Top-Käufe
Das Kaufvolumen in Woche 21 in Höhe von 6,73 Mio. Euro verteilte sich auf Anleihen (4,49 Mio. Euro), Aktien (1,92 Mio.) und Fonds (0,32 Mio.).
Die Verteilung der Investitionssummen bei Anleihen war vergleichsweise homogen. Wir sahen keine Ausreißer. Das war bei Aktien anders. Denn Novartis steht mit weitem Abstand an der Spitze unseres absoluten Top-Käufe-Rankings. Diese Investition machte 86 Prozent des gesamten Aktien-Kaufvolumens aus.
Schaut man zunächst auf die Analysten-Bewertungen der letzten Monate, dann ist Novartis kein unumstrittener Kauf. Zwar plädieren unterschiedliche Banken für „Kauf“, so etwa die Deutsche Bank, UBS, Goldman Sachs oder Jefferies & Company Inc. Sie bilden die Mehrheit.
Aber einige Häuser senkten den Daumen auch nach unten. So etwa JP Morgan Chase & Co, die für „Underweight“ plädieren. Über eine neue Studie der US-Bank hieß es am 19.05.2021: „JPMorgan hat die Einstufung für Novartis auf ‚Underweight‘ mit einem Kursziel von 80 Franken belassen. Der Analyst Richard Vosser sieht in einer am Mittwoch vorliegenden Studie abnehmende Risiken für die Markterwartungen in der europäischen Pharmabranche. Sie seien Grund für die bis dato 2021 unterdurchschnittliche Kursentwicklung. Viel Pipelinepotenzial und damit Gewinnfantasie sieht er aber zunächst nicht. Vossers Favoriten sind Bayer, Novo Nordisk und Sanofi“ (dpa-AFX Analyser).
Vosser geht bei seiner derzeitigen Bewertung zudem auf Kesimpta ein, ein Mittel zur Behandlung von Multipler Sklerose. Vosser zufolge präferieren US-Mediziner in diesem Zusammenhang eher das Mittel Ocrevus von Roche als Kesimpta von Novartis.
Analysten reagieren in ihren Kommentaren im Pharmabereich immer auch auf Neuheiten zu einzelnen Medikamenten oder Produkten, denn überraschende Informationen in diesem Feld können zu starken Kursbewegungen führen. So spielt nach Medienberichten aktuell das von Novartis in Kooperation mit Molecular Partners entwickelte Corona-Medikament Ensovibep eine Rolle bei der Erwartungsbildung.
Das Medikament soll in einer Phase-2– und Phase-3-Studie bei Covid-19-Patienten im Frühstadium eingesetzt werden. Im Erfolgsfall werde eine Verschlechterung der Symptome und ein Krankenhausaufenthalt verhindert (hierzu: Marion Schlegel, der Aktionär, 27.05.2021).
Eine negative Botschaft veröffentlichte Novartis Ende der Berichtswoche: verschiedene klinische Studien zu dem Augenmedikament Beovu mussten wegen erhöhter Entzündungshäufigkeit abgebrochen werden. Das sei aber nicht das erste Mal bei diesem Medikament. Nach Einschätzung von UBS steuert jedoch Beovu nur einen Franken zum eigenen Kursziel bei (Finanzen.ch).
UBS beließ nach Veröffentlichung der jüngsten Zahlen das Kursziel bei 96 CHF und empfiehlt weiterhin „Buy“. Goldman Sachs orientiert sich bei der eigenen Kaufempfehlung ebenfalls mehr an der generellen Entwicklung des Unternehmens in letzter Zeit. Das Haus hat die Novartis-Aktie auf die eigene „Conviction Buy List“ gesetzt. Als Kursziel gibt die US-Bank 106 Schweizer Franken an. Gründe, die Goldman-Sachs-Analyst Keyur Parekh anführt, sind unter anderem die erfolgreiche Umsetzung der aktuellen Strategie und eine attraktive Bewertung. Der Kurs der Novartis-Aktie steht gegenwärtig (1.6.) bei knapp 80 CHF.
Im absoluten Ranking ist eine Anleihe von Digital Euro Finco zweitplatziert. Dabei handelt es sich um eine US-Finanzierungsgesellschaft, die eine Tochter von Digital Realty Trust ist. Digital Realty bietet Lösungen für Rechenzentren, Vernetzungen und dergleichen an.
Der Kurs der bis 2028 laufenden Anleihe ging von über 105 Prozent im Dezember und Januar auf gegenwärtig 102,66 Prozent zurück, dementsprechend stieg die Rendite. Die Rendite der Anleihe zum letzten Preis (102,66) liegt gerundet bei 0,73 Prozent. Das Moody’s Rating ist Baa2. Das bedeutet Lower Medium Grade (durchschnittlich gute Anlage. Bei Verschlechterung der Gesamtwirtschaft ist aber mit Problemen zu rechnen.).