Top-​​Käufe

Die Käufe in der 21. Berichts­wo­che in Höhe von 9,58 Mio. Euro ver­teil­ten sich auf Anlei­hen (4,50 Mio. Euro), Fonds (4,08 Mio. Euro) und Aktien (1,00 Mio. Euro).

Die Anlei­hen, in die von uns erfass­ten Ver­mö­gens­ver­wal­tun­gen in der Berichts­wo­che inves­tier­ten, waren mehr­heit­lich Unter­neh­mens­an­lei­hen, jedoch waren auch wie­der Staats­an­lei­hen in nicht zu ver­nach­läs­si­gen­dem Umfang gefragt: aus Deutsch­land, Öster­reich, Spa­nien, Bel­gien und Ita­lien.

Eine 2019 bege­bene, bis 2022 lau­fende ita­lie­ni­sche Ein-​​Prozent-​​Anleihe steht an der Spitze der abso­lu­ten Käufe gemäß Volu­men. Nach Aus­gabe am 15. März 2019 ging der Kurs der Anleihe zunächst etwas zurück, um dann ab Ende Mai 2019 kräf­tig bis Ende August auf bis zu 103 anzu­stei­gen.

Bis Anfang März schwankte der Kurs im Bereich zwi­schen 102 und 103, dann kam der Corona-​​Einbruch, der auf ein Tief von 97,31 führte. Eine schnelle Erho­lung führte aber sogleich wie­der auf 101,6 am 26. März. Aktu­ell steht der Kurs bei 101,1. Coro­nabe­dingt hat die Vola­ti­li­tät auch die­ser Anleihe zunächst deut­lich zuge­nom­men, aber zuletzt scheint sie sich etwas sta­bi­li­siert zu haben.

Das am Fuße des Hohen­stau­fens in Göp­pin­gen ansäs­sige Unter­neh­men „Team Viewer“ ist erst seit Sep­tem­ber 2019 am Akti­en­markt. Erst­mals fand es in der Berichts­wo­che den Weg in unsere Han­dels­lis­ten und kam dabei sofort unter die first five im rela­ti­ven Ran­king und bei den Akti­en­fa­vo­ri­ten.

Am 25. Sep­tem­ber star­tete die Aktie mit rund 24 Euro, am 6. März waren schon 33 Euro erreicht, nach einem kur­zen Ein­bruch auf 27 Euro bis 13. März ging es seit­her fast kon­ti­nu­ier­lich nach oben. Der­zeit notiert die im MDax und im TecDax ent­hal­tene Aktie bei 46 Euro. Offen­bar ein Corona-​​Gewinner.

Das Unter­neh­men ent­wi­ckelt zwar kei­nen Impf­stoff, dafür aber Soft­ware, die zur Zeit beson­ders gefragt ist. Marion Schle­gel schrieb am Frei­tag der Berichts­wo­che („der Aktio­när“): „Team­viewer bie­tet Soft­ware an, die eine Fern­war­tung von Com­pu­tern und ande­ren End­ge­rä­ten ermög­licht. Weil der Kon­zern zudem Video­kon­fe­renz­lö­sun­gen anbie­tet, erfüllt Team­viewer genau den Bedarf, der in Zei­ten der Pan­de­mie ange­sichts sprung­haft ange­stie­ge­ner Home-​​Office-​​Tätigkeit und aus­ge­fal­le­ner Geschäfts­rei­sen besteht.“

Der im Sep­tem­ber erfolgte Bör­sen­gang des im würt­tem­ber­gi­schen Fil­s­tal behei­ma­te­ten, aber welt­weit akti­ven Unter­neh­mens war nach Medi­en­be­rich­ten der größte eines deut­schen Tech-​​Unternehmens seit Plat­zen der Dot-​​Com-​​Blase. Was sagen die Ana­lys­ten zu der Aktie? Die gaben in den letz­ten Wochen und Mona­ten fast nur Kauf­emp­feh­lun­gen ab. Die fri­scheste Ein­schät­zung ist von Gold­man Sachs. Der zustän­dige Ana­lyst Moham­med Moa­walla beließ am 18. Mai nach einem Gespräch mit dem Vor­stand von Team­viewer das Kurs­ziel bei 50 Euro und ratete mit „Buy“. Grund war wohl ins­be­son­dere der Opti­mis­mus des Manage­ments im Hin­blick auf Geschäfts­dy­na­mik und Attrak­ti­vi­tät des Unter­neh­mens, wenn­gleich Moa­walla die Jah­res­ziele des Fernwartungssoftware-​​Anbieters als kon­ser­va­tiv ein­schätzte. Das passt aller­dings zum konservativ-​​soliden Ruf von Team­viewer.

Das 2005 von dem Wirt­schafts­in­for­ma­ti­ker Tilo Ross­ma­nith gegrün­dete und 2009 an GFI Soft­ware S.A. ver­kaufte Unter­neh­men galt zumin­dest in der Ver­gan­gen­heit als nach­hal­tig wirt­schaf­tend und eher abseits vom Ram­pen­licht agie­rend. Jeden­falls ver­folgte es eine andere Stra­te­gie als typi­sche erfolg­rei­che US-​​Start-​​Ups, für die ein durch Netz­werk– und Lock-​​in-​​Effekte ermög­lich­tes Qua­si­mo­no­pol stra­te­gisch von Beginn an im Vor­der­grund auch der Finan­zie­rung steht. 2014 wurde Team­viewer an die bri­ti­sche Betei­li­gungs­ge­sell­schaft Per­mira ver­kauft, die es 2019 an die Börse brin­gen ließ.

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