Top-​​Käufe

Die Ver­käufe in der 8. Berichts­wo­che die­sen Jah­res in Höhe von 14,44 Mio. Euro ver­teil­ten sich auf Anlei­hen (10,20 Mio. Euro), Fonds (3,30 Mio. Euro) und Aktien (0,94 Mio. Euro).

Die Anleihen-​​Investitionen auf den Posi­tio­nen 1, 2 und 4 im abso­lu­ten Kauf­ran­king gehen, wie auch an ande­rer Stelle bemerkt (siehe Märkte und Favo­ri­ten), auf das Konto einer im Süden unse­res Ein­zugs­be­reichs behei­ma­te­ten Ver­mö­gens­ver­wal­tung, die in der Berichts­wo­che zugleich auch Stü­cke von Staats­an­lei­hen in erheb­li­chem Umfang abgab.

Diese Ver­wal­tung inves­tierte bereits in der Vor­wo­che (KW.7) eine grö­ßere Summe in die aktu­ell im abso­lu­ten Kauf­ran­king zweit­plat­zierte 1,99%-Anleihe des mexi­ka­ni­schen Öl-​​Staatskonzerns Pemex. Wir kom­men­tier­ten das auch schon im News­let­ter Nr.7 unter „Käufe“. Wäh­rend sowohl diese Pemex-​​Anleihe wie auch die viert­plat­zierte Kraft-​​Heinz-​​Foods-​​Anleihe mit Baa3 gerade noch im Investment-​​Grade-​​Bereich lie­gen, trifft dies für die erst­plat­zierte Ford-​​Motor-​​Credit-​​LLC-​​Anleihe nicht zu. Sie wird von Moody’s mit Ba1 gera­tet, das ist die oberste Stufe von Non-​​Investment Grade, auf Deutsch: Eine „spe­ku­la­tive Anlage. Bei Ver­schlech­te­rung der Lage ist mit Aus­fäl­len zu rech­nen.“

Es wird ja ins­be­son­dere in Sta­bi­li­täts­ana­ly­sen etwa der Zen­tral­ban­ken, der gro­ßen inter­na­tio­na­len Finanz­in­sti­tu­tio­nen oder zuletzt auch in einer am Diens­tag der Berichts­wo­che (18. Februar) ver­öf­fent­lich­ten Stu­die der OECD als Risiko für das Finanz­sys­tem erach­tet, dass sich Unter­neh­men in den letz­ten Jah­ren immer stär­ker ver­schul­det haben und der Anteil von Anlei­hen mit schlech­te­rem Rating zuge­nom­men hat, wäh­rend kom­ple­men­tär dazu immer mehr Anle­ger auf der Suche nach Ren­dite in den Bereich die­ser ris­kan­te­ren Anlei­hen aus­wei­chen.

Im Falle eines ernst­haf­ten Ein­bruchs der Wirt­schaft wäre hier dann mit einer ent­spre­chen­den Häu­fung von Aus­fäl­len zu rech­nen mit even­tu­ell weit­rei­chen­den Aus­wir­kun­gen. Der soeben erwähn­ten OECD-​​Studie „Cor­po­rate Bond Mar­ket Trends, Emer­ging Risks and Mone­tary Policy“ zufolge fie­len 2019 knapp 51% der Investment-​​Grade-​​Anleihen in die breite BBB-​​Kategorie (Lower medium grade), das ist die unterste von drei Kate­go­rien im Bereich Investment-​​Grade. Zwi­schen 2000 bis 2007 lag die­ser Anteil nur bei 39%.

Zudem ent­fie­len seit 2010 in jedem Jahr rund 20% des neu emit­tie­ren Volu­mens auf Unter­neh­mens­an­lei­hen, die mit Non-​​Investment-​​Grade gera­tet sind, 2019 waren es sogar 25%. Dies sei die längste Periode im Unter­su­chungs­zeit­raum der Stu­die (seit 1980), in der der Anteil der „Junk“-Anleihen so hoch gewe­sen sei. Dar­aus fol­gern die Stu­di­en­au­to­ren Çelik, Demir­taş und Isaks­son, dass in einem kom­men­den Abschwung die Aus­fall­ra­ten auch grö­ßer sein dürf­ten als in frü­he­ren Zyklen.

Auf dem fünf­ten Rang der abso­lu­ten Käu­fe­liste ist eine Inves­ti­tion in einen ETF gelan­det, der den BofA Mer­rill Lynch Emer­ging Mar­kets USD Govern­ment Bond 0 – 5 Year ex-​​144a Index nach­bil­det. Die­ser Index setzt sich zusam­men aus in US-​​Dollar notier­ten staat­li­chen Schwel­len­län­der­an­lei­hen, die auf dem loka­len US-​​Markt öffent­lich emit­tiert wer­den und eine Rest­lauf­zeit von weni­ger als 5 Jah­ren haben. Die Port­fo­lio­kom­po­si­tion des ETF bedarf der Kunst der reprä­sen­ta­ti­ven Sta­tis­tik: „Da es schwie­rig sein könnte, alle Wert­pa­piere im Index effi­zi­ent zu kau­fen, wird der Fonds beim Ver­such, die Wert­ent­wick­lung des Index nach­zu­bil­den, eine Stra­te­gie der stra­ti­fi­zier­ten Stich­pro­ben ver­fol­gen, um ein reprä­sen­ta­ti­ves Port­fo­lio zusam­men­zu­stel­len. Dem­ent­spre­chend hält der Fonds in der Regel nur eine Teil­menge der im Index ent­hal­te­nen Wert­pa­piere“ (KIID). Die Ren­dite die­ses halb­jähr­lich aus­schüt­ten­den Fonds in US-​​Dollar lag 2019 bei 5,39%, 2018 bei 0,05%, 2017 bei 3,99%. Die lau­fen­den Kos­ten wer­den mit 0,42% pro Jahr ange­ge­ben.

Top-​​Käufe