Top-​​Käufe

Das Kauf­vo­lu­men in der Woche vom 18. bis 22. April in Höhe von 6,78 Mio. Euro ver­teilte sich auf Anlei­hen (5,78 Mio. Euro), Aktien (0,70 Mio.) und Fonds (0,30 Mio.).

Auf den Kauf­lis­ten stan­den einige Staats­an­lei­hen, vier schaff­ten es unter die first five gemäß Inves­ti­ti­ons­vo­lu­men. Die zweit­plat­zierte US-​​Anleihe mit einem Kupon von 0,75 Pro­zent läuft bis 2024; ihr Kurs hat seit Emis­sion im Herbst 2021 (11. Novem­ber) deut­lich ver­lo­ren. Das bedeu­tet, dass ihre Ren­dite ange­stie­gen ist. Sie beträgt bei einem Preis von 95,15 Pro­zent aktu­ell (26.04.) nach Berech­nung der Börse Frank­furt knapp 2,75 Pro­zent. Ähn­lich die viert­plat­zierte 1,25-Prozent-Kanada-Anleihe, die bis 2025 läuft: bei einem Kurs von 96,39 Pro­zent ren­tiert sie der­zeit mit über 2,59 Pro­zent.

Bei der dritt­plat­zier­ten 0,322-Prozent-Italien-Anleihe, die bis 2029 läuft, fiel der Rück­gang des vola­ti­le­ren Kur­ses weni­ger stark aus: der Preis ist gegen­wär­tig knapp unter 100, somit liegt die Ren­dite knapp über dem Kupon. Die Emis­si­ons­wäh­rung der auf Posi­tion 5 ste­hen­den 2,375-Prozent-Italien-Anleihe ist der US-​​Dollar. Der Kurs ist von über 104 im Herbst 2021 auf aktu­ell rund 97,6 Pro­zent gefal­len. Die Staats­an­lei­hen reprä­sen­tie­ren also den all­ge­mei­nen Trend auf den Ren­ten­märk­ten in die­sem Jahr: fal­lende Kurse bzw. stei­gende Ren­dite.

Da die Anleihen-​​Investments rela­tiv groß­vo­lu­mig waren, schaffte es die Inves­ti­tion in Glencore-​​Aktien in der abso­lu­ten Topkäufe-​​Liste nur auf den unsicht­ba­ren und also undank­ba­ren Rang Nr. 6; in der rela­ti­ven Topkäufe-​​Liste reichte es jedoch für Platz drei, der bei Olym­pia noch zu den „dank­ba­ren“ zählt. Laut Wiki­pe­dia ist die Glen­core plc der größte Roh­stoff­händ­ler der Welt. Mar­ket­scree­ner por­trai­tiert: „Glen­core plc ist auf die Pro­duk­tion und den Ver­trieb von Metal­len, Mine­ra­lien und Erd­öl­pro­duk­ten spe­zia­li­siert, vor allem für die Automobil-​​, Stahl– und Lebens­mit­tel­in­dus­trie. Die Gruppe bie­tet auch Logistik-​​, Ver­sor­gungs– und Finan­zie­rungs­dienst­leis­tun­gen an. Der Net­to­um­satz ver­teilt sich wie folgt auf die ein­zel­nen Pro­dukt­grup­pen:

Erd­öl­pro­dukte, Koks und Kohle (58,5%); Metalle und Mine­ra­lien (41,5%): Alu­mi­nium, Zink, Kup­fer, Ton­erde, Eisen­le­gie­run­gen, Nickel, Kobalt, usw. Der Net­to­um­satz ver­teilt sich geo­gra­phisch wie folgt: Europa (31,6%), Asien (42,5%), Ame­rika (18,6%), Afrika (4,9%) und Ozea­nien (2,4%).“

Unter den FAQ auf der Schwei­zer Inter­net­platt­form der Gruppe wird auch die Frage beant­wor­tet: „Warum steht Glen­core so häu­fig in der Kri­tik?“ Man ver­weist unter­neh­mens­sei­tig in der Ant­wort gewis­ser­ma­ßen auf das schwere Schick­sal, im Roh­stoff­sek­tor tätig zu sein, auf ver­ein­fachte Dar­stel­lun­gen und ferne Ver­gan­gen­hei­ten. Schließ­lich ver­si­chert man, dass man gegen moderne Skla­ve­rei sei und ver­linkt auf eine Bor­schüre, mit der Glen­core die Umset­zung der Vor­ga­ben der „Modern Sla­very Acts“ in Groß­bri­tan­nien und Aus­tra­lien doku­men­tiert. Die fünf größ­ten Aktio­näre sind nach Anga­ben von mar­ket­scree­ner: Ivan Gla­sen­berg (9,20%); Qatar Hol­ding LLC (7,94%); Har­ris Asso­cia­tes (3,92%); Black­Rock Invest­ment Manage­ment (UK) Ltd. (3,11%) und Daniel Fran­cisco Maté Bada­nes (3,01%).

Die Mehr­heit der Ana­lys­ten der letz­ten Monate stuft nach Anga­ben von „Mar­ket­beat“ Glen­core mit „Buy“ ein. Zuletzt hob Bar­clays am 26. April 2022 das Kurs­ziel auf 730 Pence an bei gleich­zei­ti­ger Overweight-​​Bewertung. Der Kurs der Aktie hat seit 19. April kräf­tig nach­ge­ge­ben; er erzielte am Diens­tag der Berichts­wo­che noch mit 535 Pence ein 52-​​Wochen-​​Hoch, war dann aber bis 25. April (Mon­tag) auf unter 450 Pence gefal­len.

Auch andere Aktien des Roh­stoff­sek­tors erlit­ten kräf­tige Ver­luste. Beob­ach­ter brin­gen dies u.a. mit neu­er­li­chen COVID-​​19 Restrik­tio­nen in China und der Furcht vor Unter­bre­chun­gen von Lie­fer­ket­ten in Ver­bin­dung. Ana­lyst Michael Hew­son (cmc mar­kets) ver­weist zudem auf die welt­größte kli­maak­ti­vis­ti­sche Inves­to­ren­gruppe „Cli­mate Action 100+“, die offen­bar beab­sich­tigt, sich in der am 28.4. statt­fin­den­den Haupt­ver­samm­lung gegen die bis­her unter­stützte, nun aber als unzu­rei­chend erach­tete Stra­te­gie der Koh­le­re­du­zie­rung des Unter­neh­mens zu wen­den.

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