment Ban­king sah nach Ver­öf­fent­li­chung der Q3-​​Ergebnisse am 11.11. die Mar­gen des IT-​​Dienstleisters unter Druck und emp­fahl bei einem Kurs­ziel von 37 Euro „Hal­ten“. Auch Gus­tav Froberg von Beren­berg senkte trotz star­ken Neu­ge­schäfts und guten Wachs­tums bei Bechtle das Kurs­ziel der Aktie von 47 auf 43 Euro und plä­dierte aus ähn­li­chen Grün­den wie Wink­ler vor­erst noch für „Hal­ten“.