Top-​​Käufe

Das gesamte Kauf­vo­lu­men in Woche 3 betrug nicht ganz 1,11 Mio. Euro. Davon ent­fie­len gerun­det 1,07 Mio. Euro auf Aktien und 0,03 Mio. Euro auf Deri­vate. Dari­vate (Plu­ral) ist zu viel gesagt, denn auf unse­rer Kauf­liste steht nur ein Deri­vat: ein Turbo-​​Zertifikat auf den Euro-​​Stoxx-​​50-​​Index, das Von­to­bel emit­tierte.

Bei die­sem Turbo-​​Zertifikat han­delt es sich um eine Put-​​Option, d.h. die Anle­ger kön­nen am fal­len­den Kurs des Basis­werts bzw. am Rück­gang des Euro Stoxx 50 gehe­belt par­ti­zi­pie­ren. Der Hebe­lef­fekt resul­tiert dar­aus, dass ein Turbo-​​Optionsschein deut­lich bil­li­ger ist als ein alter­na­ti­ver gedeck­ter Leer­ver­kauf, mit dem man eben­falls auf fal­lende Kurse spe­ku­lie­ren kann. Theo­re­tisch ist der mög­li­che Gewinn dann maxi­mal, wenn der Basis­wert (also der Index­stand des Euro Stoxx 50) bei null liegt – was real sehr schwer vor­stell­bar ist. Umge­kehrt ver­fällt der Opti­ons­schein wert­los, sobald die Knock-​​Out-​​Barriere berührt oder über­schrit­ten wird. Anle­ger ver­lie­ren dann also ihr ein­ge­setz­tes Kapi­tal.

Die Knock-​​Out-​​Schwelle liegt der­zeit bei 3.975 Punk­ten. Der Kurs des Basis­werts steht bei rund 3.600 Punk­ten. Dabei errech­net sich der Preis des Wert­pa­pie­res zum genann­ten Kurs des Basis­werts wie folgt: 3.975 Pkt. – 3.600 Pkt. x 0,01. Das Turbo-​​Zertifikat ist ein Open-​​End-​​Zertifikat, es hat also keine Lauf­zeit­be­gren­zung. Bei die­sem Zer­ti­fik­at­typ wird vor allem der Basis­preis bzw. die Knock-​​Out-​​Barriere (beide gleich) regel­mä­ßig ange­passt. Das Turbo-​​Zertifikat von Von­to­bel hat in den letz­ten drei Mona­ten um 53 Pro­zent an Wert ver­lo­ren; der Kurs steht aktu­ell bei 3,75 Euro.

Die Welt wird häu­fig in drei Haupt­kom­po­nen­ten dif­fe­ren­ziert: in Mate­rie, Ener­gie und Infor­ma­tion. Ein Unter­scheid zwi­schen Mate­rie und Ener­gie auf der einen Seite und Infor­ma­tion auf der ande­ren Seite ist fol­gen­der: Eine bestimmte Infor­ma­tion kann man tei­len (mit ande­ren tei­len /​ mit­tei­len), ohne dass sie zwin­gend weni­ger wird oder an der Infor­ma­ti­ons­quelle plötz­lich fehlt. Könnte man auch eine bestimmte Materie(menge) oder eine bestimmte Energie(menge) tei­len wie eine bestimmte Infor­ma­tion, wären beide ver­mehr­bar durch Tei­lung. Lei­der folgt dar­aus nicht, dass Infor­ma­tion nichts kos­tet. Denn ob man Infor­ma­tion mit ande­ren teilt oder nicht, kann von Zah­lun­gen abhän­gen.

Das ist ins­be­son­dere im Finanz­be­reich der Fall, wo knappe (z.B. nicht mit ande­ren geteilte) Infor­ma­tion dar­über ent­schei­den kann, wie hoch die Ren­dite oder auch Alpha ist. Das macht knapp gehal­tene Finanz­in­for­ma­tion, gerade wenn man per Ana­lyse zu ihrer Erzeu­gung sel­ber bei­trägt, so wert­voll. Der Ver­kauf von Finanz­in­for­ma­tio­nen ist das Haupt­ge­schäfts­feld von S&P Glo­bal Inc. „Das Leis­tungsport­fo­lio des Unter­neh­mens umfasst Rating­dienst­leis­tun­gen (Stan­dard & Poor’s), Preis-​​Informationsdienste (Platts), Markt­da­ten­be­reit­stel­lung und Akti­en­in­di­zes. Die Aktie des Unter­neh­mens ist im Akti­en­in­dex S&P 500 ent­hal­ten, der die 500 (nach Markt­ka­pi­ta­li­sie­rung) größ­ten US-​​amerikanischen Unter­neh­men abbil­det“ (Wiki­pe­dia).

Der US-​​Informationsdienstleister legt am 9. Februar sei­nen Bericht für das letzte Quar­tal im Jahr 2020 vor. Finan​zen​.net teilte am 25.01. fol­gende Infor­ma­tio­nen über S&P Glo­bal mit: „Mit Blick auf das abge­lau­fene Fis­kal­jahr erwar­ten 12 Ana­lys­ten im Schnitt einen Gewinn je Aktie von 11,51 USD, wäh­rend im vor­he­ri­gen Zeit­raum noch 9,53 USD erwirt­schaf­tet wor­den waren. In Bezug auf den Umsatz gehen 11 Ana­lys­ten im Schnitt davon aus, dass im jüngst ver­gan­ge­nen Fis­kal­jahr ins­ge­samt 7,34 Mil­li­ar­den USD umge­setzt wer­den, wäh­rend es im ent­spre­chen­den Zeit­raum des vor­an­ge­gan­ge­nen Fis­kal­jah­res noch 6,70 Mil­li­ar­den USD waren.“

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