Top-​​Käufe

Die Käufe in der 38. Berichts­wo­che vom 16. bis 20. Sep­tem­ber in Höhe von 3,22 Mio. Euro ver­teil­ten sich auf Anlei­hen (1,59 Mio. Euro), Aktien (1,47 Mio. Euro), Fonds (0,13 Mio. Euro) und Deri­vate (0,03 Mio. Euro).

Auf Rang 1 unse­rer bei­den Top-​​Käufe-​​Tabellen steht eine Nor­we­gen­an­leihe; die gelis­tete Trans­ak­tion war deut­lich volu­mi­nö­ser als jeder andere Kauf oder Ver­kauf der Woche. Wenn man sichere Anlei­hen sucht, kom­men sicher Anlei­hen Nor­we­gens in die engste Aus­wahl. Die Norwegen-​​Anleihe bekommt von Standard&Poor‘s das höchste mög­li­che Rating AAA, es han­delt sich also um eine Prime(Triple A)-Anleihe oder, mit der deut­schen Beschrei­bung, um einen: „Schuld­ner höchs­ter Boni­tät, Aus­fall­ri­siko auch län­ger­fris­tig so gut wie ver­nach­läs­sig­bar.“

Damit gehört Nor­we­gen zur Gruppe der Triple-​​A-​​Länder, der außer­dem noch ange­hö­ren: Aus­tra­lien, Däne­mark, Deutsch­land, Kanada, Liech­ten­stein, Luxem­burg, Nie­der­lande, Schwe­den, Schweiz und Sin­ga­pur. Öster­reich ist dann mit AA+ schon eine Stufe dar­un­ter, gemein­sam etwa mit den USA.

Noch eine Stufe tie­fer ste­hen mit der Bewer­tung AA die Euro­päi­sche Union oder Frank­reich. Aller­dings kom­men nicht alle Rating-​​Agenturen zum glei­chen Ergeb­nis wie Standard&Poor‘s. Nor­we­gen und auch Deutsch­land sind zwar auch bei Moody’s und Fitch in der abso­lu­ten Spit­zen­gruppe, also Triple A. Aber die USA, die, wie soeben erwähnt, bei Standard&Poor’s nicht zur Triple-​​A-​​Gruppe gehö­ren, sind bei Moody’s und Fitch mit dabei. Und die EU wird nur von Standard&Poor’s gera­tet.

China hat übri­gens bei Standard&Poor’s, Fitch und Moody‘s ein A+ bzw. A1, (upper medium grade), was besagt: „Sichere Anlage, sofern keine unvor­her­ge­se­he­nen Ereig­nisse die Gesamt­wirt­schaft oder die Bran­che beein­träch­ti­gen“. Wer also bei der Suche nach siche­ren Anlei­hen auf Num­mer sicher gehen möchte, sollte seine Wahl auf die Schnitt­menge der Triple-​​A-​​Gruppen der drei gro­ßen US-​​Rating-​​Agenturen beschrän­ken.

Nun könnte es ja aber sein, dass jemand aus dem einen oder ande­ren Grund den US-​​Rating-​​Agenturen nicht so ganz über den Weg traut. Denn es könn­ten ja poli­ti­sche Motive beim Rating bewusst oder unbe­wusst wirk­sam sein. Als mög­li­che Alter­na­tive böte sich dann eine Rating-​​Agentur an, die nicht im poli­ti­schen oder kul­tu­rel­len Ein­fluss­be­reich der USA steht. Eine sol­che Alter­na­tive stellt etwa das Rating der chi­ne­si­schen Agen­tur Dagong dar.

Bei Dagong gibt es nur fünf Triple-​​A-​​Länder: China, Hong­kong, Luxem­burg, Nor­we­gen, Schweiz, Sin­ga­pur. Deutsch­land erhält nur ein AA+, ist also eine Stufe dar­un­ter. Die USA haben ein BBB+ (lower medium grade), wie Turk­me­nis­tan, Kolum­bien oder Peru. Das bedeu­tet: „Durch­schnitt­lich gute Anlage. Bei Ver­schlech­te­rung der Gesamt­wirt­schaft ist aber mit Pro­ble­men zu rech­nen.“

Mög­li­cher­weise lässt sich zunächst ein Lachen gar nicht zurück­hal­ten, wenn man, geprägt von Schät­zun­gen der US-​​Agenturen, das Rating-​​Ergebnis von Dagong sich anschaut. Jedoch kann man die­ses Rating auch als Den­k­an­re­gung benut­zen, denn die drei US-​​Agenturen erzeu­gen dafür zu wenig Dif­fe­renz. In jedem Fall aber ver­än­dert das Dagong-​​Ranking in Bezug auf Nor­we­gen das Ergeb­nis unse­rer Schnittmengen-​​Daumen-​​Regel nicht: Nor­we­gen ist in allen vier Ratings Triple A.

Der im rela­ti­ven Ran­king dritt­plat­zierte, aus­schüt­tende ETF repro­du­ziert einen Nach­hal­tig­keits­in­dex von Dow Jones voll­stän­dig phy­sisch. Inves­tiert wird in Unter­neh­men der Euro­zone, die bestimmte wirt­schaft­li­che, umwelt­be­zo­gene und soziale Kri­te­rien erfül­len müs­sen. Aus­ge­schlos­sen wer­den Unter­neh­men mit Pro­duk­ten, die nach puri­ta­ni­schem Sit­ten­ko­dex den TÜV-​​Stempel des Wider­sa­chers tra­gen: Alko­hol, Tabak, Glücks­spiel, Rüs­tung und nicht jugend­freie Unter­hal­tung. Nicht aus­ge­schlos­sen wird aber offen­sicht­lich ein anstän­di­ger Ertrag: Denn der Fonds legte in den ver­gan­ge­nen 10 Jah­ren eine Per­for­mance von 6,7 Pro­zent pro Jahr hin.

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