Top-​​Käufe

Wir gehen zuerst auf die Käufe im April ein, der in der hier zu bespre­chen­den 18. Berichts­wo­che zu Ende gegan­gen ist.

Im April belief sich der Kauf­um­satz auf 26,47 Mio. Euro, davon ent­fie­len 11,30 Mio. Euro auf Aktien, 6,10 Mio. Euro auf Fonds, 5,31 Mio. Euro auf Anlei­hen und 3,80 Mio. Euro auf Deri­vate.

Eine Domi­nanz der Aktien bei den Käu­fen stellte sich auch in der 18. Berichts­wo­che ein: das Gesamt­vo­lu­men von 4,81 Mio. Euro ver­teilte sich auf Aktien (3,94 Mio. Euro), Anlei­hen (0,86 Mio. Euro) und Deri­vate (0,01 Mio. Euro).

Gleich­wohl ent­stan­den sowohl auf Monats– wie auch auf Berichts­wo­chen­ba­sis bei den Aktien keine Kauf­über­hänge; es wurde in die­sem Seg­ment sogar etwas mehr ver­kauft als gekauft. Trotz stei­gen­der Kurse gin­gen die Ver­wal­tun­gen also selek­tiv vor: Aktien mit weni­ger guten Aus­sich­ten wur­den ver­kauft und damit wur­den dann bei der Mehr­heit der Trans­ak­tio­nen Kurs­ge­winne ver­ein­nahmt (siehe aber genauer unter Ver­käufe). Die neu gekauf­ten Aktien waren offen­bar aus­ge­wähl­ter Ersatz; der Akti­en­an­teil wurde somit nicht nen­nens­wert erhöht.

Betrach­tet man die ers­ten Fünf der Top­käufe des Monats April gemäß Volu­men, dann ran­gierte an ers­ter Stelle die Aktie von Hoch­tief, gefolgt von vier Schwei­zer Titeln: Gebe­rit, Sika, Novar­tis, DKSH Hol­ding. Bei den rela­ti­ven Top­käu­fen sah die Liste der first five anders aus. Den Spit­zen­rang nahm ein Gold-​​ETC ein, gefolgt von vier Aktien: Assa-​​Abloy; Fuchs Petrolub; Applied Mate­ri­als; Infi­neon Tech­no­lo­gies.

Kom­men wir nun zu den Käu­fen in der Berichts­wo­che. Wer in letz­ter Zeit die Neue Zür­cher Zei­tung las, dem fiel viel­leicht eine Häu­fung von Arti­keln auf, die über ein Phä­no­men berich­te­ten, das wohl zuerst in Schwe­den um sich gegrif­fen hat: die Flygs­kam. Zu deutsch: die Flug­scham.

Unter der Über­schrift „‘Flug­scham‘ für Zürichs Stadt­per­so­nal – wie Poli­ti­ker mit Ver­bo­ten radi­kale Kli­ma­ziele errei­chen wol­len“ schrie­ben Fabian Baum­gart­ner und Nils Pfänd­ler am 6. Mai: „‘Flug­scham‘ heißt das Wort der Stunde – auch in der Zür­cher Stadt­ver­wal­tung. Mit Flug­ver­bo­ten wol­len Poli­ti­ker den Ener­gie­ver­brauch sen­ken. Doch eine breite poli­ti­sche Alli­anz hat noch viel radi­ka­lere Ziele. … Sel­ten war Scham so chic wie heute. Ursprüng­lich in Schwe­den geprägt, ist der Begriff ‚Flug­scham‘ mit der Welle von Kli­ma­pro­tes­ten inzwi­schen auch in der Schweiz ange­kom­men. Sich fürs Flie­gen genie­ren und des­halb auf öko­lo­gi­schere Trans­port­mit­tel umstei­gen, lau­tet das Credo.“

Der Anlass des Arti­kels ist die For­de­rung kli­ma­po­li­tisch besorg­ter Schwei­zer Lokal­po­li­ti­ker u.a. aus Zürich, für städ­ti­sche Beschäf­tigte „ein Flug­ver­bot auf Stre­cken, bei denen es öko­lo­gisch sinn­volle Alter­na­ti­ven gibt“ aus­zu­spre­chen. Nicht erör­tert wird im Arti­kel, ob sich wegen der monier­ten Flüge auch die in unse­rem abso­lu­ten Ran­king dritt­plat­zierte Flug­ha­fen Zürich AG als „Unter­stütz­ter“ mit­schä­men sollte. Nicht aus­zu­schlie­ßen ist, dass Flug­ha­fen­be­trei­ber, die in naher Zukunft nicht genü­gend Flug­scham ent­wi­ckeln, schon bald zur Gruppe derer zäh­len, deren Wert­pa­piere nach­hal­ti­gen Aus­schluss­kri­te­rien zum Opfer fal­len.

Sollte sich etwa die Zür­cher Flug­ha­fen­ge­sell­schaft den Flug­ha­fen Ber­lin Bran­den­burg BER als Inkar­na­tion der Flug­scham zum Vor­bild neh­men? Wir gehen davon aus, dass die Ver­mö­gens­ver­wal­tung, die in der Berichts­wo­che Aktien der Flug­ha­fen Zürich AG erwarb, die­ses Vor­bild nicht im Sinn hatte. Schon eher dürf­ten Über­le­gun­gen wie die fol­gen­den eine Rolle gespielt haben: „Pas­cal Fur­ger, Akti­en­ana­lyst von Von­to­bel Rese­arch, rät in einer aktu­el­len Akti­en­ana­lyse die Flug­ha­fen Zürich-​​Aktie wei­ter­hin zu kau­fen“ (Akti­en­check). Seit Jah­res­be­ginn war die Pas­sa­gier­zahl um 3,4% gestie­gen, das lag noch über der Pro­gnose des Unter­neh­mens (3%). Aller­dings war dann am 29.04.2019 bei finan​zen​.ch zu lesen: „Eine Ver­kaufs­emp­feh­lung der UBS und die Aus­schüt­tung der Divi­dende set­zen den Aktien des Flug­ha­fen Zürich zu Wochen­be­ginn kräf­tig zu.“ Am 30.04. wurde der von uns erfasste Kauf getä­tigt. Wurde eine gute Ein­stiegs­ge­le­gen­heit genutzt?

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