Top-Käufe
Die Käufe in der 10. Woche in Höhe von 1,36 Mio. Euro verteilten sich wie folgt: Derivate 0,47 Mio. Euro, Aktien 0,42 Mio., Anleihen 0,39 Mio., Fonds 0,08 Mio. Der Derivateumsatz fiel ausschließlich bei einem Zertifikat an (siehe weiter unten).
Bevor wir aber auf die Käufe der Berichtswoche näher eingehen, zuerst einige Bemerkungen zur allgemeinen Entwicklung an den Finanzmärkten in der Berichtswoche.
Zu Beginn der Berichtswoche gaben die Aktienkurse, die bereits gegen Ende der Vorwoche kräftig gefallen waren, weiter nach, um sich dann im Verlauf der Berichtswoche wieder etwas zu erholen. Mit dem starken Einbruch in KW 9/10 reagierten gerade die europäischen Aktienmärkte insbesondere auf die Möglichkeit eines embargobedingten Ausfalls russischer Rohstofflieferungen und eines damit zusammenhängenden Wohlstands– und Wirtschaftseinbruchs. Die Erholung im Wochenverlauf bedeutet nicht allzu viel, die Kurse bleiben extrem volatil.
Der breite Rentenindex Bloomberg Global-Aggregate TR gab in der Woche deutlich nach. Ende der Vorwoche stand er bei 514 Punkte, Ende der Berichtswoche waren es dann nur noch 504 Punkte. Die Rendite von 10jährigen US-Staatsanleihen stieg in der Berichtswoche von unter 1,7 Prozent auf rund 2 Prozent.
Derweil nimmt die Inflation weiter zu, in den USA sind es +7,9 Prozent, im Euroraum +5.8 Prozent. In den USA ist jedoch nach den jüngsten Arbeitsmarktdaten die Beschäftigung kräftiger gestiegen als erwartet. Daher wird die Fed nach Erwartung der meisten Beobachter an einer Zinswende mit mehreren Zinsschritten festhalten. Für Mittwoch, 16.3., wird eine Erhöhung um 0,25 Prozentpunkte erwartet.
Für Europa zeichnen sich bedingt durch den Russland-Ukraine-Krieg und die damit verbundene Konfrontation zwischen Kreml und westlichen Ländern starke Wachstumseinbußen sowie eine hohe Inflation für das laufende Jahr ab. Die Ökonomen der EZB erhöhten ihre Inflationsprognose für 2022 von 3,2 Prozent im Dezember auf 5,1 Prozent. Diese Korrektur ist schon gewaltig – die zweite massive Einschätzungsverschiebung, nachdem die EZB ihre Prognose für 2022 im Dezember von 1,7 (September-Schätzung) auf 3,2 Prozent anheben musste. Die europäische Notenbank reduziert nun die Anleihenkäufe etwas schneller als bisher vorgesehen. Die EZB dreht aber, wie sie am Donnerstag mitteilte, weiterhin nicht an der rekordtief eingestellten Zinsschraube. Man könnte meinen, sie sei über die Jahre eingerostet und drohe bei beherzter Drehung abzubrechen.
Das ist das Umfeld, in dem die Vermögensverwaltungen in der Berichtswoche ihre Entscheidungen trafen.
Eine Anlage-Entscheidung war pro Gold: Xetra-Gold steht ganz oben auf unserer Topkäufe-Liste gemäß Volumen. Eine weitere Anlage-Entscheidung war pro Siemens. Siemens ist gefühlt fast ebenso alt wie Gold – nein, das ist natürlich übertrieben. Aber vielleicht ist es Ausdruck davon, dass in sehr unsicheren Zeiten der Wunsch nach Beständigkeit wächst. Und beständig ist, was uns zumindest dem Namen nach lange vertraut ist. Aber vielleicht war der Kauf auch nur Ausdruck des Gespürs für eine gute Gelegenheit.
Der Kauf von Siemens-Aktien erfolgte am Mittwoch, 9.3. Am 10.3. schrieb Maximilian Völkl (Der Aktionär; „Siemens: So attraktiv ist die Aktie jetzt“), dass die Aktie von Siemens „nach dem deutlichen Abverkauf der vergangenen Wochen inzwischen günstig erscheint. Das sehen auch die meisten Experten so. 22 von 30 Analysten, die die Aktie laut Bloomberg regelmäßig begleiten, raten zum Kauf. Dem stehen nur zwei Verkaufsempfehlungen gegenüber. Sechs Mal lautet das Votum zudem ‚Halten‘. Beeindruckend: Das durchschnittliche Kursziel von 172,88 Euro liegt satte 40 Prozent über dem aktuellen Kurs.“ Gegenwärtig (15.03.) steht der Kurs bei knapp 128 Euro.