Top-​​Käufe

Die Käufe der 11. Berichts­wo­che mit einem Volu­men von 11,78 Mio. Euro ver­teil­ten sich auf Fonds (8,35 Mio. Euro), Deri­vate (1,89 Mio.), Aktien (1,15 Mio.) und Anlei­hen (0,40 Mio.).

Die im abso­lu­ten Ran­king erst­plat­zierte Inves­ti­tion in einen Minimum-​​Volatilitäts-​​ETF (WKN A1J783) machte mit 6,28 Mio. Euro rund 75 Pro­zent des Kauf­vo­lu­mens im Fonds­seg­ment und etwa 53 Pro­zent des Gesamt­kauf­um­sat­zes aus. Der Fonds ver­sucht, durch ein opti­mier­tes Sam­pling den MSCI Europe Mini­mum Vola­ti­lity Index zu imi­tie­ren. „Der Index strebt eine Abbil­dung der Performance-​​Eigenschaften eines Seg­ments der Wert­pa­piere im MSCI Europe Index (Parent-​​Index) mit den nied­rigs­ten abso­lu­ten Ren­di­te­schwan­kun­gen (RS) (vor­be­halt­lich Risi­ko­streu­ung) an. Die Ele­mente des Index wer­den unter Ein­satz einer Mini­mal­vo­la­ti­li­täts­stra­te­gie aus­ge­wählt …“ (KIID). 2019 konnte der Fonds um 23,1 Pro­zent zule­gen. In die­sem Jahr hat er bereits 26,5 Pro­zent (16.3.) ver­lo­ren.

Wäh­rend der Bericht­er­stat­ter die ETF-​​Daten auf der Platt­form eines ein­schlä­gi­gen Anbie­ters sich­tete, fiel ihm eine kleine Zwi­schen­über­schrift auf, die sich bei nähe­rem Hin­se­hen als Anzeige eines gro­ßen Ver­mö­gens­ver­wal­ters ent­puppte. Gewor­ben wurde für phy­si­sches Gold  als Alter­na­tive in unsi­che­ren Zei­ten. Ist Gold siche­rer als eine gleich­falls weni­ger Risiko ver­spre­chende Minimum-​​Volatility-​​Strategie? Der ETF musste in der Zeit vom 20. Februar bis 16. März einen Rück­gang von fast 34 Pro­zent hin­neh­men. Also doch lie­ber Gold, wenn Sicher­heit gesucht wird?

Diese oder eine ähn­li­che Frage mag sich auch eine von uns erfasste Ver­mö­gens­ver­wal­tung gestellt haben. Ihre anla­ge­prak­ti­sche Ant­wort in der Berichts­wo­che lau­tete: Gold – sie legte am 12. März (Don­ners­tag) in Xetra-​​Gold an. Diese Inves­ti­tion kam auf die zweite Posi­tion in unse­rem abso­lu­ten Käufe-​​Ranking. Aller­dings zeigt der jüngste Ver­lauf des Gold­prei­ses, dass auch Gold nicht immun gegen das Corona-​​Virus zu sein scheint. Denn seit dem 12. März hat der Gold­preis stark nach­ge­ge­ben. Am 6. März hatte Gold kurz­zei­tig 1692 US-​​Dollar gekos­tet; am 12. März ging Gold noch mit 1637 USD in den Han­dels­tag und beschloss ihn mit 1561 USD. Am 16. März lag das Tages­tief dann schon bei 1451 USD, auch wenn sich der Preis bis Han­dels­schluss mit 1511 USD noch ein klein wenig erholte. Das Tages­tief vom 16. März bedeu­tet rela­tiv zum Tages­hoch vom 6. März einen Preis­fall von rund 14 Pro­zent. In der Berichts­wo­che fiel der Gold­preis um über 8 Pro­zent. Das ist mehr, als man spon­tan von einem „siche­ren Hafen“ erwar­ten würde, wes­halb aktu­ell auch in den Wirt­schafts­me­dien diese dem Gold zuge­schrie­bene Eigen­schaft sehr in Frage gestellt wird.

Für das Mana­ger Maga­zin trug am 16.3. Chris­toph Rott­wilm („Die Stunde der Gold-​​Fans – oder doch nicht?“) ver­schie­dene Erklä­run­gen für das aktu­elle Gold­preis­ver­hal­ten zusam­men und befragte hier­für Exper­ten. Einer­seits sei der­zeit die Nach­frage von Sei­ten sicher­heits­ori­en­tier­ter Anle­ger nach phy­si­schem Gold sehr stark. Ande­rer­seits sei an den Ter­min­bör­sen, wo die gro­ßen Inves­to­ren han­deln, Ver­kau­fen ange­sagt. Rott­wilm zitiert in sei­nem Bei­trag Mar­tin Sie­gel vom Invest­ment­haus Sta­bi­li­tas: „In Zei­ten wie die­sen, wenn es an den Bör­sen rich­tig bergab geht, gilt vor allem: ‚Cash is king‘“. Eine wich­tige Rolle spie­len dabei, wie Daniel Brie­se­mann von der Com­merz­bank erklärt, Nach­schuss­for­de­run­gen an ande­ren Märk­ten. Das führe zur Redu­zie­rung von Gold­an­la­gen, die sich nach den Preis­stei­ge­run­gen in der jün­ge­ren Ver­gan­gen­heit sowieso im Plus befin­den wür­den. Rott­wilm resü­miert: „Somit scheint klar: Auch dies­mal kann es mit Gold durch­aus noch für län­gere Zeit seit– oder abwärts gehen, trotz Krise oder eben gerade des­halb. Ins­ge­samt jedoch sieht bei­spiels­weise Edel­me­tall­ex­perte Sie­gel gute Vor­aus­set­zun­gen für einen stei­gen­den Gold­preis. Ins­be­son­dere die Ret­tungs­ver­su­che von Noten­ban­ken, die im Kampf gegen die Krise gegen­wär­tig ein­mal mehr die Geld­hähne auf­dre­hen, kön­nen lang­fris­tig den Gold­preis nach oben trei­ben, so Sie­gel.“

 

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