Top-​​Käufe

Die Käufe in der 12. Berichts­wo­che im Wert von 2,99 Mio. Euro ver­teil­ten sich auf Fonds (4,30 Mio. Euro), Aktien (0,60 Mio.) und Fonds (0,10 Mio.).

In unse­ren Topkäufe-​​Listen sind die­ses Mal Schwellenländer-​​Fonds stark ver­tre­ten. Der Grund hier­für ist vor allem ein Aus­tausch von Fonds­an­tei­len.

Betrach­ten wir zunächst ein wenig die gegen­wär­tige wirt­schaft­li­che Lage in Schwel­len­län­dern und dies­be­züg­li­che Erwar­tun­gen für 2021.

Nach jüngs­ter Ein­schät­zung des Kie­ler Insti­tuts für Welt­wirt­schaft befin­den sich auch die Schwel­len­län­der in einer „fort­ge­setz­ten Kon­junk­tur­er­ho­lung“. Zum Teil rech­nen die Kie­ler Kon­junk­tur­ex­per­ten mit recht hohen Wachs­tums­ra­ten. So soll die durch­schnitt­li­che Wachs­tums­rate für das Jahre 2021 in Schwel­len­län­dern bei 8,0 Pro­zent lie­gen (in den fort­ge­schrit­te­nen Volks­wirt­schaf­ten bei 5,3 Pro­zent).

Wachs­tums­trei­ber im Schwel­len­län­der­seg­ment wer­den der genann­ten Schät­zung zufolge Indien (mit 11,9 Pro­zent) und China (9,7 Pro­zent) sein. Für ost­asia­ti­sche Schwel­len­län­der erwar­ten die Wis­sen­schaft­ler aus Kiel ein Wachs­tum von 6,4 Pro­zent, für latein­ame­ri­ka­ni­sche Län­der eines von 5,0 Pro­zent. Auch in Schwel­len­län­dern war die Fis­kal­po­li­tik sehr expan­siv aus­ge­rich­tet, was zu einem star­ken Anstieg der Haus­halts­de­fi­zite führte.

Im Hin­blick auf die Geld­po­li­tik senk­ten die ver­ant­wort­li­chen Ent­schei­der seit dem Corona-​​Einbruch im Früh­jahr 2020 die Zin­sen; dar­über hin­aus kauf­ten Zen­tral­ban­ken auch in Schwel­len­län­dern in erheb­li­chem Umfang Staats­an­lei­hen. In jüngs­ter Ver­gan­gen­heit haben aller­dings man­che Schwel­len­län­der, wie etwa die Tür­kei oder Russ­land, ihre Zin­sen wie­der etwas ange­ho­ben.

In Anlei­hen von Schwel­len­län­dern inves­tie­ren Anle­ger u.a. auf­grund Infor­ma­ti­ons­asym­me­trien häu­fig über Fonds. Das gilt auch für viele pro­fes­sio­nelle Inves­to­ren, die nicht auf Emer­ging Mar­kets spe­zia­li­siert sind. Schnei­den aber Exper­ten bes­ser ab?

Betrach­ten wir die bei­den erst­plat­zier­ten Fonds in unse­rer abso­lu­ten Topkäufe-​​Liste. Der erst­plat­zierte JPMor­gan Funds – Emer­ging Mar­kets Debt Fund I (acc) – EUR (hedged) ist ein aktiv ver­wal­te­ter Fonds, der gerne einen Ertrag erzie­len würde, der „die Anlei­he­märkte von Schwel­len­län­dern über­trifft. Dies erfolgt durch die vor­wie­gende Anlage in Schuld­ti­teln aus Schwel­len­län­dern, inklu­sive Unter­neh­mens­wert­pa­pie­ren und Wert­pa­pie­ren, die in Lan­des­wäh­run­gen aus­ge­ge­ben wer­den, wobei gege­be­nen­falls auch Deri­vate ein­ge­setzt wer­den“ (KIID). Die Trans­ak­tion bezog sich auf die Anla­ge­klasse I – also für Insti­tu­tio­nelle – des Fonds.

Diese Tran­che ver­ur­sacht lau­fende Kos­ten in Höhe von 0,67 Pro­zent pro Jahr. Aus­gabe– oder Rück­ga­be­auf­schlag fal­len nicht an. Morningstar ver­gibt für die risi­ko­ad­jus­tierte Ren­dite 3 Sterne, das ist ein durch­schnitt­li­cher Wert in der Kate­go­rie „Anlei­hen Schwel­len­län­der EUR-​​optimiert“. Inso­fern ist die soeben gestellte Frage nach dem Abschnei­den pro­fes­sio­nel­ler Inves­to­ren mit „durch­schnitt­lich“ zu beant­wor­ten.

Andere Fonds geben eine andere Ant­wort. So etwa der im abso­lu­ten Ran­king zweit­plat­zierte „Gold­man Sachs Emer­ging Mar­kets Debt Port­fo­lio I Acc EUR-​​Hedged“. Den Fonds ord­net Morningstar eben­falls in die Kate­go­rie „Anlei­hen Schwel­len­län­der EUR-​​optimiert“ ein. Morningstar bewer­tet die risi­ko­ad­jus­tierte Per­for­mance über zehn Jahre und die Gesamt­zeit mit 4 Ster­nen, die Anla­ge­er­geb­nisse der ver­gan­ge­nen fünf und drei Jahre mit 3 Ster­nen.  Auch bei die­ser Tran­che I ist die Min­dest­an­lage von 1 Mio. Euro recht hoch, aber nicht unty­pisch für die Anla­ge­klasse I, die sich an insti­tu­tio­nelle Inves­to­ren rich­tet.

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