Top-​​Käufe

Die Käufe in der 16. Woche in Höhe von 0,33 Mio. Euro ver­teil­ten sich auf Aktien mit 0,12 Mio., Anlei­hen mit 0,10 Mio., Deri­vate mit 0,08 Mio. und Fonds mit 0,04 Mio.

Eine von first­five erfasste Ver­mö­gens­ver­wal­tung inves­tierte in der Berichts­wo­che in einen Xetra-​​Gold-​​ETC, der recht­lich zu den Zer­ti­fi­ka­ten gerech­net wird. „Der Xetra-​​Gold inves­tiert in Gold. … Die Wert­ent­wick­lung des Index wird durch eine Inha­ber­schuld­ver­schrei­bung nach­ge­bil­det, die mit phy­si­schen Edel­me­tall­be­stän­den besi­chert ist. Der Xetra-​​Gold ist ein sehr gro­ßer ETC mit 10.757 Mio. Euro Fonds­vo­lu­men.“ (Jus­tETF)

Wie hat sich der Preis des zugrunde lie­gen­den Gol­des zuletzt ent­wi­ckelt? Seit Ende März hat der Gold­preis wie­der zuge­legt. In der Berichts­wo­che näherte er sich wei­ter der 1800-​​Dollar-​​Schwelle, die aber der­zeit eine Wider­stands­li­nie dar­zu­stel­len scheint. Eine aus­ge­spro­chene Wider­stands­li­nie nach unten scheint es hin­ge­gen in der Preis­ver­fall­phase bis Ende März für deut­sche Gold­an­le­ger keine gege­ben zu haben.

In der „Frank­fur­ter All­ge­meine Zei­tung“ schrieb Chris­tian Sie­den­bie­del vor zwei Wochen: „Obwohl glo­bal die Gold­nach­frage sinkt und der Preis fällt, kau­fen die Deut­schen wei­ter ähn­lich viel Gold wie im vori­gen Jahr. In den Ver­kaufs­stel­len hört man oft einen Grund: Angst vor Infla­tion.“ In der Tat stie­gen ja die Infla­ti­ons­er­war­tun­gen, aber vor allem in den USA. Dort ist die Ger­man Infla­ti­ons­angst jedoch nicht sehr weit ver­brei­tet. Die Infla­tion wird zwar in Europa nach Exper­ten­schät­zun­gen tem­po­rär gleich­falls anstei­gen, aber doch deut­lich weni­ger stark als in den USA.

Gleich­wohl ist in Deutsch­land auf die Infla­ti­ons­emp­find­lich­keit vie­ler Anle­ger ver­lass. Auch ande­ren Medi­en­be­rich­ten zufolge hiel­ten die Deut­schen in Zei­ten fal­len­der Preise dem „Edel­me­tall wei­ter­hin eisern die Treue“. Und wel­che Treue ist edler, könnte man ganz alt­mo­disch fra­gen, als die eiserne? Gilt das aber auch für das edle Gold? Ist auch die Treue des Edel­me­talls gegen­über den Preis-​​Erwartungen sei­ner treu­es­ten Anhän­ger und Anle­ger eisern? Ist das Treue­ver­hält­nis also ein zwei­sei­ti­ges?

Davon sind viele Beob­ach­ter der­zeit weni­ger über­zeugt. Die Süd­deut­sche Zei­tung wid­mete zuletzt am 27.04. dem immer wie­der extrem lau­ni­schen Ver­hal­ten des Gold­prei­ses einen Arti­kel. Der Gold­preis bzw. ins­be­son­dere das Nach­fra­ge­ver­hal­ten ändere sich bis­wei­len so sprung­haft, dass Gold­pro­gno­sen auch der renom­mier­tes­ten Häu­ser häu­fig dane­ben lägen. Ein Fokus der Erklä­rung liegt auf der Nach­frage, die haupt­säch­lich von Inves­to­ren­grup­pen, Pri­vat­an­le­gern, Schmuck­her­stel­lern und Zen­tral­ban­ken getrie­ben werde. Deren Ver­hal­ten sei aber schwer bere­chen­bar und manch­mal völ­lig unbe­re­chen­bar.

Die SZ zitiert den Wirt­schafts­wis­sen­schaft­ler und ehe­ma­li­gen Fed-​​Chef Ben Bern­anke, dem­zu­folge „nie­mand den Gold­preis wirk­lich ver­steht und ich auch nicht vor­ge­ben will, ihn wirk­lich zu ver­ste­hen.“ Was ein aus­ge­wie­se­nes Meis­ter­hirn wie Bern­anke nicht wirk­lich ver­steht, wol­len auch wir nicht wirk­lich ver­ste­hen. Nur so viel ist viel­leicht doch anzu­mer­ken: in der finanz­wis­sen­schaft­li­chen Dis­kus­sion spielt häu­fig der Diver­si­fi­ka­ti­ons­ef­fekt im Kon­text eines Port­fo­lios und ins­be­son­dere die Funk­tion eines siche­ren Hafens die wich­ti­gere Rolle.

Gefragt ist „sta­tis­ti­sches Ver­hal­ten“. Als siche­rer Hafen etwa muss Gold nur in Not­fäl­len und nur kurz­zei­tig „per­for­men“. Dazwi­schen kann sich der Preis ruhig unbe­re­chen­bar gebär­den. Gold sollte hier nur in jenen raren und kur­zen Pha­sen, in denen die meis­ten Märkte kräf­tig nach unten rau­schen, mög­lichst nicht oder nur schwach an die­ser Bewe­gung teil­neh­men. Vie­len Stu­dien zufolge hat Gold in den letz­ten Jahr­zehn­ten hier­bei nicht schlecht abge­schnit­ten.

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