Top-Käufe
Das Kaufvolumen in der 45. Berichtswoche betrug 1,78 Mio. Euro. Dieser Betrag teilte sich wie folgt auf: Anleihen 1,45 Mio. Euro; Aktien 0,32 Mio.; Fonds 0,02 Mio.
Die beiden im absoluten Käufe-Ranking erstplatzierten Unternehmensanleihen sind noch relativ frisch, d.h. sie wurden in diesem Jahr begeben. Gerade die ältere – die Erstplatzierte – konnte von den Kurssteigerungen seit Mai profitieren.
Die Anleihe des US-amerikanischen Elektro-Verbindungsherstellers Amphenol Technologies wurde am 4. Mai 2020 emittiert. Fällig wird die Anleihe am 4. Mai 2026. Moodys ratet die Anleihe mit Baa1. Das ist die oberste Klasse in der Kategorie „Lower medium grade“ und liegt an der Grenze zu „Upper medium grade“. Das Emissionsvolumen der in Euro denominierten Anleihe beträgt 500 Mio. Euro. Die Mindestanlagesumme bzw. die kleinste handelbare Einheit beläuft sich auf 100.000 Euro. Der Kupon von 0,75 Prozent wird jährlich am 4.5. ausbezahlt.
Nach einem Rückgang des Kurses der Anleihe im Mai auf etwas über 97 Prozent ist er seither kontinuierlich gestiegen. Der Kurs steht gegenwärtig bei 103,19. Die Performance über die vergangenen 6 Monate beträgt derzeit 5,17 Prozent.
Die zweitplatzierte 0,375-Prozent-Anleihe von Medtronic Global Holdings wurde erst am 29. September 2020 emittiert. Sie läuft bis 15.10.2028. Das Emissionsvolumen beträgt 1 Milliarde Euro. Auch hier beträgt die kleineste investier– und handelbare Einheit 100.000 Euro. Der Kurs der Anleihe des in Irland per Hauptsitz registrierten Medizintechnikers liegt gegenwärtig bei 101,44 Euro, die Performance seit Start bei 1,41 Prozent.
Branchen, die mehr physische Distanz zwischen Menschen ermöglichen – die die Anwesenheit einer Person durch eine äquivalente Variante ihrer Abwesenheit ersetzen, die eine face-to-face-Interaktion online realisieren – sollten von Covid-19 profitieren. So die landläufige Daumenregel. Ob hier Ausnahmen die Regel bzw. den Daumen bestätigen? Vorgelagert ist aber zunächst die Frage, ob sich Ausnahmen von dieser Daumenregel überhaupt bestätigen lassen.
Mit Zalando, Paypal und Mastercard sind drei Zahlungsdienstleister unter den first five in zumindest einer der beiden Top-Käufe-Listen. Im Handelsblatt war nun am 28.10.2020 zu lesen: „Ein deutlicher Rückgang der Ausgaben von Kreditkartenkunden hat dem US-Finanzkonzern Mastercard in der Coronakrise die Bilanz vermasselt. Im dritten Quartal fiel der Gewinn gegenüber dem Vorjahreswert um 28 Prozent auf 1,5 Milliarden Dollar, wie der Visa-Rivale am Mittwoch mitteilte. Die Erlöse gingen um 14 Prozent auf 3,8 Milliarden Dollar zurück. Mastercard leidet stark darunter, dass die Pandemie den Reiseverkehr lahmgelegt hat, weshalb etwa lukrative Hotel– oder Flugbuchungen wegfallen, die häufig mit Kreditkarten bezahlt werden. So gingen vor allem die Auslandszahlungen erheblich zurück. An der Wall Street waren deutlich bessere Quartalszahlen erwartet worden. Die Aktie büßte im frühen US-Börsenhandel mehr als sechs Prozent ein.“
Offenbar haben sich viele Marktbeobachter zu sehr an der Daumenregel und zu wenig an den Ausnahmen bzw. an den konkreten Erfolgs-bedingungen des Geschäfts orientiert. Dennoch: Der Rücksetzer nach Bekanntgabe der Q3-Zahlen fügte sich sowieso in die generelle Korrektur in der zweiten Oktoberhälfte ein. Allein in den vergangenen 5 Tagen (Stand:10.11.) hat die Mastercard-Aktie jedoch um rund 18 Prozent zugelegt –während die Paypal-Aktie um fast 2 Prozent und die Zalando-Aktie um 4 Prozent nachgab.
Über das bisherige Jahr gesehen sieht es allerdings anders aus: Mastercard steigerte sich seit Jahresbeginn (in Euro) um knapp 9 Prozent, Paypal um rund 65 Prozent und Zalando um fast 77 Prozent.