Top-​​Käufe

Die Käufe in der 15. Berichts­wo­che in Höhe von 2,14 Mio. Euro ver­teil­ten sich auf Anlei­hen (1,06 Mio. Euro), Aktien (1,05 Mio. Euro) und Fonds (0,03 Mio. Euro).

Am 6. April inves­tierte eine von uns erfasste Ver­mö­gens­ver­wal­tung in Aktien der Deut­schen Post – und das ergab Rank 1 im abso­lu­ten Käufe-​​Ranking.

Am 8. April hat die Deut­sche Post ihre vor­läu­fi­gen Zah­len (das end­gül­tige Ergeb­nis wird am 12. Mai prä­sen­tiert) vor­ge­stellt und zugleich erwar­tungs­ge­mäß ihre Pro­gnose für 2020 zurück­ge­zo­gen. Damit erging es der Post wie den meis­ten ande­ren makro– oder mikro­öko­no­mi­schen Pro­gnos­ti­kern auch: die Bedin­gun­gen von Vor­aus­sa­gen haben sich seit Februar mas­siv ver­än­dert, ins­be­son­dere hat zunächst die Unsi­cher­heit extrem zuge­nom­men.

Eine prä­zise Ein­schät­zung der Ent­wick­lung in den nächs­ten Mona­ten und in die­sem Jahr im Sinne einer Pro­gnose sieht man daher auch bei der Post erst dann als sinn­voll an, wenn eine gewisse Sta­bi­li­sie­rung der Lage ein­ge­tre­ten ist. Den­noch hält man an dem län­ger­fris­ti­gen stra­te­gi­schen Ziel fest, im Jahr 2022 ein Ebit von min­des­tens 5,3 Mil­li­ar­den Euro im Jahr zu erzie­len. Das vor­läu­fige Ebit für Q1 betrug circa 590 Mil­lio­nen Euro, im Februar habe die Covid-​​bedingte Ein­buße 50, im März 150 Mil­lio­nen Euro gekos­tet.

Da man die für den 13. Mai geplante Haupt­ver­samm­lung auf einen noch unbe­stimm­ten Zeit­punkt ver­schiebt, bleibt abzu­war­ten, ob die Divi­dende wie vor­ge­schla­gen 1,25 Euro pro Aktie beträgt, und wann die Aus­zah­lung erfolgt. Ana­lys­ten blei­ben der­zeit den­noch der Post wohl­ge­son­nen. Von 9 Ana­lys­ten, die seit 8. April die Aktie bewer­tet haben, plä­die­ren 7 für „Buy“ und 2 für „Hold.“ Die Kurs­ziele die­ser Gruppe von Ana­lys­ten lie­gen zwi­schen 42 Euro (Gold­man Sachs) und 26 Euro (Nord­deut­sche Lan­des­bank und Bern­stein Rese­arch, die beide eine Hold-​​Bewertung abga­ben), der aktu­elle Kurs liegt bei 26,6 Euro, das Kur­s­tief im März lag bei 19 Euro.

Als Reak­tion auf die Zah­len und die wei­te­ren Bekannt­ga­ben der Post am Mitt­woch der Berichts­wo­che ging der Kurs der Aktie nur tem­po­rär etwas zurück. Offen­bar plant man Kurz­ar­beit in bestimm­ten Teil­be­rei­chen. Die Kon­zern­lei­tung ver­si­cherte jedoch gegen­über Jour­na­lis­ten, auf keine staat­li­chen Finanz­hil­fen ange­wie­sen zu sein, viel­mehr fühle man sich par­ti­ell wie kurz vor Weih­nach­ten. Denn gerade im Paket­ge­schäft habe man einen Arbeits­an­fall, wie man ihn nur von der Vor­weih­nachts­zeit her kenne. Die Zahl der aktu­ell von der DHL trans­por­tie­ren Pakete und Päck­chen wird mit acht Mil­lio­nen pro Tag ange­ge­ben, an durch­schnitt­li­chen Tagen sind es 5,2 Mil­lio­nen. Des­halb möchte der Vor­stand der Post, wie man hört, auch gerne am Sonn­tag arbei­ten las­sen.

In den letz­ten Wochen ziel­ten alle poli­ti­schen Bemü­hun­gen welt­weit dar­auf ab, die phy­si­schen Kon­takte zwi­schen Men­schen zu mini­mie­ren, ein Regime des Abstands­ge­bots durch­zu­set­zen, um eine Anste­ckung durch Corona mög­lichst zu ver­hin­dern. Ein Zusam­men­ste­cken soll es nicht geben, und gerade des­halb ist ein Zusam­men­ste­cken so wich­tig. Rät­sel­haft die­ser Spruch, gewiss, aber wenn Men­schen ihre phy­si­schen Kon­takte ein­schrän­ken sol­len und nicht zugleich den kom­mu­ni­ka­ti­ven Tod ster­ben wol­len, müs­sen elek­tri­sche Steck­kon­takte Über­stun­den leis­ten: Denn Steck– und Funk­kon­takte müs­sen phy­si­sche Kon­takte erset­zen.

Vom der­zei­ti­gen poli­ti­schen Regime der Steck­kon­takte (Heim­ar­beit usw.), so könnte man mei­nen, soll­ten auch Her­stel­ler von Steck­kon­tak­ten pro­fi­tie­ren, wie das US-​​Unternehmen Amphe­nol, das im abso­lu­ten Kauf-​​Ranking fünft­plat­ziert ist. Amphe­nol hört sich zwar nach Che­mie an und das ist nicht ein­mal falsch. Denn es han­delt sich um ein Kof­fer­wort aus Ame­ri­can Phe­no­lic Cor­po­ra­tion, wie das Unter­neh­men frü­her hieß. Der Namen rührt daher, dass der Unter­neh­mens­grün­der Arthur Schmitt einen Sockel für Radio­röh­ren aus Bake­lit, einem duro­plas­ti­schen, nach Aus­här­tung nicht mehr ver­form­ba­ren Kunst­stoff aus Phe­nol­harz, ent­wi­ckelte.

Der Akti­en­kurs von Amphe­nol ging schon ab dem 17. Januar, als er bei knapp 110 USD stand, auf Tal­fahrt, am 20. Februar war er bei unter 69 USD ange­langt, aktu­ell liegt er bei 83 USD. An die­sem, gegen­über dem US-​​Durchschnitt frü­hen Beginn des Kurs­ver­falls erkennt man, dass Amphe­nol rela­tiv stark vom chi­ne­si­schen Markt abhängt.

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