Top-​​Käufe

nach Umsatz­größe WKN
1.3,75% Peru 16/​30 A18YHE
2.0,1% Chile 21/​27 A3KUJX
3.0,125% Ungarn 21/​28 Regs A3KWJQ
4.VINCI S.A. 867475
5.Sie­mens AG 723610

Die Käufe in der 21. Woche mit einem Volu­men von 5,00 Mio. Euro ver­teil­ten sich auf Anlei­hen (4,91 Mio.) und Aktien (0,09 Mio.).

Die Inves­ti­tio­nen im Ren­ten­seg­ment beschränk­ten sich auf drei Anlei­hen, alle­samt Staats­an­lei­hen aus Län­dern, die zu den füh­ren­den Volks­wirt­schaf­ten noch nicht auf­ge­schlos­sen haben. Bereits in der Vor­wo­che ent­fiel ein Groß­teil der Inves­ti­tio­nen auf Schwellenländer-​​Anleihen, wor­un­ter aber neben Staats– auch Unter­neh­mens­an­lei­hen waren. Die drei Län­der aus dem Schwellenländer-​​Bereich, die in der 21. Woche auf der Kauf­liste stan­den, waren: Peru, Chile und Ungarn.

Gehört aber etwa Ungarn über­haupt zu den Schwel­len­län­dern? Ungarn hat immer­hin ein Pro-​​Kopf-​​BIP von 16.484 USD (nomi­nal) bzw. 31.914 USD in Kauf­kraft­pa­ri­tä­ten. Chile kommt auf 16.070 USD /​ 26.713 USD, Peru auf 6.643 USD /​ 13.879 USD. Das Pro­blem ist, dass ers­tens Begriffe wie Schwel­len­län­der oder auch das meist als Sub­sti­tut ver­wen­dete eng­li­sche „Emer­ging Mar­kets“ nicht ein­heit­lich defi­niert wer­den und dass zwei­tens unter­schied­li­che Ein­ord­nun­gen vor­ge­nom­men wer­den. Auch bedeu­tet Schwelle etwas ande­res als Emer­genz: im einen Fall wird eine (wie auch immer näher zu defi­nie­rende) Schwelle vor­ge­stellt, die zwi­schen Indus­trie­län­dern und dem Rest liegt; im ande­ren Fall ein Pro­zess der Her­aus­bil­dung, bei dem als Ergeb­nis etwas Ande­res ent­steht. Bei Schwelle wird eher betont, was man noch nicht ist; beim „Emer­gie­ren“ eher das, was man nun schon ist, aber zuvor nicht war. Ins­ge­samt scheint die Gruppe der Län­der, die nicht zu den ent­wi­ckel­ten Volks­wirt­schaf­ten zäh­len, hete­ro­ge­ner zu sein als die Gruppe der ent­wi­ckel­ten Volks­wirt­schaf­ten sel­ber.

Dies kommt in dem Umstand zum Aus­druck, dass der Index­an­bie­ter MSCI neben der Gruppe der „Deve­l­o­ped Mar­kets“ vier Grup­pen von „Schwel­len­län­dern“ unter­schei­det: 1) Emer­ging Mar­kets, 2) Fron­tier Mar­kets, 3) GCC and Ara­bian Mark­tes, 4) China. Der IWF World Eco­no­mic Out­look klas­si­fi­ziert 39 Öko­no­mien als fort­ge­schrit­ten (“advan­ced”). Der Rest sind dann “emer­ging mar­kets” und “deve­lo­ping eco­no­mies”. Der IMF Fis­cal Moni­tor unter­schei­det 40 “emer­ging mar­ket and middle-​​income eco­no­mies”. Kri­te­rien für Emer­ging Mark­tes sind dann ins­be­son­dere höhere Ein­kom­men, lang­fris­ti­ges Wachs­tum und Sta­bi­li­tät, Pro­duk­tion höher­wer­ti­ger Güter, Teil­habe am glo­ba­len Han­del und Finanz­markt­in­te­gra­tion.

Die bei­den IWF-​​Ökonomen Fran­cisco Ari­zala und Di Yang iden­ti­fi­zier­ten in einer Stu­die (Miles to go, 2021, Rupa Dut­ta­gupta, Ceyla Pazar­ba­sioglu) die wich­tigs­ten Emerging-​​Markets-​​Ökonomien, wobei sie die Rang­stel­lung in fünf Merkmals-​​Dimensionen berück­sich­tig­ten, die sie wie folgt gewich­te­ten: 1) 0,40×nominal GDP; 2) 0,15×Bevölkerung; 3) 0.15 ×GDP pro Kopf; 4) 0.15×Anteil am Welt­han­del; 5) 0.15×Anteil Welt­aus­lands­ver­schul­dung. Das Ergeb­nis waren 20 Emer­ging Mar­kets, zu denen auch Chile und Ungarn zäh­len (ebenso u.a.: China, Mexiko, Polen, Russ­land, Thai­land, Tür­kei).

Bei den drei Ren­ten­pa­pie­ren in unse­rer abso­lu­ten Top­käu­fe­liste han­delt es sich um Fremd­wäh­rungs­an­lei­hen Perus, Chi­les und Ungarns. Alle drei Län­der haben ein Investment-​​Grade-​​Rating von Fitch. Peru und Ungarn erhal­ten ein BBB (Lower medium grade), Chile erhält sogar A (Upper medium grade).

Der Kurs der bis 2030 lau­fen­den, in Euro bege­be­nen 3,75-%-Peru-Anleihe stand im Som­mer 2021 bei über 120 Pro­zent, gegen­wär­tig (31.05.) sind es 104,4 Pro­zent; die Anleihe ren­tiert etwas über 3 Pro­zent.

Die in Euro deno­mi­nierte 0,1-%-Chile-Anleihe, die bis 2027 läuft, hat sich in die­sem Jahr eben­falls stark ver­bil­ligt; der Kurs steht aktu­ell bei 89,3 Pro­zent, das ergibt nach Anga­ben der Börse Frank­furt eine Ren­dite von 2,44 Pro­zent.

Die bis 2028 lau­fende 0,125-%-Ungarn-Anleihe gab in die­sem Jahr noch kräf­ti­ger nach; sie steht nun bei einem Kurs von 81,57 Pro­zent, was eine Ren­dite von 3,42 Pro­zent bedeu­tet.

Top-​​Käufe

nach Depot­ge­wichtWKN
1.3,75% Peru 16/​30 A18YHE
2.0,1% Chile 21/​27 A3KUJX
3.0,125% Ungarn 21/​28 Regs A3KWJQ
4.Mowi ASA 924848
5.VINCI S.A. 867475