Top-​​Käufe

Die Käufe der Berichts­wo­che im Volu­men von 2,88 Mio. Euro ver­teil­ten sich auf Aktien (1,85 Mio. Euro), Anlei­hen (0,87 Mio. Euro), Fonds (0,14 Mio. Euro) und Deri­vate (0,01 Mio. Euro).

Das sehr legere Wort „Junk-​​Bonds“ für Hoch­zins­an­lei­hen wird häu­fig mit Schrott-​​Anleihen über­setzt. Die etwas vor­neh­mere adjek­ti­vi­sche Defi­ni­tion lau­tet „spe­ku­la­tiv“. Gemeint ist damit ein höhe­res Aus­fall­ri­siko mit Rating unter Invest­ment Grade (das heißt z.B. unter BBB-​​). Schrott-​​Anleihen wer­den viel­fach, wenn man deut­schen Lexikon-​​Einträgen folgt, wei­ter unter­schie­den: a) in weni­ger spe­ku­la­tive, die manch­mal als „Qua­lity Junks“ bezeich­net wer­den; b) in stär­ker spe­ku­la­tive, die dann „Real Junks“ genannt wer­den.

Dem Ver­fas­ser des News­let­ter kam diese Unter­schei­dung, als er sie hin­schrieb, merk­wür­dig vor, daher prüfte er, ob „Qua­lity Junks“ und „Real Junks“ als fest­ste­hende Begriffe über­haupt in eng­lisch­spra­chi­gen Publi­ka­tio­nen ver­wen­det wer­den. Die Suche fiel nega­tiv aus. Der Ver­fas­ser lässt sich gerne wider­le­gen. Hätte er aber recht, dann bedeu­tete das, dass „Qua­lity Junks“ und „Real Junks“ als fest­ste­hende Wen­dun­gen gege­be­nen­falls nur im Finanz-​​Deutschen ver­wen­det wer­den. Sollte dies zutref­fen, wäre es nicht der ein­zige Fall, in dem Deut­sche eng­li­sche Begriffe als ste­hende ver­wen­den, die im Eng­li­schen oder Ame­ri­ka­ni­schen gar nicht gebräuch­lich sind.

Wie dem auch sei. Der im rela­ti­ven Ran­king zweit­plat­zierte ETF (WKN A12HSP) inves­tiert in Investment-​​Grade-​​Anleihen der unters­ten Kate­go­rie und in „Qua­lity Junks“: Refe­renz ist der Mar­kit iBoxx EUR Cor­po­ra­tes BBB-​​BB (5% Issuer Cap) Index. „Der Index misst die Wert­ent­wick­lung von auf Euro lau­ten­den fest­ver­zins­li­chen und varia­bel ver­zins­ten Unter­neh­mens­an­lei­hen, die mit BBB und BB oder einem ent­spre­chen­den Rating bewer­tet sind (wobei die Ratings jeweils das untere Ende des Investment-​​Grade-​​Status bzw. das obere Ende des Sub-​​Investment-​​Grade-​​Status dar­stel­len)“ (Facts­heet).

Die Details zur rating­ab­hän­gi­gen Auf­nahme von Anlei­hen in den Index, zu Gewich­tun­gen sowie Anpas­sun­gen erspa­ren wir uns hier, da man das ohne­hin im online zugäng­li­chen Facts­heet nach­le­sen kann. Der ETF legte in die­sem Jahr bereits um 5,06% zu. Letz­tes Jahr ver­lor er 2,24%. 2017 war er mit 3,33% im Plus und 2016 mit 5,37%.

Sol­che Anstiege sind aber nichts im Ver­gleich zu denen, die der Hob­by­rad­sport­ler der „Quäldich“-Fraktion auf sich nimmt, wenn er die legen­dä­ren Alpen­pässe befährt. Wer je das Glück hatte, das Stilf­ser Joch, des­sen Sat­tel­punkt auf 2757m liegt, über die in Prad begin­nende, 24 km lange Nord­o­st­rampe bei idea­lem Wet­ter und wenig Ver­kehr zu erklim­men, wird die durch­schnitt­lich 8 bis 10 Pro­zent nach dem etwas sanf­ter anstei­gen­den ers­ten Vier­tel der Stre­cke in glück­se­li­ger Erin­ne­rung behal­ten.

Im Unter­schied zu Akti­en­kur­sen ist hier nicht nur der Anstieg ein Freu­den­fest, son­dern auch die Fahrt nach unten, am bes­ten über den Umbrailpass bei durch­schnitt­lich rund –9 Pro­zent. Die Freude wird nur unten in Santa Maria Val Müs­tair, wenn man stoppt, um in die Haupt­straße ein­zu­bie­gen, kurz einer weh­mü­ti­gen Stim­mung wei­chen. Denn run­ter ging alles sooo schnell, viel zu schnell – aber unnö­ti­ges Brem­sen kommt auch nicht in Frage. Geht man auf die Home­page der im abso­lu­ten Ran­king zweit­plat­zier­ten Amer Sports Cor­po­ra­tion aus Finn­land, dann erscheint unter „Sha­res“ eine Seite, die einen Rad­sport­ler abbil­det, der gerade in eine der letz­ten Keh­ren zum Stilf­ser Joch ein­fährt; es dürfte Kehre 4 sein (es wird von oben nach unten gezählt).

Was will uns die­ses Bild des Sportartikel-​​Konzerns sagen? Dass bald die Aktien-​​Passhöhe erklom­men ist? Wir kli­cken nun auf „share-​​monitor“, es erscheint der Kurs­ver­lauf der Aktie. Seit 2018 ging es im Trend nach oben. Die Stei­gungs­pro­zente wer­den nicht ange­ge­ben. Einige Ram­pen sind aber sehr steil. Wir sehen Sprünge, die eher Klet­ter­aus­rüs­tung als ein noch klei­ne­res Ket­ten­blatt vorne erfor­dern. Die Frage bleibt: sind wir bald oben? Oben gibt es Spa­ghetti. Dann geht es aber bald rasend in die Abfahrt. Auch mit der Aktie? Will uns das Bild unter „share“ das sagen?

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