Top-​​Käufe

Das Kauf­vo­lu­men in der 19. Woche des Jah­res betrug 1,36 Mio. Euro. Davon ent­fie­len 0,90 Mio. Euro auf Anlei­hen, 0,37 Mio. auf Aktien, 0,08 Mio. auf Fonds und 0,02 Mio. auf Deri­vate.

Unter den first five der rela­ti­ven Topkäufe-​​Liste steht an Posi­tion 1 ein ETF, der den – wie es meis­tens so schön heißt – „tech­no­lo­gie­las­ti­gen“ Nas­daq 100 nach­bil­det. In dem ver­brei­te­ten Attri­but vor dem Nas­daq kommt zum Aus­druck, dass es sich hier um kei­nen expli­zi­ten Technologie-​​Index han­delt. Der Schlüs­sel zum Ver­ständ­nis des Nas­daq 100 ist die Zahl „100“. Der Index bil­det näm­lich die 100 Akti­en­ge­sell­schaf­ten mit der größ­ten Markt­ka­pi­ta­li­sie­rung der NASDAQ-​​gelisteten Unter­neh­men auf Basis einer Modi­fi­zie­rung ab, aber ohne die Finanz­un­ter­neh­men der Nasdaq-​​Welt.

Weil im Index sowohl die Alpha­bet A– als auch die Alpha­bet C-​​Aktie ver­tre­ten ist, kann unter 101 Aktien aus­ge­wählt wer­den. Der Nas­daq Com­po­site Index ist sehr viel grö­ßer, er umfasst über 3000 Unter­neh­men; auch er ist noch rela­tiv tech­no­lo­gie­las­tig. Tech­no­lo­gie­las­tig ist NAS­DAQ aber auch in einem ande­ren Sinne. NAS­DAQ ist ein Akro­nym für “Natio­nal Asso­cia­tion of Secu­ri­ties Dea­lers Auto­ma­ted Quo­ta­ti­ons”. Mit ande­ren Wor­ten: es han­delt sich hier­bei um eine elek­tro­ni­sche Börse, die erste, die ent­stand (1971), und die größte in den USA.

Der Nas­daq 100 hat in die­sem Jahr deut­li­che Kurs­ver­luste hin­neh­men müs­sen. Er ver­lor seit Jah­res­be­ginn rund 25 Pro­zent. Unter­neh­men aus dem Bereich Tech­no­lo­gie (Soft­ware, Hard­ware, Inter­net usw.), Maschi­nen­bau und Che­mie /​ Pharma haben dabei am kräf­tigs­ten ver­lo­ren, wäh­rend Nah­rungs– und Genuss­mit­tel oder Ener­gie und Roh­stoffe sogar zule­gen konn­ten. Für die Ver­luste ins­be­son­dere bei Technologie-​​Titeln füh­ren Beob­ach­ter die unter­schied­lichs­ten Gründe an: in einem Umfeld nied­ri­ger Zin­sen und ultra­lo­cke­rer Geld­po­li­tik, die vor allem im Finanz­sek­tor die Preise trieb, zu hohe Bewer­tun­gen bis Ende des ver­gan­ge­nen Jah­res; stei­gende Furcht vor Rezes­sion in den letz­ten Mona­ten und ins­be­son­dere nach Beginn des Krie­ges in der Ukraine; Erwar­tun­gen von wei­te­ren Leit­zins­an­he­bun­gen bei hart­nä­ckig über­höh­ter Infla­tion; und ins­ge­samt auch ver­grö­ßerte Unsi­cher­heit in Bezug auf diese und auch andere Fak­to­ren.

Im Zusam­men­hang mit Internet-​​Firmen wird etwa fer­ner auf ver­stärkte Regu­lie­rung als mög­li­chem Dämp­fer zukünf­ti­ger Gewinne ver­wie­sen. Häu­fi­ger liest man der­zeit in Kom­men­ta­ren rück­bli­ckend von zu gro­ßer Risi­ko­be­reit­schaft oder gar „Aus­wüch­sen“ in den letz­ten Jah­ren. Ob es sich dann gleich um eine neue Ära han­delt, ist auch von der dra­ma­ti­schen Erreg­bar­keit der Kom­men­ta­to­ren oder ihrer Lust an der Seher­rolle abhän­gig (siehe Quoten-​​Kommentar). Der erst­plat­zierte Nasdaq-​​100-​​ETF hat im lau­fen­den Jahr um 26 Pro­zent ver­lo­ren. Eine von uns erfasste Ver­mö­gens­ver­wal­tung dachte dabei wohl weni­ger an das Ende einer Epo­che, als viel­mehr an eine güns­tige Ein­stiegs­ge­le­gen­heit.

Ähn­li­che Über­le­gun­gen dürf­ten die Inves­ti­tion in die im rela­ti­ven Ran­king viert­plat­zierte Alphabet-​​C-​​Aktie begrün­den. Ende April (27.4.) mel­dete dpa-​​AFX Ana­ly­ser: „Die US-​​Bank JPMor­gan hat das Kurs­ziel für die Alpha­bet C-​​Aktie nach Zah­len von 3450 auf 3200 US-​​Dollar gesenkt, die Ein­stu­fung aber auf ‚Over­weight‘ belas­sen. Ana­lyst Dou­glas Anmuth ver­wies in einer am Mitt­woch vor­lie­gen­den Stu­die auf die Stärke des Such­ma­schi­nen­ge­schäfts, aber eine schlep­pende Ent­wick­lung der Video-​​Plattform Youtube. Alpha­bet habe es nicht beim Namen genannt, dass diese den Wett­be­werb von Tik­Tok zu spü­ren bekomme, wenn­gleich dem so sein dürfte. Das ope­ra­tive Umfeld sei für Alpha­bet nicht mehr so vor­teil­haft wie im ver­gan­ge­nen Jahr.“ Der Kurs steht aktu­ell knapp unter 2340 USD.

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