Top-​​Käufe

In der 10. Berichts­wo­che des Jah­res 2021 leg­ten die Ver­mö­gens­ver­wal­tun­gen unse­res Depots­aus­schnit­tes Gel­der in Höhe von ins­ge­samt 2,53 Mio. Euro neu in Wert­pa­pie­ren an.

Davon ent­fie­len auf Aktien 1,61 Mio. Euro, auf Fonds 0,51 Mio. und auf Fest­ver­zins­li­che 0,41 Mio.

Aktien waren also in der Berichts­wo­che in einem Umfeld stei­gen­der Kurse am stärks­ten gefragt. Ein Akti­en­kauf betraf Anteils­scheine der Ver­bund AG. Diese Akti­en­ge­sell­schaft gehört nicht zum Kreis der auf unse­ren Lis­ten immer wie­der­keh­ren­den Wert­pa­piere. Und sie ist mög­li­cher­weise Anle­gern aus Deutsch­land weni­ger ver­traut als Inves­to­ren aus Öster­reich. „Ver­bund ist Öster­reichs füh­ren­des Strom­un­ter­neh­men und einer der größ­ten Strom­er­zeu­ger aus Was­ser­kraft in Europa“, schreibt das Unter­neh­men auf sei­ner Home­page.

Die­ser ent­neh­men wir zudem, dass „sau­be­rer Strom“ das Kern­ge­schäft des Unter­neh­mens ist, das fast 100 Pro­zent sei­nes ange­bo­te­nen Stroms aus Was­ser­kraft gewinnt. Wir erfah­ren dar­über hin­aus: „Mit 51% des Akti­en­ka­pi­tals ist die Repu­blik Öster­reich, und damit alle Öster­rei­che­rin­nen und Öster­rei­cher, Haupt-​​Eigentümer.“

Inter­es­sant ist fol­gende Angabe der Ver­bund AG: „In Öster­reich wer­den fast 65% der Strom­er­zeu­gung durch Was­ser­kraft gedeckt, mehr als die Hälfte davon stammt aus Verbund-​​Wasserkraftwerken.“

Das sieht beim nörd­li­chen Nach­barn ganz anders aus. Nach Anga­ben von Sta­tista stamm­ten in Deutsch­land im Jahr 2020 nur 3,3 Pro­zent des erzeug­ten Brut­to­stroms aus Was­ser­kraft – wobei sich diese Ener­gie­form vor allem auf Süd­deutsch­land, ins­be­son­dere Bay­ern, kon­zen­triert. Die Dif­fe­renz liegt offen­kun­dig an der ver­schie­de­nen Natur­be­schaf­fen­heit von Öster­reich und Deutsch­land.

Stau­seen haben in Gebirgs­re­gio­nen ein höhe­res Ener­gie­po­ten­tial. Aber es liegt auch an der schö­nen blauen Donau. Ver­bund schreibt: „Allein aus den Verbund-​​Donaukraftwerken lässt sich der Strom­be­darf nahezu aller öster­rei­chi­schen Pri­vat­haus­halte abde­cken.“

Wen­den wir uns nun den Inves­tor Rela­ti­ons zu. Das Jah­res­er­geb­nis und der Geschäfts­be­richt für 2020 wer­den am 17. März 2021 ver­öf­fent­licht, also erst nach Abfas­sung die­ses News­let­ters. Laut Akti­en­check vom 15.03.2021 legte die Verbund-​​Aktie in den ver­gan­ge­nen 12 Mona­ten um 103 Pro­zent zu. Dem­ge­gen­über sei es in der „Stromversorger“-Branche nur um 22 Pro­zent nach oben gegan­gen.

Eine von uns erfasste Ver­mö­gens­ver­wal­tung kaufte am Diens­tag der Berichts­wo­che Verbund-​​Aktien bei einem Kurs von 63,87 Euro, was im abso­lu­ten Kauf­ran­king zu Platz 4 reichte. Die­ses Haus inves­tierte an die­sem Tag auch in den fünft­plat­zier­ten Clean-​​Energy-​​ETF, auf den wir bereits im News­let­ter zur Woche 5 unter „Käufe“ ein­ge­gan­gen sind.

Auf Rang 3 im rela­ti­ven Ran­king steht ein Stif­tungs­fonds von Beth­mann. Stif­tun­gen sind in Deutsch­land auf­grund recht­li­cher Vor­ga­ben und häu­fig stark risi­ko­avers gestal­te­ter Anla­ge­richt­li­nien in der Regel sehr defen­siv ori­en­tierte Anle­ger. Lange waren mög­lichst sichere Fest­ver­zins­li­che für viele Stif­tun­gen die (fast ein­zige) Kate­go­rie der Wahl. In einem lang­an­dau­ern­den Nied­rig­zins­um­feld ist das aber kaum mehr durch­zu­hal­ten.

Was eigent­lich die Sub­stanz und Funk­tion einer Stif­tung schüt­zen bzw. sichern sollte – eine sehr sichere Anlage – ver­kehrt sich in die­sem Null– oder Negativ-​​Zins-​​Umfeld in sein Gegen­teil: Sub­stanz und Funk­tion sind bedroht, wenn Stif­tun­gen Risiko bzw. Ertrags­ziel nicht nach oben set­zen.

Das kann etwa durch einen grö­ße­ren Akti­en­an­teil bewerk­stel­ligt wer­den. Nur erhöht das auch gene­rell die Anfor­de­run­gen an das Manage­ment. Selbst bei Wahl pas­si­ver Anla­ge­ve­hi­kel, etwa in Gestalt von ETFs, ist bei Anlage in unter­schied­li­che Asset­klas­sen bei­spiels­weise Reb­a­lan­cing erfor­der­lich, um die stra­te­gi­schen Quo­ten zu sta­bi­li­sie­ren. Gerade klei­nere Stif­tun­gen dele­gie­ren einen Teil die­ser Ver­wal­tung zuneh­mend an Misch­fonds, die auf Stif­tungs­er­for­der­nisse zuge­schnit­ten sind – das sind die soge­nann­ten Stif­tungs­fonds.

Der Beth­mann Stif­tungs­fonds ist ein defen­si­ver Misch­fonds, der Ende 2020 zu knapp 74 Pro­zent in Anlei­hen und zu 26 Pro­zent in Aktien inves­tiert war. Morningstar ratet den Fonds im Hin­blick auf die risi­ko­ad­jus­tierte Ren­dite mit der Höchst­zahl von 5 Ster­nen und im Hin­blick auf die Nach­hal­tig­keit mit der Höchst­zahl von 5 Glo­ben.

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