Top-​​Käufe

Die Käufe in der Berichts­wo­che im Wert von 2,73 Mio. Euro ver­teil­ten sich auf Anlei­hen (1,58 Mio. Euro) und Aktien (0,87 Mio.). Fonds und Deri­vate waren inner­halb des vor­lie­gen­den Han­dels­aus­schnitts in Woche 47 nicht gefragt.

Auf Rang 1 unse­rer abso­lu­ten Top­käu­fe­liste steht eine Staats­an­leihe eines Schwel­len­lan­des. Die mit 5,875 Pro­zent ver­zinste „Repu­blic of South Africa“-Anleihe wurde 2018 emit­tiert und läuft bis 22. Juni 2030. Der Kurs der in US-​​Dollar deno­mi­nier­ten Anleihe steht aktu­ell ein wenig unter der 110-​​USD-​​Schwelle. Die Anleihe ist mit BB– gera­tet (Stan­dard & Poor’s und neu­er­dings auch Fitch). Damit befin­det sich die Anleihe in der obe­ren Kate­go­rie von Non Invest­ment Grade („spe­ku­la­tiv“ oder mit mehr Wor­ten: “Bei Ver­schlech­te­rung der Lage ist mit Aus­fäl­len zu rech­nen.“).

Die Anleihe gehört jedoch zur Teil­gruppe mit dem größ­ten Risiko in die­ser Kate­go­rie. Die oberste „Junk“-Kategorie ist näm­lich intern nach auf­stei­gen­dem Risiko in drei Unter­grup­pen dif­fe­ren­ziert: BB+, BB, BB-​​. In die­sem Zusam­men­hang ist anzu­mer­ken, dass nicht nur die „nack­ten“ Ratings Infor­ma­tio­nen ent­hal­ten, son­dern auch ihre Ver­än­de­run­gen in der Zeit.

Bereits 2017 setz­ten SP und Fitch 2017 Süd­afrika unter Invest­ment Grade (BB+). Seit­her ging es wei­ter nach unten. In der im Mai 2020 ver­öf­fent­lich­ten „2019 Annual Sover­eign Default And Rating Tran­si­tion Study“ von Stan­dard & Poor‘s etwa ist zu lesen, dass sich Süd­afrika im Betrach­tungs­zeit­raum 2019 bei Fremd­wäh­rungs­an­lei­hen wei­ter ver­schlech­terte, nun auf BB. Ende April 2020 stufte S&P dann Süd­afri­kas Fremd­wäh­rungs­an­lei­hen auf­grund der erwar­te­ten wirt­schaft­li­chen Fol­gen der COVID-​​19-​​Pandemie auf BB– her­un­ter, aller­dings bei sta­bi­lem Aus­blick.

Diese Ein­schät­zung wurde auch im jüngs­ten Rating bei­be­hal­ten. Moody’s senkte zuletzt das Rating von Ba1 auf Ba2, das ist zwei Level unter Invest­ment Grade (IG), bei nega­ti­vem Aus­blick. Am 20. Novem­ber 2020 stufte dann auch Fitch von BB auf BB– (3 Stu­fen unter IG) her­un­ter, gleich­falls mit nega­ti­vem Aus­blick. Darin wider­spie­gel­ten sich, so Fitch, hohe und wei­ter stei­gende Staats­schul­den wie auch der COVID-​​19-​​Schock, der in Süd­afrika sehr stark aus­ge­fal­len sei.

Fitch geht davon aus, dass sich das Brut­to­in­lands­pro­dukt des Lan­des auch noch 2022 unter dem Niveau von 2019 befin­den wird. Fitch rech­net dar­über hin­aus damit, dass der sehr geringe Wachs­tums­trend und die außer­ge­wöhn­lich starke Ungleich­heit in Süd­afrika eine Fis­kal­kon­so­li­die­rung erschwe­ren wer­den.

Eine Ver­mö­gens­ver­wal­tung kaufte am 17. Novem­ber Aktien der Zurich Insurance Group. Medien berich­te­ten als Erste, dass der Schwei­zer Ver­si­che­rungs­kon­zern laut Insi­de­r­an­ga­ben mit dem US-​​Versicherer Met­Life in Ver­hand­lun­gen über eine par­ti­elle Über­nahme für vier Mil­li­ar­den Dol­lar ste­hen soll.

Am 20. Novem­ber hat dann das Unter­neh­men diese Anga­ben bestä­tigt. Dem­nach würde die Zurich-​​Tochtergesellschaft Far­mers Group das Geschäft über­neh­men, sollte die Trans­ak­tion zustande kom­men. Jedoch sei man noch mit­ten in den Ver­hand­lun­gen: es gebe daher keine Sicher­heit, dass die Über­nahme voll­zo­gen werde, ver­si­cherte der Ver­si­che­rer in einer Pres­se­mit­tei­lung. „Mit der Trans­ak­tion würde Zurich den Bereich Scha­den– und Unfall­ver­si­che­rung im wich­tigs­ten Markt Nord­ame­rika stär­ken. Met­Life könnte aus einem Geschäft aus­stei­gen, in dem das Unter­neh­men hart von grö­ße­ren Kon­kur­ren­ten wie State Farm, GEICO und Pro­gres­sive Insurance bedrängt wird. Der Gewinn von Met­Life sank im drit­ten Quar­tal wegen teu­rer Stürme und ande­rer Kata­stro­phen um 68 Pro­zent auf 18 Mil­lio­nen US-​​Dollar“ (cash​.ch, 20.11.2020).

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