Top-​​Käufe

Die Käufe in der Berichts­wo­che im Wert von 0,24 Mio. Euro ver­teil­ten sich auf Fonds (0,24 Mio. Euro) und Aktien (0,03 Mio.).

Ganz vorne auf der Top­käu­fe­liste gemäß Volu­men steht eine Inves­ti­tion in einen „Halbleiter“-ETF, den Van­Eck Vec­tors Semi­con­duc­tor.

Bevor wir näher auf die­sen Halbleiter-​​ETF ein­ge­hen, seien zwei Fra­gen gestat­tet: Gehört „Vec­tor“ als mathe­ma­ti­scher Begriff eher zu den Halb­lei­tern und den hier­für erfor­der­li­chen Berech­nun­gen? Oder gehört er zum Ver­mö­gens­ver­wal­ter Van­Eck, denn auch das Index-​​Management gemäß moder­ner Port­fo­lio­theo­rie sieht die Anwen­dung der Vek­tor­rech­nung vor? Ein Spe­zia­list für ETFs könnte es viel­leicht wis­sen.

Schaut man daher bei­spiels­weise bei Jus­tETF nach, bekommt man dort zu lesen, dass Van­Eck „ein 1955 gegrün­de­ter Ver­mö­gens­ver­wal­ter mit Sitz in New York City ist. ETFs machen unter der Marke Van­Eck Vec­tors über 75% des ver­wal­te­ten Ver­mö­gens von Van­Eck aus. Anfang 2018 kaufte Van­Eck den nie­der­län­di­schen ETF-​​Anbieter Think ETF und inte­grierte die­sen als Toch­ter­ge­sell­schaft.

Viele inno­va­tive Indi­zes für die VanEck-​​ETFs wer­den von einer eige­nen Tochter-​​Gesellschaft mit Sitz in Frank­furt am Main pro­du­ziert.“ Van­Eck war wohl lange vor allem auf Gold­pro­dukte spe­zia­li­siert und bie­tet über­dies beson­dere Nischen-​​Indizes an. „Dazu gehö­ren neben Vorzugsaktien-​​Indizes und Aktien, die zu ihrem inne­ren Wert den größ­ten Abschlag haben, auch High Yield Bond-​​Indizes mit Fokus auf ehe­ma­lige Top-​​Unternehmen oder die Emer­ging Mar­kets“ (ebenda). Am 30. Novem­ber ver­wal­tete Van­Eck nach Eigen­an­ga­ben ein Ver­mö­gen von rund 65 Mrd. USD, dar­un­ter über 90 ETFs, Anla­ge­fonds sowie insti­tu­tio­nelle Man­date.

Am 30.11.2020 gab Van­Eck eine Pres­se­mit­tei­lung auf Deutsch her­aus, in der stand, dass Anle­ger ab sofort an der Deut­schen Börse in den Van­Eck Vec­torsTM Semi­con­duc­tor UCITS ETF inves­tie­ren könn­ten. Das ist exakt der ETF, der in unse­rer Kauf­liste ganz oben steht. In die­ser Pres­se­mit­tei­lung war fer­ner zu lesen, dass der ETF in Unter­neh­men inves­tiere, die min­des­tens die Hälfte ihres Umsat­zes mit Halb­lei­tern machen. Des Wei­te­ren beschrieb Van­Eck in die­ser Mit­tei­lung die Poten­tiale des Halb­lei­ter­mark­tes.

Der Ver­mö­gens­ver­wal­ter erwar­tet, dass die­ser Markt bis 2026 auf über 730 Mil­li­ar­den US-​​Dollar anwach­sen wird – mit einer jähr­li­chen Wachs­tums­rate von etwa 5 Pro­zent. Für 2018 schätzt Van­Eck näm­lich den Markt auf 488 Mil­li­ar­den US-​​Dollar. Die Wachs­tums­hoff­nung nährt sich von der Ein­schät­zung, dass die Mikro­chipt­ech­no­lo­gie „der ele­men­tare Bau­stein von zukunfts­ori­en­tier­ten Inno­va­tio­nen, wie Cloud Com­pu­ting, Künst­li­che Intel­li­genz, Robo­tik, Cyber­se­cu­rity, Auto­no­mes Fah­ren“ sei, so Van­Eck. Aller­dings sind Halb­lei­ter mehr als „nur“ Mikro­chips. Zu den logisch weit weni­ger kom­plex struk­tu­rier­ten Halb­lei­tern gehö­ren etwa auch Solar­zel­len, bei denen es bekannt­lich nicht um Infor­ma­ti­ons­ver­ar­bei­tung, son­dern um Ener­gie­um­wand­lung geht.

Der dem ETF zugrunde lie­gende Index ist der „MVIS US Lis­ted Semi­con­duc­tor 10%“, wobei die phy­si­sche Repli­ka­tion durch den ETF voll­stän­dig erfolgt. Der nach Anga­ben von MVIS am 13. August 2020 gestar­tete Index hat 25 Large Caps als Kon­sti­tu­en­ten, davon 20 aus den USA, drei aus den Nie­der­lan­den und je einer aus Tai­wan und Ber­muda. Die ers­ten Fünf gemäß Index­ge­wicht sind: ASML; Nvi­dia; Intel; Tai­wan Semi­con­duc­tor; Texas Instru­ments. Jeder die­ser Titel war auch schon mehr­fach unter den first five unse­rer Kauf– oder Favo­ri­ten­lis­ten – manch­mal auch auf einer unse­rer Ver­kaufs­lis­ten (siehe Ver­käufe). Das zeigt jeden­falls, dass die von uns beob­ach­te­ten Ver­mö­gens­ver­wal­tun­gen auch bei ihrer Ein­zel­ti­tel­aus­wahl den Halbleiter-​​Markt durch­aus sehr zu schät­zen wis­sen.

Der Van­Eck Vec­tors Semi­con­duc­tor ETF hat jähr­li­che lau­fende Kos­ten in Höhe von 0,35 Pro­zent. Seit Jah­res­be­ginn hat er nach Anga­ben von Jus­tETF um rund 20 Pro­zent an Wert zuge­legt.

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