Top-Käufe
Die Käufe in der Berichtswoche im Wert von 0,37 Mio. Euro verteilten sich auf Aktien (0,23 Mio. Euro), Anleihen (0,11 Mio.) und Derivate (0,03 Mio.).
Eine Vermögensverwaltung kaufte am Montag der Berichtswoche Aktien der indischen HDFC Bank. Die „HDFC Bank ist eine der ersten indischen privaten Banken der Neuzeit. Gegründet wurde sie im August 1994, nachdem die Reserve Bank of India (indische Zentralbank) den Bankensektor für Privatanbieter freigab. Das Unternehmen ist eine Tochtergesellschaft der 1977 gegründeten Housing Development Finance Corporation“. (Wikipedia)
Die HDFC-Bank-Aktie ist ein Element der Schnittmenge der Menge der Banken-Aktien und der Menge der Schwellenländer-Aktien. Wir wollen zuerst diesen Kontext kurz beleuchten.
Der MSCI ACWI Banks Index, der Märkte aus 23 entwickelten Industrieländern und 27 Schwellenländer abdeckt, legte im ersten Jahresviertel 2021 mit 15,15 Prozent deutlich mehr zu als der Mutterindex MSCI ACWI (plus 4,57%). Langfristig hinkte er aber dem Mutterindex hinterher: Letzterer steigerte sich über 5 (10) Jahre annualisiert um 13,21 (9,14) Prozent; ersterer, also der Bankensektor, steigerte sich um 9,10 (3,94) Prozent.
Zugleich war aber das Risiko (d.h. die Volatilität) im Bankensegment deutlich höher: die annualisierte Standardabweichung beträgt bei den Banken über 5 Jahre 21,58 Prozent; beim MSCI ACWI sind es 14,48 Prozent. Daraus folgt, dass die Differenzen bei den risikoadjustierten Erträgen noch ausgeprägter sind. Die Sharpe Ratio beträgt beim MSCI ACWI Banks über 5 Jahre 0,46, beim MSCI ACWI sind es 0,84.
Wir fassen nochmals in Worten zusammen: Die Bankenaktien des Welt-Index MSCI ACWI performten in den letzten Jahren nicht so gut wie der breite Welt-Index; unter Berücksichtigung des höheren Risikos der Bankenaktien performten sie risikoadjustiert noch schlechter.
Wie schnitten in den letzten Jahren Banken in Schwellenländern im Vergleich mit denen in den entwickelten Volkswirtschaften ab? Die Performance von Ersteren entnehmen wir dem MSCI Emerging Markets Financials Index; die Performance der Letzteren dem – allerdings stark US-dominierten – MSCI World Banks Index.
Der MSCI EM Financials legte im ersten Jahresviertel 2021 um 3,24% zu; über 5 Jahre steigerte er sich annualisiert um 7,13 Prozent. Der Mutterindex MSCI Emerging Marktes verbesserte sich im ersten Quartal um 2,29 Prozent, über 5 Jahre annualisiert um 12,07 Prozent.
Der MSCI World Banks Index legte im ersten Jahresviertel um 19 Prozent zu, über 5 Jahre annualisiert um 10,32 Prozent. Der MSCI World steigerte sich um 5,04 Prozent (1. Quartal) bzw. annualisiert über 5 Jahre um 13,98 Prozent.
Die Bankensegmente in beiden Ländergruppen waren also im ersten Jahresviertel besser als ihre breiten Mutterindizes. Aber in der längeren Frist blieben die Erträge der Banken hinter denen des jeweiligen breiten Marktes zurück. Das gilt noch mehr für die risikoadjustierten Renditen, weil die Risiken (bzw. die Volatilitäten) im Bankensegment jeweils höher waren. Beim direkten Vergleich der Bankensegmente lief es in entwickelten Volkswirtschaften besser als in Schwellenländern. Das galt sowohl für die einfachen Erträge wie für die risikoadjustierten Erträge.
Wie schnitt in diesem Kontext die HDFC Bank ab? Die HDFC Bank gewann im ersten Jahresviertel rund 11 Prozent (in USD) und war damit besser als der Schwellenländer-Banken-Durchschnitt, aber schlechter als das Bankensegment entwickelter Volkswirtschaften. Am 20.04.2021 lag allerdings die HDFC Bank ungefähr 3 Prozent unter dem Jahresstart. Über 5 Jahre steigerte sich der Kurs der HDFC-Bank-Aktie um 115 Prozent und war damit deutlich besser als der MSCI Emerging Markets (plus 58%) oder der MSCI World (plus 75%). Langfristig gehörte die HDFC Bank also bisher zu den überdurchschnittlich performenden Aktien nicht nur des Bankensektors.