Top-Käufe
Die Käufe in der 43. Berichtswoche in Höhe von 0,90 Mio. Euro verteilten sich auf Aktien (0,86 Mio. Euro), Anleihen (0,02 Mio.) und Derivate (0,02 Mio.).
Die Aufstellung der nach Segment differenzierten Käufe sieht für den abgelaufenen Monat Oktober wie folgt aus: Das Gesamtkaufvolumen betrug 2,51 Mio. Euro. Die verteilten sich auf Aktien (1,98 Mio. Euro), Anleihen (0,51 Mio.) und Derivate (0,02 Mio.).
Die fünf Aktien, die im Oktober das größte Investitionsvolumen (im Aktiensegment) auf sich ziehen konnten, waren, ausgehend vom Spitzenplatz: 1) Danaher, 2) Reckitt Benckiser, 3) Booking; 4) Paypal und 5) Deutsche Post.
Allerdings ging Rang 1 im absoluten Käuferanking des Monats an eine Anleihe: Compagnie de Financement Foncier 1,2% 16/31. Compagnie de Financement Foncier (CFF) ist ein französisches Finanzinstitut, das zur Groupe Crédit Foncier gehört, die wiederum zur Groupe BPCE gehört. Kerngeschäft der CFF ist die Refinanzierung von Kreditgeschäften der Crédit Foncier und der BPCE insbesondere durch Emission von obligations foncières (Pfandbriefe).
Wenden wir uns nun den Käufen in der 43. Woche vom 25. bis 29. Oktober zu. In dieser Woche kaufte eine Vermögensverwaltung unseres Depotausschnittes Aktien der Deutschen Post bei einem Kurs von 54,54 Euro. Erst neulich erinnerte die Post an das für Digital Natives sicher befremdliche Phänomen, dass es neben Elektronen auch noch andere Briefträger gibt. Denn deren Dienstleistung, so wurde angekündigt, werde um 4,6 Prozent teurer. Das wurde den Haushalten aber nicht etwa per Dialogpost übermittelt.
Die Homepage der Post muss reichen. Dort steht: „Deutsche Post plant Anpassung der Briefpreise ab 1. Januar 2022. Grund für die Preisanpassungen sind Kostensteigerungen durch höhere Lohn– und Transportkosten sowie die in den vergangenen Monaten stark gestiegene Inflationsrate.“ Aha, eine Inflations-Spirale scheint in Gang gesetzt.
Es geht aber auch in anderer Hinsicht aufwärts: Neben der Inflation oder den Briefpreisen erhöhen sich auch die Finanzprognosen der Post. Sven Parplies von „Euro am Sonntag“ schrieb am Sonntag vor der hier zu besprechenden Handelswoche auf „Börse online“: „Zum vierten Mal in diesem Jahr hat die Deutsche Post ihre Finanzprognose angehoben. Wo genau das neue Ziel liegt, wird allerdings erst am 4. November verraten, wenn der detaillierte Quartalsbericht vorgestellt wird. Bislang hat der Vorstand für das Gesamtjahr einen operativen Gewinn (Ebit) von mehr als sieben Milliarden Euro in Aussicht gestellt. Analysten haben laut Bloomberg-Konsens bereits 7,6 Milliarden auf dem Zettel. Ebenfalls zugestellt wurden die vorläufigen Ergebnisse für das dritte Quartal. Demnach stieg der operative Gewinn um rund 28 Prozent auf 1,765 Milliarden Euro.“
Parplies verweist mit geringfügig anderer Wortwahl auf den langfristigen Trend, dass Weihnachtsgeschenke immer seltener von Knecht Ruprecht und immer häufiger vom Paketboten ausgeliefert werden. Das sei auch der Grund, weshalb in den letzten beiden Jahren vor der Pandemie ein Drittel des operativen Gewinns der Post auf das Schlussquartal entfallen sei.
Die Frage ist, ob aufgrund der stetig gesteigerten positiven Erwartungen, die im Kurs eigentlich schon eingepreist sein sollten, nach dem Weihnachtsgeschäft eine gewisse Ernüchterung eintritt, die dann etwa auch Kostenaspekte stärker in den Vordergrund stellt.
Zunächst gilt es aber abzuwarten und zu sehen, was die virtuelle Hauptversammlung am Donnerstag, dem 6. November, an Bestätigungen der Markterwartungen oder auch an Überraschungen bringt.