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Die Fed setzte in der Berichts­wo­che ihre von fast allen Markt­be­ob­ach­tern erwar­tete Leit­zins­sen­kung um: sie redu­zierte die Gren­zen des Zins­ban­des um 0,25 Pro­zent­punkte – die untere liegt nun bei 2 Pro­zent. Nach­dem die Märkte seit Lan­gem zuerst auf die Mög­lich­keit, dann auf die Wahr­schein­lich­keit, zuletzt auf die fast sichere Gewiss­heit einer Leit­zins­sen­kung kom­mu­ni­ka­tiv vor­be­rei­tet wor­den waren, war von der Zins­sen­kung nie­mand mehr über­rascht. Sie galt bzw. gilt als bereits ein­ge­preist.

Aller­dings rech­ne­ten viele Beob­ach­ter mit der Ankün­di­gung wei­te­rer Leit­zins­sen­kun­gen in den nächs­ten Mona­ten durch die Fed bereits in der Berichts­wo­che. Die fiel aber aus. Weil aber auch diese vor­ei­lig her­bei­phan­ta­sier­ten Zins­sen­kun­gen schon, wie pro­fes­sio­nelle Markt­be­ob­ach­ter sag­ten, ein­ge­preist gewe­sen seien, hät­ten die Märkte dann doch „über­rascht“ rea­giert, d.h. mit nega­ti­ven Kurs­än­de­run­gen. Jeden­falls gaben die Akti­en­märkte in der zwei­ten Wochen­hälfte welt­weit nach. Dazu tru­gen jedoch auch aber­ma­lige Ver­schär­fun­gen des Han­dels­kon­flikts zwi­schen den USA und China bei.

Damit ist man auch schon beim Kern des Pro­blems. Fed-​​Chef Powell machte in der Pres­se­kon­fe­renz klar, dass die Kon­junk­tur in den USA „an sich“ rela­tiv intakt sei, die Haupt-​​Disruption, auf die die Fed rea­gie­ren müsse, aber der wirt­schaft­lich exo­gene, d.h. pri­mär poli­tisch bedingte Han­dels­kon­flikt und des­sen Manage­ment sei. Die Fed steht offen­bar vor der Her­aus­for­de­rung, dis­kon­ti­nu­ier­li­che, erra­ti­sche Ver­än­de­run­gen in einen kon­ti­nu­ier­li­chen, meist fein abge­stimm­ten Kom­mu­ni­ka­ti­ons– und Ent­schei­dungs­strom zu inte­grie­ren, der die Erwar­tun­gen behut­sam steu­ert und deren Wan­del ver­ste­tigt. Dadurch wer­den Miss­ver­ste­hen und fal­sche Erwar­tun­gen zwar nicht besei­tigt – wie auch die Berichts­wo­che zeigte – aber im Rah­men des Mög­li­chen hand­hab­bar redu­ziert und für die fort­wäh­rende „Beleh­rung“ der Markt­teil­neh­mer genutzt.

Wenn man aber als Fed schwer belehr– und erzieh­bare „Pro­blem­schü­ler“ vor sich hat, die sel­ber mäch­tige Akteure sind, kann man keine allzu gute Figur machen. Die nach der Pres­se­kon­fe­renz zu ver­neh­men­den Kla­gen über die Unsi­cher­heit, die Powell ver­brei­tet habe (dazu trug auch bei, dass die Ent­schei­dung nicht ein­stim­mig gefal­len ist), ist „wohl­feil“, wie man ält­lich sagt – die Fed kann in einer der­ar­ti­gen Situa­tion kaum weni­ger Unsi­cher­heit erzeu­gen, selbst wenn sie anders ent­schie­den hätte. Man darf sich aller­dings schon die Frage stel­len, inwie­fern eine Locke­rung der Geld­po­li­tik, die auf die Kon­junk­tur zielt, die nega­ti­ven Effekte einer struk­tu­rell wir­ken­den Neo­mer­kan­ti­li­sie­rung der Wirt­schafts­po­li­tik über­haupt kom­pen­sie­ren kann.

Kom­men wir nun zu den Käu­fen in der 31. Berichts­wo­che. Der Kauf­um­satz in Höhe von 2,40 Mio. Euro ver­teilte sich auf Fonds (1,34 Mio. Euro), Anlei­hen (0,72 Mio.), Aktien (0,29 Mio.) und Deri­vate (0,05 Mio.). Damit waren also Fonds in der Berichts­wo­che gemäß Volumen-​​Kriterium die am stärks­ten begehr­ten Anla­ge­ve­hi­kel. Auf Monats­sicht war das anders: der Kauf­um­satz im Juli in Höhe von 10,81 Mio. Euro ver­teilte sich auf Anlei­hen (6,32 Mio. Euro), Aktien (2,78 Mio.) und Fonds (1,70 Mio.).

Der spa­ni­sche Ener­gie­ver­sor­ger Iber­drola legte am 24.7. die Zah­len für das abge­lau­fene Quar­tal vor. Max Bern­hard (Dow Jones) schrieb: „Der spa­ni­sche Ener­gie­kon­zern Iber­drola hat sei­nen Gewinn im ers­ten Halb­jahr stär­ker als erwar­tet gestei­gert und sei­nen Jah­res­aus­blick ange­ho­ben. … Aus­ge­hend von der soli­den Ent­wick­lung erwar­tet Iber­drola für 2019 nun ein Gewinn­wachs­tum im zwei­stel­li­gen Bereich. Bis­lang hatte das Unter­neh­men einen Zuwachs im hohen ein­stel­li­gen Bereich in Aus­sicht gestellt.“ Von 6 Ana­lys­ten, die im Juli Iber­drola unter die Lupe nah­men, rate­ten 3 mit Buy und 3 mit Hold. Zuletzt gab die Deut­sche Bank eine Kauf­emp­feh­lung ab: die Aktie wird auf­grund des star­ken Wachs­tums als güns­tig bewer­tet ein­ge­schätzt.

 

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