Top-Käufe
Der Handel in der Berichtswoche vollzog sich in einem Umfeld, in dem die Notenbanken die Finanzmärkte bewegten.
Die Versicherung von Draghi im portugiesischen Sintra, bei konjunktureller Schwäche den gesamten Maßnahmenkasten der EZB zu nutzen, um sich vom Inflationsziel (von 2%) nicht noch weiter zu entfernen (die Inflationserwartungen waren kürzlich auf bis zu 1,13% gefallen), ließ die Aktienkurse steigen und die Anleiherenditen fallen.
Der Dax beispielsweise startete am Dienstag mit 12.000 Punkten, lag kurzzeitig knapp darunter, um dann im Tagesverlauf auf bis zu 12.343 Punkte anzusteigen; am Donnerstag lag er bei 12.430 Punkten, die Woche beendete er mit 12.340 Punkten.
Die Zinsen europäischer Staatsanleihen gaben nach Draghis Rede kräftig nach: Die Renditen zehnjähriger Frankreich– und Österreich-Anleihen rutschten zum ersten Mal ins Minus, zehnjährige Bundesanleihen fielen auf ein Rekordtief von minus 0,33%.
Es dürfte eher Zufall, aber passender gewesen sein, dass die Bundesbank in der Berichtswoche einen Forschungskurzbericht (Research Brief) mit dem Titel „Wie Ankündigungen des EZB-Rats die Finanzmärkte beeinflussen“ veröffentlichte.
Darin wird erklärt, weshalb die Märkte auf identisch erscheinende Ankündigungen des EZB-Rats mit Überraschungs– und also Informationswert unterschiedlich reagieren. So sollten Ankündigungen, die zu sinkenden Marktzinsen führen – geldpolitische Lockerungen – zu steigenden Aktienpreisen führen. Aber häufig fallen Zinsen und Aktienpreise als Reaktion darauf gleichzeitig.
Die Erklärung des Bundesbank-Forschungsökonomen Mark Kerßenfischer lautet kurzgefasst: Die EZB-Kommunikation kann in zwei Informationskanäle zerlegt werden: einen geldpolitischen und einen konjunkturbezogenen. Achten die Märkte auf die „rein“ geldpolitische Botschaft etwa einer bevorstehenden Lockerung, dann bewegen sich Aktienpreis und Zinsen gegenläufig. Die Marktreaktion auf die Kommunikation Draghis in der Berichtswoche entsprach diesem Muster. Achten die Märkte aber auf die in Statements enthaltene „rein“ konjunkturelle Einschätzung, dann bewegen sich bei Eintrübung der Erwartungen beide Größen nach unten.
Die Käufe in der 19. Berichtswoche in Höhe von 4,22 Mio. Euro verteilten sich auf Fonds (2,06 Mio. Euro), Anleihen (1,32 Mio. Euro) und Aktien (0,84 Mio. Euro).
Der Apollo New World, der uns auch in der 3-Monats-Favoritenlisten bereits seit längerer Zeit ganz oben begleitet, war in der Berichtswoche wieder einmal gefragt – sonst würde er nicht ganz oben auf unserer Top-Käufe-Liste stehen. In jedem Fall haben wir offenkundig einen treuen Fan dieses Fonds unter den von uns erfassten Verwaltungen, weil es immer dasselbe Haus ist, das in den letzten Wochen und Monaten in dieses von uns schon ausführlich besprochene Vehikel Gelder steckt. Das Apollo-Investment machte 98% der Fondsinvestitionen in der Berichtswoche aus und 48% der Käufe.
Weit geringer war die Summe, die in einen Aktien-ETF investiert wurde, der im relativen Ranking der Woche die zweite Position einnimmt und einem sehr kleinen Depot zugehört. Der Xtrackers MSCI AC Asia ex Japan Swap UCITS ETF bildet die Wertentwicklung des MSCI AC Asia ex Japan TRN Index synthetisch nach. Bei den Unternehmen im Index handelt es sich nach Angaben des aktuellen Factsheets „um Unternehmen mit hoher und mittlerer Marktkapitalisierung gemessen am Gesamtwert der frei verfügbaren Aktien eines Unternehmens im Vergleich zu anderen Unternehmen.“
Die laufenden Kosten des mit Risikostufe 5 von 7 möglichen bewerteten ETFs werden aktuell mit 0,65% angegeben. Die Wertentwicklung im laufenden Jahr liegt bei 11%, im Vorjahr war man jedoch mit 11,48% im Minus. Über 3 Jahre wird die Rendite derzeit mit 36,50% angegeben.