Top-​​Käufe

Die Käufe in der 6. Berichts­wo­che im Wert von 0,39 Mio. Euro ver­teil­ten sich auf Anlei­hen (0,16 Mio. Euro), Deri­vate (0,10 Mio.) und Aktien (0,09 Mio.). Mög­li­cher­weise führ­ten die hohen Kurs­stände an den Akti­en­märk­ten bei jüngs­tem Seit­wärts­trend dazu, dass sich die für den News­let­ter erfass­ten Ver­mö­gens­ver­wal­tun­gen in der Berichts­wo­che mit Akti­en­käu­fen zurück­hiel­ten.

Das ist ja häu­fig so, wenn neue Kurs-​​Niveaus erklom­men wer­den und frag­lich ist, ob die Erwar­tun­gen sta­bil sind. In die­sem Fall kann man „abwar­ten“, indem man bloß in aus­ge­wählte, aber ver­traute Unter­neh­men inves­tiert.

Zwar fie­len die in den letz­ten Wochen vor­ge­leg­ten Zah­len vie­ler Unter­neh­men wie erwar­tet oder oft­mals sogar bes­ser aus. Des­halb konnte man etli­che Kurs­sprünge nach Bekannt­gabe der Zah­len beob­ach­ten. Das ver­schafft einem hohen Kurs­ni­veau dann auch eine fun­da­men­tale Recht­fer­ti­gung.

Den­noch befürch­ten man­che Markt­be­ob­ach­ter einen gewis­sen opti­mis­ti­schen Über­schwang ange­sichts der teil­weise nach oben kor­ri­gier­ten Gewinn­erwar­tun­gen für 2021. Gene­rell gehen ja Kon­junk­tur­for­scher eher davon aus, dass die Nach-​​Corona-​​Erholungsphase noch weit ins Jahr 2022 hin­ein rei­chen wird, und das sollte dann auch für die Gewinne gel­ten.

In der Berichts­wo­che inves­tierte eine Ver­mö­gens­ver­wal­tung in ein Fix­ku­pon Express Zer­ti­fi­kat mit Bar­riere und der Aktie der Mün­che­ner Rück als Basis­wert. Das Zer­ti­fi­kat wurde am 10. Februar aus­ge­ge­ben. An die­sem Ter­min griff auch die von uns erfasste Ver­mö­gens­ver­wal­tung zu und inves­tierte einen sehr run­den Betrag.

Das Zer­ti­fi­kat ist am 17. Februar 2023 fäl­lig, der letzte Bewer­tungs­tag ist der 10. Februar 2023. Der fixe Kupon beträgt 8 Pro­zent pro Jahr des Nenn­be­trags in Höhe von 1.000 Euro. Der fixe Kupon wird vier­tel­jähr­lich aus­be­zahlt, solange das Zer­ti­fi­kat läuft. Der Anfangs­re­fe­renz­kurs, d.h. der Kurs der zugrunde lie­gen­den Aktie der Mün­che­ner Rück am 10.2., liegt bei 233,50 Euro; das ist auch das soge­nannte Til­gungs­le­vel. Das Zer­ti­fi­kat wird vor­zei­tig fäl­lig, wenn an einem der vier­tel­jähr­li­chen Bewer­tungs­tage die Aktie der Mün­che­ner Rück auf oder über 233,50 Euro (Til­gungs­le­vel) liegt.

Anle­ger erhal­ten in die­sem Fall den Nenn­be­trag. Wird das Zer­ti­fi­kat nicht vor­zei­tig fäl­lig, dann wird die Bar­riere rele­vant für die Rück­zah­lung. Die Bar­riere liegt bei 140,10 Euro. Sofern der Kurs der Aktie der Mün­che­ner Rück am (letz­ten) Bewer­tungs­tag des Zer­ti­fi­kats – also am 10.2.2023 – über 233,50 Euro liegt, erhält der Inves­tor am 17. Februar 2023 den gesam­ten Nenn­be­trag zurück. In die­sem Fall ist es egal, ob wäh­rend der Lauf­zeit die Bar­riere unter­schrit­ten wor­den ist oder nicht.

Eine Unter­schrei­tung der Bar­riere in Höhe von 140,10 Euro wäh­rend der Lauf­zeit wirkt sich nur dann aus, wenn am letz­ten Bewer­tungs­tag der Kurs der Aktie unter 233,50 Euro liegt. In die­sem Fall erhal­ten Anle­ger nur den Wert der Aktie am Bewer­tungs­tag unter Berück­sich­ti­gung des Bezugs­ver­hält­nis­ses zurück.

Mit dem Zer­ti­fi­kat par­ti­zi­piert man also nicht an Kurs­an­stie­gen der zugrun­de­lie­gen­den Aktie, wohl aber, sofern die Bedin­gun­gen erfüllt sind, an Kurs­ver­lus­ten. Das Zer­ti­fi­kat ist von Vor­teil, wenn man mit einem leicht fal­len­den Kurs­ni­veau der Aktie der Mün­che­ner Rück rech­net. Das Zer­ti­fi­kat hat dann den Cha­rak­ter einer nor­ma­len Anleihe: neben den fixen Kupon­zah­lun­gen erhält man nach Lauf­zeit­ende den Nenn­be­trag bzw. das ein­ge­setzte Kapi­tal zurück.

Ein star­ker Ein­bruch der Mün­che­ner Rück unter 140,10 Euro wäh­rend der Lauf­zeit und ein Kurs der Aktie von unter 233,50 Euro am letz­ten Bewer­tungs­tag „zer­stö­ren“ hin­ge­gen den Anlei­hen­cha­rak­ter. Diese Kon­stel­la­tion „akti­viert“ den Akti­en­cha­rak­ter des Zer­ti­fi­kats; der ist aber mit Ver­lus­ten des ein­ge­setz­ten Kapi­tals ver­bun­den. Im Stress-​​Szenario gemäß Pro­dukt­in­for­ma­tion erge­ben sich bei voll­stän­di­ger Lauf­zeit für Anle­ger, die 10.000 Euro ein­set­zen, 5.011 Euro als Rück­fluss; im bes­ten Sze­na­rio sind es 11.600 Euro.

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