Top-​​Käufe

Die Käufe in der Berichts­wo­che in Höhe von 0,84 Mio. Euro ver­teil­ten sich auf Fonds (0,35 Mio. Euro), Anlei­hen (0,27 Mio. Euro) und Aktien (0,21 Mio. Euro).

Auf der ers­ten Posi­tion des Kauf­ran­kings gemäß Volu­men steht ein Renten-​​ETF, der einen Index für Schwellenländer-​​Staatsanleihen nach­bil­det. Bevor wir uns auf die­sen Fonds näher ein­las­sen, soll an die­ser Stelle auch ein­mal gene­rell auf Index­fonds ein­ge­gan­gen wer­den.

Deren Stra­te­gie basiert im Wesent­li­chen auf Model­len der moder­nen Port­fo­lio­theo­rie und auf empi­ri­schen Unter­su­chun­gen zur Fond­sper­for­mance. Die Ergeb­nisse die­ser bei­den Stränge der moder­nen Finanz­wis­sen­schaft die­nen in der Regel als Begrün­dung dafür, dass es auf rela­tiv infor­ma­ti­ons­ef­fi­zi­en­ten Finanz­märk­ten nur weni­gen akti­ven Mana­gern in der lan­gen Frist gelingt, den Markt vor Kos­ten zu schla­gen und dass es noch weni­ger die­ser Mana­ger gelingt, ihn auch nach Kos­ten sys­te­ma­tisch zu schla­gen.

Zudem gilt gemäß der (aller­dings an sta­ti­sche Vor­aus­set­zun­gen geknüpf­ten) „Arith­me­tik des akti­ven Manage­ments“, dass sich alle akti­ven Erträge (Alpha) vor Kos­ten an einem bestimm­ten Markt zu null addie­ren. Das heißt (in der Pra­xis nähe­rungs­weise): der durch­schnitt­li­che aktive Mana­ger ist vor Kos­ten nur durch­schnitt­lich. Da nun aber Index­fonds – die einen bestimm­ten Markt abbil­den – bei den Kos­ten bil­li­ger sind, per­for­men sie nach Kos­ten im Ver­gleich aller Fonds (der pas­si­ven und der akti­ven) über­durch­schnitt­lich und der durch­schnitt­li­che aktive Fonds­ma­na­ger per­formt im Mit­tel unter­durch­schnitt­lich, d.h. auch schlech­ter als der Index­fonds.

Der SPDR Bloom­berg Bar­clays Emer­ging Mar­kets Local Bond UCITS ETF ist nun ein ETF, der in Schwel­len­län­der inves­tiert. In der Regel sind Schwel­len­län­der­märkte weni­ger infor­ma­ti­ons­ef­fi­zi­ent als die dau­er­er­forsch­ten, hoch­trans­pa­ren­ten Finanz­märkte der ent­wi­ckel­ten Volks­wirt­schaf­ten. Des­halb sollte es im Ver­gleich dazu für aktive Mana­ger, die auf Emer­ging Mar­kets spe­zia­li­siert sind, weni­ger schwie­rig sein, einen Schwel­len­län­der­markt bzw. –Index vor und auch nach Kos­ten zu schla­gen. Das sprä­che in die­sen Seg­men­ten für bes­sere Chan­cen für akti­ves Manage­ment (bzw. Fonds).

Das Pro­blem für Anle­ger ist dann aller­dings, erfolg­rei­che von nicht erfolg­rei­chen Mana­gern (oder Fonds) zu unter­schei­den. Da diese Auf­gabe nicht ein­fach ist, ist es für Anle­ger, die sich dies nicht zutrauen, öko­no­misch ratio­nal, in einen bil­li­ge­ren ETF zu inves­tie­ren. Denn diese Lösung ist ertrag­rei­cher als eine Inves­ti­tion in viele aktive, aber teu­rere Fonds (um das Risiko schwa­cher Mana­ger weg­zu­di­ver­si­fi­zie­ren). Denn diese Stra­te­gie würde gemäß der „Arith­me­tik des akti­ven Manage­ments“ vor Kos­ten nur den Mark­ter­trag gene­rie­ren, aber kei­nen Mehr­er­trag.

Wer hin­ge­gen erfolg­rei­che Mana­ger iden­ti­fi­zie­ren kann (oder es glaubt zu kön­nen), kann bei vie­len Schwel­len­län­der­märk­ten eine aktive Fonds­va­ri­ante wäh­len. Aber nicht alle Schwellenländer-​​Märkte sind heute noch hin­rei­chend inef­fi­zi­ent. Denn es gibt Emer­ging Mar­kets, die in den letz­ten Jah­ren deut­lich infor­ma­ti­ons­ef­fi­zi­en­ter und trans­pa­ren­ter gewor­den sind, die also auch für sehr erfah­rene aktive Mana­ger kaum zu schla­gen sind. Es han­delt sich dabei in der Regel um Märkte, die von den gebräuch­lichs­ten Indi­zes abge­bil­det wer­den. Wahr­schein­lich bil­det auch der dem erst­plat­zier­ten ETF zugrunde lie­gende Index „Bloom­berg Bar­clays Emer­ging Mar­kets Local Bond“ einen der infor­ma­ti­ons­ef­fi­zi­en­te­ren Schwel­len­län­der­märkte ab.

Der „Bloom­berg Bar­clays Emer­ging Mar­kets Local Cur­rency Liquid Govern­ment Bond Index ist ein län­der­spe­zi­fi­scher Index, der einen brei­ten Maß­stab für die Per­for­mance des liqui­den Mark­tes für auf Lokal­wäh­run­gen lau­tende Anlei­hen der Emer­ging Mar­kets bil­den soll. Er begrenzt das Enga­ge­ment je Land auf maxi­mal 10% und ver­teilt den über­schüs­si­gen Markt­wert antei­lig auf den gesam­ten Index.“ (KIID) Im Fall eines rela­tiv effi­zi­en­ten Schwel­len­län­der­mark­tes wäre es, wie gesagt, öko­no­misch ratio­nal, sich für eine Inves­ti­tion in das Ind­ex­pro­dukt zu ent­schei­den – und das sprä­che dann für Pro­fis.

Eine von uns erfasste Ver­mö­gens­ver­wal­tung ent­schied sich am 13. Mai für den SPDR-​​ETF. Die eben vor­ge­tra­gene Argu­men­ta­tion könnte zumin­dest ein Grund für die­ses Invest­ment gewe­sen sein, obwohl es gerade für pro­fes­sio­nelle Anle­ger viele wei­tere gibt. Der SPDR-​​ETF benutzt eine Sampling-​​Methode, er schüt­tet halb­jähr­lich aus und hat eine Gesamt­kos­ten­quote von 0,55 Pro­zent.

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