Top-Käufe
nach Umsatzgröße | WKN | |
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1. | OSS. iSt Eu. Min. Vari. ETF EUR | A1JH10 |
2. | 1,2% B.T.P. 17 – 22 | A19DYH |
3. | 1,25% Volkswagen Bk. 19/22 | A1X3P7 |
4. | 0,65% B.T.P. 16 – 23 | A1859V |
5. | 4,35% Turkey 13/21 Intl | A1HTA7 |
Die Käufe der Berichtswoche vom 11. bis 15. Februar beliefen sich insgesamt auf 7,7 Mio. Euro, wovon 4,28 Mio. Euro ins Rentensegment flossen, 3,06 Mio. Euro auf Fonds entfielen, 0,34 Mio. Euro auf Aktien und 0,02 Mio. Euro auf Optionen.
An erster Position unserer relativen Rangliste (Anteil des Transaktionsvolumens am jeweiligen Depotvolumen) steht ein Nachhaltigkeits-ETF. Die Bedeutung des umgangssprachlichen Wortes „nachhaltig“ ist maximal unspektakulär und banal. Sie steht in einem geradezu grotesken Missverhältnis zur Bedeutsamkeit der hier gemeinten „Nachhaltigkeit“.
An den modernen Begriff mussten sich deshalb viele Menschen gegen erhebliche ästhetische Widerstände erst gewöhnen. Der Begriff „Nachhaltigkeit“ verdankt seine Karriere bekanntlich der waldwirtschaftlich motivierten Forderung nach einem Reproduktionsgleichgewicht, dem ein intertemporales Nutzenkalkül zugrunde liegt. Zwischenzeitlich hat sich aber dieser engere Begriff der „Nachhaltigkeit“ zum Schlagwort geweitet und ist damit zum Sinngefäß für alles Mögliche geworden.
Daher sollte man bei entsprechenden Finanzprodukten immer schauen, was mit Nachhaltigkeit überhaupt gemeint ist. Was versteht nun der Deka Oekom Euro Nachhaltigkeit UCITS ETF unter dem fraglichen Wort, das er stolz im Titel trägt? Diese Frage ist generell nicht immer leicht zu beantworten, und das gilt auch speziell für diesen Fonds. Er wird von Deka online vorgestellt, und dabei können zwei Sachverhalte ohne großen Suchaufwand in Erfahrung gebracht werden: die Ausschlusskriterien des Fonds; und dass die Auswahl der Titel auf einem Verfahren der spezialisierten Ratingagentur ISS-oekom beruht.
Allerdings muss bereits hier auch der Interessierte selber eine Auswahl treffen. Schon wer z.B. nur einige der angebotenen Ausschlusskriterien – die in der Gesamtheit an dieser Stelle aufzuzählen zu zahlreich sind – aus Überzeugung vehement ablehnt, wird den ETF gewissermaßen als unethisch exkludieren müssen. Wer sich hingegen von einer Moral, die einst mit den Pilgrim Fathers westwärts segelte, und den weiteren, eher vom Geist der Zeit durchwehten Ausschlusskriterien des Fonds angezogen fühlt, mag vorerst mit sich im Reinen sein – ist aber mit der eigenen Nachhaltigkeitsprüfung damit noch nicht am Ende. Denn ausgewählt werden fondsseitig: „Die 30 größten nachhaltigen Unternehmen der Eurozone, basierend auf der Analyse von ISS-oekom“. Wer sich darüber weiter kundig machen möchte, wird per Link zur ISS-oekom-Corporate-Rate-Broschüre geleitet, die sich sogleich als „brochure“ offenbart, die in der Weltsprache auf 4 Seiten Auskunft über das Unternehmensrating von ISS-oecom gibt. Aber auch die „brochure“ befriedigt nicht alle Wissbegier. Das eigene Forschen möchte vielleicht fortgesetzt werden.
Nun ist es ja so, dass eine Bewertung der ökonomischen Aspekte einer Geldanlage mehr oder weniger zeitintensiv ist. Das gilt wohl noch mehr für die Nachhaltigkeit. Zwar kann man auch hier die Arbeit an Ratingagenturen delegieren, die für uns einfache Zeichen setzen (z.B. A+ bis C-). Aber das hilft wenig, wenn die drei US-Professoren Paul Best, Ronald J. Gilson und Mark A. Wolfson mit ihrem online zugänglichen Essay „How Investors can (and can’t) create social value“ richtig liegen: sie erhärten die These, dass eine bloße Investition in ein nachhaltiges Unternehmen auf effizienten Märkten in der Regel dieselbe spezifische Nachhaltigkeitswirkung hat wie eine nichtnachhaltige Anlage oder eine Sin-Stock-Investition – nämlich gar keine. Anders ausgedrückt: bei Wahl zwischen nachhaltiger Anlage und einer Investition in eine „Sünden-Aktie“ ändert die getroffene Entscheidung nichts an der Gesamtnachhaltigkeit des Anlage-Universums oder der Güte der Welt. Allein bedeutsam für einen Positiveffekt sei, so die drei Professoren, ein Impact, eine zusätzliche nachhaltige Wirkung; das erfordere aber über die Investition hinaus weitere Aktivitäten politisch-kommunikativer Art.
Auf Position 5 unseres relativen Rankings ist ein Unternehmen platziert, das nach den Nachhaltigkeits-Kriterien des erstplatzierten ETF auszuschließen ist. Mit Rheinmetall ist offensichtlich nicht jenes Rheingold gemeint, das bei Wagner von den Rheintöchtern bewacht wird, bis es Alberich appropriiert. Alberich – ein früher Investor, der durch Sublimierung Lust am Gold gewann – hatte einen Bruder. Der hieß Mime und war Schmied von Beruf. An dessen Amboss hämmerte einst Siegfried das „neidliche Schwert“ Nothung. Rheinmetall steht gewissermaßen in dieser Mime-Tradition. An realhistorischen Götterdämmerungen war man gleichfalls beteiligt. Und was früher Nothung oder Balmung hieß, mag heute Namen wie „Rheinmetall 130-mm-Waffenanlage L/51“ tragen. Was Alberich sicher brennend interessieren würde: seit einem Jahr geht der Kurs der Rheinmetall-Aktie im Trend stetig nach oben (3.1.2018: unter 77 Euro / derzeit um die 93 Euro); der Kurs scheint eigenen „Gesetzen“ zu folgen. Oder sind es die der Nornen?
Top-Käufe
nach Depotgewicht | WKN | |
---|---|---|
1. | Deka Oek. Nachhal.UC.ETF | ETFL47 |
2. | iShsV-MSCI Jap.EUR ETF | A1C5E6 |
3. | Heineken N.V. | A0CA0G |
4. | OSS. iSt Eu. Min. Vari. ETF EUR | A1JH10 |
5. | Rheinmetall AG | 703000 |