Top-​​Käufe

Die Käufe in der 3. Berichts­wo­che sum­mier­ten sich auf ein Gesamt­vo­lu­men in Höhe von 2,51 Mio. Euro. Davon ent­fie­len 1,29 Mio. auf Anlei­hen und 1,22 Mio. auf Aktien.

Die Berichts­wo­che war geprägt von in der Ten­denz fal­len­den Kur­sen an den Anlei­hen– und Akti­en­märk­ten; Kurs­rück­gänge bei Aktien waren vor allem im Tech­no­lo­gie­seg­ment aus­ge­präg­ter. Die­ser Fall der Preise fiel zunächst in den USA stär­ker aus als in Europa. Markt­be­ob­ach­ter füh­ren dies auf ver­schie­dene Fak­to­ren zurück.

In ers­ter Linie wur­den in der Berichts­wo­che die soge­nann­ten „Zins­sor­gen“ ange­führt vor dem Hin­ter­grund, dass die Fed in eini­gen Tagen ihre neu­es­ten geld­po­li­ti­schen Ent­schei­dun­gen der Öffent­lich­keit vor­tra­gen wird. An den Akti­en­märk­ten sieht man den erwar­te­ten geld­po­li­ti­schen Brems­vor­gän­gen zumin­dest mit gemisch­ten Gefüh­len ent­ge­gen, wenn Gefühle hier über­haupt eine Rolle spie­len und es nicht eher gemischte Sze­na­rien sind.

Ein wei­te­rer Sor­gen­punkt am Beginn der Berichts­sai­son ist die Furcht vor gehäuft auf­tre­ten­den ent­täu­schen­den Quar­tals­er­geb­nis­sen. So sind etwa bei eini­gen US-​​Großbanken die Zah­len schlech­ter aus­ge­fal­len als erwar­tet. Auch kon­junk­tu­rell sind die Erwar­tun­gen gemischt. Einer jüngs­ten Umfra­gen zufolge haben sich in der Region New York die Ein­schät­zun­gen von Industrie-​​Unternehmern uner­war­tet stark ver­schlech­tert.

Dem­ge­gen­über zog der ZEW-​​Konjunktur-​​Index für Deutsch­land kräf­tig an. Herrscht also in Deutsch­land (wie auch im Euro­raum) der­zeit mehr Konjunktur-​​Optimismus als rund um New York? Ist es die Umkehr der gewohn­ten Ord­nung? Oder nur eine kurze Laune der Geschichte? Als ob die letzt­ge­nannte Frage mit „ja“ zu beant­wor­ten wäre, wirkte die­sem Opti­mis­mus im Laufe der Woche in Europa sogleich eine andere Sor­gen­quelle mit Macht ent­ge­gen.

Für län­gere Zeit war das vor eini­gen Jah­ren in Finanz­ar­ti­keln noch extrem popu­läre Wort „Geo­po­li­tik“ aus die­sen bei­nahe ver­schwun­den. 2021 hatte es gegen­über dem optisch ähn­lich aus­se­hen­den Wort „Geld­po­li­tik“ einen extrem schwe­ren Stand. Mit der Lage an der Ost­grenze der Ukraine und dem in der Berichts­wo­che wei­ter eska­lie­ren­den Kon­flikt zwi­schen Russ­land und den USA plus den euro­päi­schen Ver­bün­de­ten über den Zuschnitt hege­mo­nia­ler und impe­ria­ler Räume hat die­ser The­men­kom­plex wie­der die Schwelle der öffent­li­chen Wahr­neh­mung über­schrit­ten.

Der zuneh­mende Grad der Sorge in die­sem Kon­flikt bil­dete sich in den letz­ten Mona­ten auch in man­cher Anleihe ab. Das ver­weist ein­mal mehr auf das sehr emp­find­li­che Sen­so­rium der Finanz­märkte mit den unüber­seh­bar vie­len „Spe­zi­al­sin­nes­or­ga­nen“, die Wert­pa­piere sind.

Von die­sen Vor­gän­gen nicht los­ge­löst ist die in unse­rer Top-​​Käufe-​​Liste gemäß Volu­men zweit­plat­zierte Inves­ti­tion in eine 6,75-Prozent-Staatsanleihe der Repu­blik Ukraine. Die Anleihe wurde am 20. Juni 2019 in Euro emit­tiert. Das Volu­men beträgt 1 Mrd. Euro. Fäl­lig ist die Anleihe am 20.06.2026.

Im Kurspro­fil seit Emis­sion schla­gen sich zwei Ereig­nisse ein­schnei­dend nie­der. Das geovi­rale Ereig­nis der Ankunft des Covid-​​19-​​Virus in Europa: Zwi­schen dem 20. Februar und dem 20. März fiel der Kurs der Anleihe von über 118 Euro auf 74 Euro. Danach erholte sich die Anleihe wie­der. Bis Anfang 2021 klet­terte ihr Kurs wie­der auf über 110 Euro; das war auch noch das Kurs­ni­veau im Herbst.

Danach machte sich der erwähnte geo­po­li­ti­sche Kon­flikt im Kurs der Anleihe zuneh­mend stär­ker bemerk­bar. Der Preis unter­schritt im Dezem­ber die 100er-​​Linie; zwi­schen dem 13. und dem 17. Januar ver­bil­ligte sich die Anleihe dann außer­or­dent­lich stark von nicht ganz 93 Euro auf 80 Euro.

Das heißt, die Ren­dite schnellte nach oben. Der­zeit notiert die Anleihe bei rund 82 Euro und ren­tiert mit 12,23 Pro­zent. Am Mitt­woch, 19. Januar, erhöhte sich der Preis der Anleihe zwi­schen­zeit­lich auf über 85 Euro. Eine von uns erfasste Ver­wal­tung inves­tierte am 19. Januar bei stei­gen­dem Preis in diese Anleihe zu einem Kauf­preis von 84,99 Euro. Die Ver­mö­gens­ver­wal­tung spe­ku­liert offen­bar auf Kurs­ge­winne.

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