Top-Käufe
nach Umsatzgröße | WKN | |
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1. | 5,125% Turkey 10/20 | A1AWC6 |
2. | 1% NORDLB MTN 16/21 | NLB8KA |
3. | 1,25% Dt.Bank MTN 14/21 | DB7XJB |
4. | 1,2% B.T.P. 17 – 22 | A19DYH |
5. | 3,389% Gaz Capital 13/20 | A1HHG4 |
Die von uns für den Newsletter erfassten Käufe in der 17. Berichtswoche summierten sich auf 3,87 Mio. Euro, die sich wie folgt auf die einzelnen Produktklassen aufteilten: Anleihen 3,40 Mio. Euro; Aktien 0,28; Derivate 0,18; Fonds 0,01 (wir runden hier). Somit machten Investitionen in Festverzinsliche 88 Prozent des Kaufumsatzes aus. Wie kaum anders zu erwarten, dominieren deshalb Anleihen die absolute Top-Käufe-Liste (also gemäß Volumen) vollständig, während die Zusammensetzung der ersten Fünf im relativen Ranking (gemäß Depotanteil) etwas durchmischter ist.
An erster Position der absoluten Topkäufe-Liste steht eine zehnjährige Türkei-Anleihe, die bis 2020 läuft und mit einem Kupon von 5,125% ausgestattet ist. Deren Kurs ist seit Beginn des Jahres gefallen, von 109,75 auf 107,60 aktuell, was einer Rendite von 1,261% entspricht. Die Anleihe wird von Moody’s mit Ba2 geratet, das ist Nicht-Investmentgrade, und zwar zweitoberste Stufe unterhalb Investmentgrade (spekulativ). Die Investition tätigte eine Vermögensverwaltung aus dem Süden unseres Erfassungsgebiets am Donnerstag, den 24.4., und somit einen Tag nach der Erhöhung eines Leitzinses durch die türkische Zentralbank.
Gemeinhin neigen Beobachter des türkischen Finanzmarktes derzeit eher dazu, vor den dort schlummernden Gefahren und auch virulenten Unsicherheiten zu warnen – nicht zuletzt im Hinblick auf die vorgezogenen Wahlen von Parlament und Präsident am 24. Juni. Türkische Anleihen sind daher aus Sicht vieler Beobachter gegenwärtig nicht gerade Favoriten und die in den Bewertungen der Ratingagenturen sich ausdrückende Spekulationseinschätzung wird durchaus geteilt. Das hängt wesentlich mit der aktuellen Wirtschaftslage und auch mit der starken Dominanz des Politischen ab. In diesem Kontext ist die sehr unkonventionelle geldpolitische Sichtweise des türkischen Präsidenten zu nennen, die unter Experten immer wieder für Befremden sorgt. So zitiert das Schweizer Periodikum „Finanz und Wirtschaft“ (12.04.: „Das türkische Experiment“ von Alexander Trentin) Erdogan wie folgt: „Der Zins ist die Mutter und der Vater der Inflation. Zinsen sind der Hauptgrund für alles Schlechte in einer Wirtschaft.“ Mancher durch die Mühsal der Schulden Beladene dieser Welt würde Erdogan darin wohl zustimmen, aber vermutlich kaum ein Wirtschaftsexperte oder Anleger. Hintergrund solcher Aussagen ist, dass die türkische Wirtschaft zwar derzeit immer noch hohe Wachstumsraten generiert (für 2017 waren es 7% nach Angaben der Kieler Konjunkturberichte Nr. 39), aber bei starker Abwertung der türkischen Lira; beides trägt zu den hohen Inflationsraten um die 10% (2017: 10,7%, ebenda) bei. Mit dieser Teuerung ist die Türkei im Übrigen ein Ausreißer unter den meisten Schwellenländern nach oben (ebenda). Ein Standardrezept in einer solchen Lage ist aus Sicht der ökonomischen Zunft eine hinreichende Erhöhung der Leitzinsen, um eine Wirtschaft, die das Potentialwachstum offenbar schon überschritten hat, abzukühlen – zumal es sich um ein stark importgetriebenes, vielfach durch privaten und öffentlichen Konsum stimuliertes, kreditfinanziertes Wachstum handelt. Auch wenn dies nicht der Wille des Präsidenten ist, hat die türkische Notenbank am Mittwoch der Berichtswoche einen ihrer drei Leitzinssätze, den für die Hauptrefinanzierung, um 0,75% auf 13,5% erhöht und angekündigt, gegebenenfalls weitere Straffungen durchzuführen. Erdogan dürfte das nicht gefallen. Aber vielleicht hat er ja, wie viele Beobachter vermuten, ohnehin die Wahlen vorzogen, um stärkeren Zinserhöhungen, die seine Chancen mindern könnten, zuvorzukommen.
Top-Käufe
nach Depotgewicht | WKN | |
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1. | 1% Evonik Ind.MTN 15/23 | A14J1H |
2. | Euro Stoxx 50 Disc. 2019/01 | VL183Z |
3. | SAP SE | 716460 |
4. | 2,125% Nestle Hldgs 14/20 | A1ZH5T |
5. | LINDE AG Disc. 2018/12 | CD8ZJ3 |