Top-Käufe
Der Kaufumsatz in Woche 49 vom 06. bis 10. Dezember 2021 in Höhe von 2,93 Mio. Euro verteilte sich auf Aktien (1,75 Mio. Euro) und Anleihen (1,18 Mio. Euro). Aktienkäufe machten also knapp 60 Prozent des Kaufumsatzes der Woche aus.
Die Woche stand wieder einmal im Zeichen der Inflation. Nachdem die Inflation im November 2021 in Deutschland (bezogen auf die Preise im November 2020) vom statistischen Bundesamt auf 5,2 Prozent beziffert worden war, wurde für die USA vor einigen Tagen ein November-Wert von 6,8 Prozent veröffentlicht.
Die voraussichtliche Steigerung im November im Euroraum gibt die EZB aktuell mit 4,9 Prozent an. Zum Zweck der besseren Orientierung wollen wir zunächst noch einmal die Inflationsentwicklung im bisherigen Jahresverlauf Revue passieren lassen.
In den USA sahen wir zwischen Januar und November die folgende Jahres-Teuerung pro Monat in Prozent (also zum Beispiel zwischen Januar 2020 und Januar 2021): 1,4 (Jan. 21) – 1,7 – 2,6 – 4,2 – 5,0 – 5,4 – 5,4 – 5,3 – 5,4 – 6,2 – 6,8 (Nov. 21).
Im Euroraum war die monatliche Sequenz wie folgt: 0,9 (Jan. 21) – 0,9 – 1,3 – 1,6 – 2,0 – 1,9 – 2,2 – 3,0 – 3,4 – 4,1 – 4,9 (Nov. 21).
Die Inflationsdynamik setzte also im Euroraum später ein als in den USA und sie war bislang auch schwächer. Das ist aber keine Entwarnung. Die Frage, die sich derzeit auch im Euroraum viele stellen, lautet: wo wird die Inflation in Zukunft liegen? Diese Frage wird etwa im Survey of Professional Forecasters gestellt, dessen Ergebnisse die EZB veröffentlicht.
Diese Befragung richtet sich an Berufsprognostiker, Fachrichtung Wirtschaft. Die sollten in vergangenen Befragungen auch die durchschnittliche Inflation im Euroraum für das Jahr 2021 einschätzen. Ihre Antwort war, in Abhängigkeit vom Zeitpunkt der Befragung: im Herbst 2020: 0,9 Prozent; im Januar 2021: 0,9 Prozent; im Frühjahr 2021: 1,6 Prozent; im Sommer 2021: 1,9 Prozent; im Herbst 2021: 2,3 Prozent. Die Experten-Prognosen der für 2021 erwarteten Inflationsraten nochmals in übersichtlicherer Kurzfassung (in Prozent): 0,9 – 0,9 – 1,6 – 1,9 – 2,3.
Offenkundig folgten die Prognosen der realen Inflation, sie hinkten quasi hinterher, wo sie doch vorauseilen sollten. Wir sehen also: die Berufsprognostiker haben die Inflation krass unterschätzt, sie mussten ihre Prognosen vierteljährlich nach oben adaptieren. Es sind für ihre Arbeit anständig bezahlte methodische „Seher“, aber dem Naturgesetz, dass die Zukunft häufiger mal lachend auch den Profi narrt, konnten auch sie sich nicht entziehen.
Sofern es dennoch eine Einrichtung gibt, die über dem Naturgesetz steht, dann sollte es doch wohl die Zentralbank sein, die betont weise und sehr selbstbewußt auftretende Hüterin der Inflation. Etwa die EZB. Machen wir die Probe. Wir schreiben die Prognose-Folge der makroökonomischen Abteilung der EZB hin: 1,0 (Dez. 20) – 1,5 (März 21) – 1,9 (Juni 21) – 2,2 (September 21). Kurz also: 1,0 – 1,5 – 1,9 – 2,2.
Mit ihrer Treffsicherheit ragte sie aus der Gruppe der Profis nicht heraus – Superforecasting, wie es der Begründer dieses Forschungszweigs Prof. Philip Tetlock definiert, sieht anders aus. Die EZB mag zwar weiterhin gute Argumente haben, weshalb der derzeitige Inflationsanstieg nur temporär sein wird. Aber die Glaubwürdigkeit von Prognosen über die zukünftige Inflation in einem komplizierten Umfeld ist schon auch abhängig von der Treffsicherheit vergangener Prognosen der Inflation in diesem komplizierten Umfeld.
Unter diesen inflationsprognostisch erschwerten Bedingungen fand nun der Handel in der Berichtswoche statt.
Eine Vermögensverwaltung erwarb Aktien des indischen Software-Unternehmens Infosys Ltd. Auf Wikipedia lesen wir, dass Infosys am 2. Juli 1981 in Pune von 6 Informatikern mit 250 USD in der Tasche gegründet worden sei. Pune ist auch unter dem Namen Poonah bekannt und bezeichnet sich selber als „Oxford of the East“.
Berühmt wurde Poonah gerade in Deutschland als Ashram-Sitz eines sehr erfolgreichen Programmierers, der Erleuchtungs-Software für westliche Seelen und also für neuronale Trägersysteme entwickelte. Infosys ist hingegen auf Software spezialisiert, die sich auf Silizium– oder Germanium-Basis materialisiert. Zu dieser Software gehört nach Angaben von Finanzen.net auch das „Global Delivery Model“, das die Bereitstellung und den Vertrieb von IT-Anwendungen weltweit erleichtert.
Die Aktie des Unternehmens hat in den vergangenen 12 Monaten um 56 Prozent in Euro und um 44 Prozent in US-Dollar zugelegt.