Top-Käufe
Die Käufe in Höhe von 2,03 Mio. Euro verteilten sich auf Aktien (1,87 Mio. Euro) und auf Fonds (0,08 Mio. Euro).
Schauen wir zunächst auf die Aktienentwicklung in diesem Jahr. Der MSCI World konnte seit Jahresbeginn bis Ende der Berichtswoche um 14,74% zulegen. Der S&P 500 kam sogar auf 16%, der Dow Jones auf 13,65%. Der Euro Stoxx 50 legte um 16,59% zu, der Dax um 15,75%.
Schwellenländer blieben ein wenig zurück: der breite MSCI Emerging Markets bewegte sich in diesem Jahr um 12,76% nach oben. Vor diesem Hintergrund stellt Gerald Braunberger in der FAZ die Frage: „Ist wieder alles gut an den Finanzmärkten?“ Zunächst zählt er auf, welche Sorgen inzwischen vergessen zu sein scheinen, die noch in Q4.2018 die Kurse fallen ließen.
Über den DAX schreibt er: „Mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis von gut 13 ist der deutsche Aktienmarkt im historischen Vergleich zwar alles andere als niedrig bewertet. Aber das Bewertungsniveau ist auch nicht so hoch, dass leichtfertig von einer Blase gesprochen werden könnte.“
Die verbesserte Stimmung an den Aktienmärkten führt er auf die geldpolitische Kurskorrektur der Fed zurück und auf die Ankündigung der Chinesen, ihre gesamten makroökonomischen Steuerungskünste aufzubieten, um die Konjunktur zu stützten. So weit, so gut mit dem verbreiteten Gemeinwissen, das die gegenwärtigen Kursanstiege erklärt.
Nun also zur Frage und ihrer ernüchternden Antwort: „Ist also wieder alles gut an den Finanzmärkten? Nein, denn die Anleihemärkte zeichnen ein anderes Bild der wirtschaftlichen Perspektiven. Hier bleiben die Renditen für Anleihen mit guter Bonität weiterhin sehr niedrig. Denn es wird ein ganz anderes Szenario gespielt: das einer Wirtschaft mit dauerhaft niedrigem Wachstum, niedrigem Zinsniveau und niedriger Inflationsrate.“
Braunberger begründet dies mit der demographischen Entwicklung in den führenden Volkswirtschaften, die auf Wirtschaftswachstum und Zinsniveau dämpfend wirken. In diese Richtung wirke auch der Wandel von der Industrie– zur Wissensgesellschaft, weil Investitionen in Information oder Wissen klassische Sachinvestitionen substituierten. Auch das weltweite Bedürfnis nach sicheren Anlagen übe Druck auf die Renditen in den entwickelten Volkswirtschaften aus. Braunberger fasst schließlich zusammen: „Die Anleihemärkte sind weniger zuversichtlich als die Aktienmärkte, ohne in Panik zu verfallen. Dafür gibt es gute Gründe.“
Kommen wir nun zu den Käufen der 16. Berichtswoche. Mit deutlichem Abstand führt ein Kauf von Geberit-Aktien am 16. April unsere Top-Käufeliste an. Auf der Homepage der Geberit Gruppe erfahren wir, dass man europäischer Marktführer für Sanitärprodukte sei und in den meisten Ländern Europas lokal stark präsent sei. „Die Fertigungskapazitäten umfassen 29 Produktionswerke, davon 6 in Übersee. Der Konzernhauptsitz befindet sich in Rapperswil-Jona in der Schweiz. Mit rund 12 000 Mitarbeitenden in über 50 Ländern erzielt Geberit 2018 einen Nettoumsatz von CHF 3,1 Milliarden. Die Geberit-Aktien sind an der SIX Swiss Exchange kotiert. Seit 2012 sind die Geberit-Titel Bestandteil des SMI (Swiss Market Index).“ Die Aktie von Geberit konnte seit Jahresbeginn um rund 12,6% auf 421,4 Franken zulegen. Sie war damit geringfügig schwächer als der SMI, der sich in diesem Zeitraum um 13,6% nach oben bewegte.
Die im März veröffentlichten Zahlen des Sanitärtechnikkonzerns für das Geschäftsjahr 2018 waren sehr gut ausgefallen, sowohl beim operativen Gewinn wie auch beim Umsatz. Allerdings rechnen Beobachter mit einem schwierigeren Jahr 2019, auch aufgrund eines unsicheren Umfeldes. Darüber hinaus spürt das Unternehmen wohl in einigen europäischen Standorten den Fachkräftemangel und man fürchtet den davon ausgehenden Lohndruck.