Top-​​Käufe

Die Käufe in der 37. Woche in Höhe von 0,165 Mio. Euro ver­teil­ten sich auf Aktien (0,108 Mio. Euro), Fonds (0,032 Mio. Euro) und Deri­vate (0,025 Mio. Euro). Anlei­hen waren über­haupt keine gefragt.

Die Bericht­wo­che stand im Zei­chen der auch inner­halb der Zen­tral­bank umstrit­te­nen Ent­schei­dung der EZB, Anleihen-​​Käufe ab Herbst wie­der auf­zu­neh­men. Inwie­fern die­ser Aspekt bei der Kauf­zu­rück­hal­tung der von uns erfass­ten Ver­mö­gens­ver­wal­tun­gen eine Rolle gespielt hat, kön­nen wir unse­ren Daten nicht ent­neh­men.

Gene­rell neh­men aber die Zwei­fel zu, dass die EZB im der­zei­ti­gen Schat­ten kon­junk­tu­rel­ler Schwä­che­an­zei­chen ihre von den Erwar­tungs­hal­tun­gen der ver­schie­de­nen Markt­teil­neh­mer abhän­gi­gen Wir­kun­gen wie gewünscht erzie­len kann. Schon län­ger geht die Rede um, dass die Geld­po­li­tik, auch auf­grund der Erwar­tun­gen der Finanz­märkte, in eine Falle gera­ten sei.

Erst kürz­lich stellte der Schwei­zer Wirt­schafts­wis­sen­schaft­ler Ber­tram Sche­fold in einem lan­gen FAZ-​​Artikel eine Lösung vor, die im Gegen­teil der vor­herr­schen­den Lehre und Pra­xis den Aus­weg aus dem Infla­ti­ons­pro­blem für Zen­tral­ban­ken sieht. Diese Reme­dur beruht auf dem soge­nann­ten „Neo-​​Fisher-​​Effekt“, der in letz­ter Zeit wohl ein­ge­hen­der model­lana­ly­tisch und empi­risch unter­sucht wor­den ist.

Schenkt man die­sem Effekt Ver­trauen und akzep­tiert man des­sen Prä­mis­sen, dann erscheint gerade eine suk­zes­sive Leit­zins­an­he­bung geeig­net, um die Infla­tion auf ihr 2-​​Prozent-​​Ziel zu trei­ben. Viel­leicht wird es ja noch die Amts­zeit von Chris­tine Lag­arde sein, in der die­ses neue Rezept mal aus­pro­biert wird – auch wenn die­ses Unter­fan­gen alles andere als ein­fach zu sein scheint und es eine Erfolgs­ga­ran­tie gleich­falls nicht gibt. Aber jede Geld­po­li­tik ist eben sel­ber ein mehr oder min­der star­kes Risiko und manch­mal auch die Krank­heit, die sie kurie­ren möchte.

Wen­den wir uns nun den kon­kre­ten Käu­fen der Woche zu. Im Ran­king gemäß Kauf­vo­lu­men ganz vorne posi­tio­niert ist die Allianz-​​Aktie, die in der Berichts­wo­che auch unter die first five der Akti­en­fa­vo­ri­ten über den Zeit­raum der ver­gan­ge­nen 4 Wochen rückte.

Die Alli­anz­ak­tie legte in den bei­den letz­ten Wochen zu und steht der­zeit bei um die 210 Euro. Von 17 Ana­lys­ten, die seit August zu Alli­anz Stu­dien vor­leg­ten, rate­ten 13 mit „Buy“, 2 mit „Hold“ und 2 mit „Sell“. Das durch­schnitt­li­che Kurs­ziel liegt bei 223 Euro.

Die jüngste Ana­lyse von JPMor­gan (14.9.) sieht die Allianz-​​Aktie als Top-​​Pick der Bran­che und setzt ein Kurs­ziel von 234 Euro.  Noch ein klein wenig höher liegt z.B. die Schät­zung der DZ-​​Bank, obwohl sie zuletzt (2.9.) den fai­ren Wert von 240 auf 235 Euro senkte, wei­ter­hin aber „Kauf“ emp­fiehlt. Die DZ-​​Bank gibt als Grund u.a. an, dass es Alli­anz wei­ter­hin gelin­gen dürfte, die Anlage-​​Effekte gerin­ger Zin­sen über­wie­gend auf die Kun­den abzu­wäl­zen.

Deut­lich nega­ti­ver war der Tenor der im August ver­öf­fent­lich­ten Stu­die von RBC Capi­tal Mar­kets: Nach Bekannt­gabe der Q2-​​Ergebnisse wurde das Kurs­ziel bei 200 Euro belas­sen, was in eine Ver­kaufs­emp­feh­lung mün­dete. Von uns erfasste Ver­mö­gens­ver­wal­tun­gen schlos­sen sich aber offen­bar den Kauf­emp­feh­lun­gen und damit der Mehr­heits­mei­nung der Ana­lys­ten an, wie zuletzt in der Berichts­wo­che (am 9. und 11. Sep­tem­ber), aber auch bereits im Juli.

Auf Posi­tion 4 im abso­lu­ten Ran­king steht ein sehr spe­ku­la­ti­ves Zer­ti­fi­kat, ein Knock-​​Out-​​Optionsschein mit unbe­grenz­ter Lauf­zeit und Stop-​​Loss (Put), der sich auf den Basis­wert NAS­DAQ 100 bezieht.

In der Pro­dukt­in­for­ma­tion von onvista lesen wir: „Es han­delt sich um ein Hebel­pro­dukt, d.h. der Anle­ger par­ti­zi­piert über­pro­por­tio­nal an der posi­ti­ven und nega­ti­ven Ent­wick­lung des Basis­wer­tes. Das Pro­dukt ist mit einer Knock-​​Out-​​Schwelle bei 8.420,00 Punkte aus­ge­stat­tet. Durch­bricht der Basis­wert wäh­rend der Lauf­zeit die Knock-​​Out-​​Schwelle, wird das Pro­dukt aus­ge­knockt und unmit­tel­bar zum Rest­wert zurück­be­zahlt. Der Anle­ger hat wäh­rend der Lauf­zeit ein Aus­übungs­recht. Bei Aus­übung berech­net sich die Rück­zah­lung durch die Dif­fe­renz zwi­schen dem Basis­preis von 8.598,1093 Punkte und dem Kurs des Basis­wer­tes berei­nigt um das Bezugs­ver­hält­nis von 0,01. Der Emit­tent hat das Recht, den Opti­ons­schein unter Ein­hal­tung einer Frist zu kün­di­gen.“

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