Top-Käufe
Die Käufe in der 44. Berichtwoche in Höhe von 0,58 Mio. Euro verteilten sich auf Aktien (0,57 Mio. Euro) und ein Zertifikat (0,01 Mio. Euro). Die von uns erfassten Verwaltungen erachteten offenbar die Kursrückgänge an den Aktienmärkten als Gelegenheit, etwas günstiger als bislang einzusteigen. Das gilt nicht zuletzt für die SAP-Aktie.
Bevor wir aber zu den Käufen der Berichtswoche kommen, möchten wir noch kurz das Kaufverhalten im Oktober ansprechen. Im abgelaufenen Monat erfassten wir für den Newsletter Käufe im Wert von 2,93 Mio. Euro, die sich wie folgt verteilten: Fonds (1,21 Mio. Euro), Aktien (0,97 Mio.), Anleihen (0,60 Mio.) und Derivate (0,15 Mio.). Die ersten fünf Topkäufe des Monats gemäß Volumen waren: 1) L&G-L&G Battery Value-Chain Part.; 2) Vanguard EUR Corp.Bond U.ETF EUR Dis.; 3) 1,25% Siemens Fin 19/31 MTN; 4) Zalando SE; 5) iShares IV-Healthcare Innovation. Die first five gemäß Volumen bei den Aktienkäufen waren: 1) Zalando SE; 2) Blackrock Inc. A; 3) SAP SE; 4) Apple Inc.; 5) Adecco Group AG.
Am stärksten stand in der Berichtswoche zweifelsohne der Kurseinbruch der SAP-Aktie im Fokus des öffentlichen Interesses. In unserem (absoluten) Topkäufe-Ranking steht SAP auf Rang 2, im relativen auf Rang 4. Eine von uns erfasste Verwaltung investierte in SAP am 28.10., eine andere am 30.10. 2020. Nach der Bekanntgabe der Q3-Zahlen und eines Ausblickes am Sonntag, 25.10., veröffentlichte am 26.10. eine Vielzahl von Analysten eine SAP-Einschätzung. Von einer Gruppe von 13 Analysten, die am 26.10. die SAP-Aktie kommentierten, empfahlen 12 „kaufen“ und einer „halten“.
In den Tagen danach wurde jedoch der Anteil jener Analysten größer, die für „halten“ plädieren. Eine derzeit typische Bewertung ist folgende vom 28.10.2020: „Die US-Investmentbank Goldman Sachs hat SAP von der ‚Conviction Buy List‘ gestrichen. Das Votum bleibt aber ‚Buy‘ mit einem Kursziel, das von 160 auf 120 Euro gesenkt wurde. Wie Analyst Mohammed Moawalla in einer am Mittwoch vorliegenden Studie schrieb, wirke sich die beschleunigte Konzentration auf Cloud-Lösungen vorerst auf die Gewinnentwicklung bei dem Softwarekonzern aus. Dies bringe aber langfristig Chancen mit sich. Dies rechtfertige weiter eine Kaufempfehlung, aber nicht mehr die Mitgliedschaft auf der Liste überzeugender Anlagemöglichkeiten“ (dpa-AFX Analyser).
Mit Zalando hat ein Mitglied des MDax die erste Position in unserem Top-Käufe Ranking gemäß Investitionssumme erklommen. Der Online-Händler profitiert nicht zuletzt von Covid-19 und den damit verbundenen Bemühungen um Kontaktverminderung. Am Mittwoch, 4.11. – also nach Fertigstellung dieses Newsletters – veröffentlicht Zalando die neuesten Zahlen. Die derzeitigen Erwartungen der Analysten sind offenbar so optimistisch wie die des Unternehmens selber.
Am 8.10. veröffentlichte Zalando „Insiderinformationen nach Artikel 17 der Verordnung (EU) Nr. 596/2014“, die vorläufige Angaben zum 3. Quartal enthalten. Diesen vorläufigen Zahlen gemäß steigerte Zalando im dritten Quartal das Bruttowarenvolumen um 28 – 31 Prozent auf 2,43 – 2,48 Milliarden Euro (Q3 2019: 1,89 Milliarden Euro). Der Umsatz wuchs um 20 – 23 Prozent auf 1,83 – 1,87 Milliarden Euro (Q3 2019: 1,52 Milliarden Euro). Und das bereinigte EBIT soll zwischen 100 – 130 Millionen Euro liegen (Q3 2019: 6,3 Millionen). Für das gesamte Jahr 2020 korrigierte Zalando seine Prognose vom 15. Juli nach oben.
Man erwartet nun ein Wachstum des Bruttowarenvolumens von 25 – 27 Prozent, ein Umsatzplus von 20 – 22 Prozent und einen bereinigten EBIT zwischen 375 – 425 Millionen Euro. Bleibt zu hoffen, dass die Zahlen vom 4.11. innerhalb der angegebenen Bandbreiten liegen, und nicht darunter. Der Preis der Aktie des Online-Händlers steht derzeit (3.11.) bei rund 84 Euro. Seit Jahresbeginn konnte die Aktie ihren Kurs um 83 Prozent steigern.