Top-​​Käufe

In den letz­ten bei­den Wochen des Jah­res 2020 kauf­ten die von uns erfass­ten Ver­mö­gens­ver­wal­tun­gen Wert­pa­piere im Umfang von 1,25 Mio. Euro. Davon ent­fie­len 0,11 Mio. Euro auf Aktien und 1,14 Mio. auf Anlei­hen. Im Monat Dezem­ber lagen beim Kauf­vo­lu­men gleich­falls Anlei­hen mit 1,80 Mio. Euro vor Aktien, die auf 1,51 Mio. kamen. Es folg­ten dann Fonds mit 0,69 Mio. und Deri­vate mit 0,05 Mio. Euro.

In den Mona­ten August bis Novem­ber waren Aktien (Ein­zel­ti­tel) die Pro­dukt­klasse mit dem höchs­ten Kauf­um­satz. Im August etwa inves­tier­ten die erfass­ten Ver­mö­gens­ver­wal­tun­gen über 61 Mio. Euro in Einzel-​​Aktien. Das war der abso­lute monat­li­che Inves­ti­ti­ons­re­kord pro Pro­dukt­klasse.

Aller­dings erfolg­ten diese Käufe im Rah­men eines mas­si­ven Ver­kaufs von Antei­len an Akti­en­fonds, d.h. es wur­den Fonds­lö­sun­gen durch Ein­zel­ti­tel ersetzt, so dass sich die Akti­en­quote kaum geän­dert haben dürfte. Ein Monat mit sehr hohem Inves­ti­ti­ons­vo­lu­men im Ren­ten­be­reich bei gleich­zei­ti­gem Kauf­über­hang in die­sem Sek­tor war ins­be­son­dere der Juni. Es gab zwar Monate mit höhe­rem Anleihen-​​Kaufvolumen, aber die­sem hielt dann der Ver­kaufs­um­satz die Waage.

Ins­ge­samt waren Aktien gegen Jah­res­ende sehr hoch bewer­tet und erschie­nen des­halb wohl auch nicht mehr als son­der­lich attrak­tiv. Aller­dings sind hier­bei einige Rela­ti­vie­run­gen anzu­brin­gen. Der Dax etwa erzielte am 28. Dezem­ber mit 13.903 ein All­zeit­hoch und schloss das Jahr mit einer Kurs­stei­ge­rung von rund 3,5 Pro­zent ab.

Damit war der deut­sche Leit­in­dex klar bes­ser als der Stoxx Europe 600 (minus 4 Pro­zent) oder auch der Euro Stoxx 50. Weil es sich beim Dax jedoch um einen Per­for­mance­in­dex (Kurs und Divi­den­den) han­delt, die eben genann­ten und die meis­ten ande­ren Indi­zes aber Kurs­in­di­zes sind, emp­fiehlt sich zumin­dest am Ende des Jah­res auch der Blick auf den Kurs­in­dex des Dax. Der erzielte 2018 sein All­zeit­hoch mit 6426 Punk­ten und been­dete das Jahr 2020 mit 5935 Punk­ten. Ohne Berück­sich­ti­gung der Divi­den­den bewegte sich der (Kurs-)Dax 2020 nur um 0,4 Pro­zent nach oben.

Auch im US-​​Index S&P 500 ist nicht nur Glän­zen­des ver­sam­melt. Er stei­gerte sich zwar im Jahr 2020 um rund 16 Pro­zent. Ohne IT-​​Segment sind es aber „nur“ 8 Pro­zent. Aber die Dif­fe­renz zur gedämpf­ten euro­päi­schen Ent­wick­lung wird durch die Dollar-​​Abwertung optisch ver­zerrt. Wäh­rend der Stoxx Europe 600 auf Euro­ba­sis 4 Pro­zent ver­lor, gewann er auf Dollar-​​Basis 4 Pro­zent.

Auf Rang 2 in unse­rem rela­ti­ven Topkäufe-​​Ranking steht ein Kauf von OMV-​​Aktien. Auf der Home­page des Unter­neh­mens erfah­ren wir: „Die OMV för­dert und ver­mark­tet Öl und Gas, inno­va­tive Ener­gie­lö­sun­gen und hoch­wer­tige petro­che­mi­sche Pro­dukte – in ver­ant­wort­li­cher Weise. Mit einem Kon­zern­um­satz von EUR 23 Mrd. und einem Mit­ar­bei­ter­stand von rund 20.000 im Jahr 2019 ist die OMV Akti­en­ge­sell­schaft eines der größ­ten bör­sen­no­tier­ten Indus­trie­un­ter­neh­men Österreichs.Im Bereich Upst­ream ver­fügt die OMV über eine starke Basis in Mit­tel– und Ost­eu­ropa sowie ein aus­ge­gli­che­nes inter­na­tio­na­les Port­fo­lio mit dem Mitt­le­ren Osten & Afrika, der Nord­see, Russ­land und Asien-​​Pazifik als wei­tere Kern­re­gio­nen.“

Diese Bemü­hun­gen wur­den im Anla­ge­jahr 2020 von poten­ti­el­len Inves­to­ren nicht so ganz gewür­digt. Der Kurs der Aktie ver­lor näm­lich in den ver­gan­ge­nen 12 Mona­ten rund 34 Pro­zent. OMV war damit auch der schlech­teste Wert aus der Bran­che Energie/​Rohstoffe im öster­rei­chi­schen Leit­in­dex ATX.

Gene­rell zeigte sich im ver­gan­ge­nen Jahr in vie­len Indi­zes, dass sich die Ener­gie– und Roh­stoff­bran­che ins­be­son­dere dann unter­durch­schnitt­lich ent­wi­ckelte, wenn Unter­neh­men mit einem hohen Geschäfts­an­teil im Bereich „fos­sile“ Ener­gie­trä­ger domi­nier­ten. Das war etwa der Fall beim S&P 500 mit sei­nem hohen Gewicht erdöl– oder erd­gas­ver­ar­bei­ten­der Unter­neh­men. Ähn­li­ches galt für den Hang Seng. Rela­tiv gut schnitt die­ser Zweig hin­ge­gen im Stoxx Europe 600 oder im HDax (der Dax30, MDax und TecDax zusam­men­fasst) ab; in bei­den Indi­zes ist der Anteil von Unter­neh­men, die ver­stärkt auf erneu­er­bare Ener­gien set­zen, ver­gleichs­weise hoch (siehe auch „Märkte und Favo­ri­ten“).

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