Top-Käufe
In der fünften Berichtswoche investierten die Vermögensverwaltungen unseres Ausschnitts 1,74 Mio. Euro, die sich auf die einzelnen Produktklassen wie folgt verteilten: Aktien 0,98 Mio. Euro; Fonds 0,76 Mio. Euro. Der Kaufumsatz bei Anleihen und Derivaten lag bei null.
Bereits in Newsletter Nr. 2 gingen wir auf das Thema Nachhaltigkeit ein. Der Grund war dessen Präsenz in unseren Top-Käufe-Listen in Fondsgestalt. Und so war es auch in der Berichtswoche Nr. 5 – insbesondere in der relativen Top-Käufe-Liste (gemäß Depotgewicht).
Präsenz von Nachhaltigkeit bezieht sich hier zunächst auf den Namen eines Fonds. Dieser aktiviert oftmals spontan Nachhaltigkeitserwartungen. Solche eher allgemeiner Art, wenn das Kürzel ESG im Titel steht. Das ist beim erstplatzierten ETF im relativen Ranking, dem UBS(Irl)ETF-„S&P 500 ESG“, der Fall. Oder die Nachhaltigkeitserwartungen können spezifischer sein. So vermuten wir beim drittplatzierten „Clean Energy“, vielleicht auch beim viertplatzierten „World Water“ oder beim fünftplatzierten „Future Mobility“ gleichfalls spontan Nachhaltigkeitsambitionen.
Der Grund ist, dass wir, wenn wir diese Wörter hören oder lesen, zwischenzeitlich so konditioniert sind. Aber damit kann man sich auch irren. So ist der World-Water-ETF kein expliziter Nachhaltigkeitsfonds, denn er investiert in Segmente der Wasserwirtschaft ohne ESG-Anspruch.
Wörter sind das Mittel der Wahl auch im Marketing. In der Anfangszeit genügte der „naive“ Hinweis auf Nachhaltigkeit eines Produkts. Schnell mehrte sich jedoch die Schar der Kritiker, die bemerkten oder behaupteten, dass viele Angebote gar nicht „richtig“ nachhaltig seien. Das Schlagwort dafür heißt „Greenwashing“. Darauf hat das Marketing reagiert. Immer häufiger wird heute Greenwashing in die Produktpräsentation mit aufgenommen, um das eigene, „wirklich“ nachhaltige Produkt davon abzugrenzen. Es hilft hier nur eines: man muss sich selber ansehen, was mit Nachhaltigkeit gemeint ist. Wie sieht es bei den drei explizit nachhaltigen ETFs in unserer relativen Rangliste aus?
Der erstplatzierte ETF bildet den S&P 500 ESG Index nach. Dessen Konstituenten müssen im S&P 500 enthalten sein; darüber hinaus ist ein Ausschlussfilter zu passieren. Ausgeschlossen sind: Unternehmen, die mit Kohlekraft, der Herstellung von Tabak und mit einigen umstrittenen Waffen Geschäfte machen. Kriterien sind zudem ein zu niedriger Score gemäß United Nations Global Compact (UNGC) und gemäß S&P DJI ESG-Bewertung. Dadurch reduziert sich das Universum des S&P 500 auf derzeit 295 Unternehmen, die den ESG-Index bilden. Er enthält auch die ersten fünf, extrem dominierenden Top-Konstituenten des S&P 500: Apple, Microsoft, Amazon, Facebook, Alphabet. Der S&P 500 ESG hat sich über 3 Jahre (Ausgang: 100 Punkte) auf 156 Punkte, der S&P 500 auf 152 Punkte gesteigert. Beide Indizes laufen fast synchron.
Der drittplatzierte ETF bildet den S&P Global Clean Energy Index nach. Die Beschreibung der Index-Kriterien würde hier zu weit führen. Sie ist in der Methodologie-Broschüre des Anbieters online verfügbar. Im Ergebnis werden 30 Unternehmen aus dem Bereich erneuerbare Energien (Wind, Sonne, Wasser, Biokraftstoff usw.) weltweit selektiert. Im Vergleich mit dem Mutterindex S&P Global BMI bricht der Clean Energy erst seit Beginn 2020 regelrecht nach oben aus. Über die vergangenen 12 Monate (Ausgang 100 Punkte) steigerte sich der Global BMI auf 119 Punkte, der Clean Energy Index auf 245 Punkte.
Dem fünftplatzierten ETF liegt der MSCI ACWI IMI Future Mobility ESG Filtered zugrunde. Berücksichtigt werden Unternehmen der Sparten elektrochemische Speicherung, autonomes Fahren, Elektromobilität, Carsharing usw. Außerdem ist ein MSCI ESG Rating von ‘CCC’ und ein MSCI ESG Controversy score von ‘0’ sowie das Passieren eines Ausschlussfilters erforderlich. Der MSCI Future Mobility Index steigerte sich in den vergangenen 12 Monaten um 47 Prozent, der Mutterindex, der MSCI ACWI IMI, um 7 Prozent.