Top-​​Käufe

Die Käufe der 5. Woche des Jah­res 2020 sum­mier­ten sich auf 2,05 Mio. Euro.

Davon ent­fie­len 1,70 Mio. Euro auf Aktien und 0,35 Mio. Euro auf Anlei­hen. Im Fonds– und Deri­va­te­seg­ment wurde nicht inves­tiert.

Betrach­ten wir auch den mit der Berichts­wo­che zu Ende gegan­ge­nen Monat Januar, dann ergibt sich für die­sen ein Gesamt­kauf­vo­lu­men von 12,28 Mio. Euro, die sich auf die ein­zel­nen Pro­dukt­klas­sen wie folgt auf­tei­len: Aktien (6,58 Mio. Euro); Anlei­hen (5,15 Mio. Euro), Fonds (0,30 Mio. Euro) Deri­vate (0,24 Mio. Euro).

Fonds und Deri­vate spiel­ten also auch den Januar über nur eine unter­ge­ord­nete Rolle. Mit zu die­ser Ver­tei­lungs­struk­tur mag beige­tra­gen haben, dass auf­grund eines teil­weise gerin­ge­ren Mel­de­vo­lu­mens offen­si­vere Depots par­ti­ell über­re­prä­sen­tiert waren, bei denen Aktien(-Einzeltitel) natur­ge­mäß stär­ker im Vor­der­grund ste­hen.

Aber unab­hän­gig bestand im ers­ten Monat des Jah­res an Fonds offen­bar gene­rell nur wenig Inter­esse. Die Top-​​Käufe gemäß Volu­men in der Bericht­wo­che kön­nen der Tabelle ent­nom­men wer­den. Im Ran­king der ent­spre­chen­den Top-​​Käufe für den Januar ste­hen auf den ers­ten drei Plät­zen Unter­neh­mens­an­lei­hen, gefolgt von zwei Aktien. Die Rang­folge der Aktien-​​Top-​​Käufe gemäß Volu­men im Januar sieht wie folgt aus: 1) Schnei­der Elec­tric; 2) John­son & John­son; 3) Reckitt Ben­cki­ser Group; 4) Anheuser-​​Busch; 5) Face­book. Unter den Top-​​Ten der Akti­en­käufe im Januer befin­det sich nur ein deut­sches Unter­neh­men: Alli­anz.

Ein Kauf von Facebook-​​Aktien am 30. Januar war die größte Akti­en­in­ves­ti­tion der uns für den News­let­ter ihre Daten über­mit­teln­den Ver­mö­gens­ver­wal­tun­gen in der Berichts­wo­che. Am Vor­tag hatte Face­book die Zah­len für das 4. Quar­tal ver­öf­fent­licht. Menlo Park (dpa-​​AFX) wusste dar­über zu berich­ten: „Im Schluss­quar­tal 2019 stieg der Umsatz im Jah­res­ver­gleich um ein Vier­tel auf gut 21 Mil­li­ar­den Dol­lar (19 Mrd. Euro). Der Gewinn legte zugleich aber um ver­gleichs­weise mode­rate sie­ben Pro­zent auf 7,35 Mil­li­ar­den Dol­lar zu. Das Gewinn­wachs­tum war gerin­ger als Anle­ger es von Face­book gewohnt sind. Das lag auch daran, dass die Kos­ten um gut ein Drit­tel auf 12,2 Mil­li­ar­den Dol­lar gestie­gen sind. Face­book inves­tiert unter ande­rem mas­siv in die Infra­struk­tur und zusätz­li­che Mit­ar­bei­ter, die Inhalte löschen.“ Dem Park-​​Artikel zufolge möchte Face­book ver­stärkt „die Rede­frei­heit, die Ver­schlüs­se­lung und sein wer­be­ba­sier­tes Geschäfts­mo­dell ver­tei­di­gen.“

Ver­tei­di­gung ver­steht Zucker­berg aber wohl – wie auch ande­ren Arti­keln zu ent­neh­men ist – weni­ger im moder­nen post­he­roi­schen Sinne von „Zurück­ru­dern“, „Wider­ru­fen“ und „Reue zei­gen“ als krö­nen­dem Abschluss sowie Vor­be­din­gung für zukünf­tige Strei­chel­ein­hei­ten. Viel­mehr kommt für Zucker­berg, der in der Schule gelernt hat, die home­ri­schen Epen im Ori­gi­nal zu lesen, auch nur „klas­si­sche“ heroi­sche Ver­tei­di­gung im Sinne von allen­falls tak­tisch fle­xi­bler Stand­haf­tig­keit und Gegen­of­fen­sive in Frage.

Dafür spricht auch eine in dem Bericht zitierte Äuße­rung von Mark Zucker­berg gegen­über Ana­lys­ten über sein lang­fris­ti­ges stra­te­gi­sches Ziel: „Mein Ziel für das nächste Jahr­zehnt ist es nicht, gemocht, son­dern ver­stan­den zu wer­den“. Gemeint ist wohl: Wer gemocht wer­den möchte, macht den Kotau – und ver­liert damit viel Geld; wer dem Ver­stand ver­pflich­tet ist, wirft sich nicht nie­der – und ver­dient damit viel Geld. Das müsste eigent­lich Aktio­nä­ren gefal­len.

Damit stellt sich aller­dings die wei­tere Frage im Zusam­men­hang mit dem seman­ti­schen Feld „Ver­stand /​ Ver­ste­hen“: wie haben die Ana­lys­ten und die Markt­teil­neh­mer die jüngs­ten Zah­len über­haupt ver­stan­den? Die Ant­wort ist rela­tiv ein­fach. Sie haben sie so ver­stan­den, dass der Kurs der Aktie nach Bekannt­gabe der Q4-​​Zahlen am Diens­tag von über 223 USD nach­börs­lich auf 208 USD am Mitt­woch gleich­sam senk­recht abschmierte. Zu die­sem Preis kaufte auch die von uns erfasste Ver­mö­gens­ver­wal­tung ein. Ende der Berichts­wo­che lag der Kurs der Facebook-​​Aktie sogar bei 201 USD, um sich seit­her wie­der etwas zu berap­peln (am 4.2. um: 208 USD).

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